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FC Augsburg: Augsburg nimmt sich Zeit zum Feiern

FC Augsburg

Augsburg nimmt sich Zeit zum Feiern

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    Augsburgs Torwart Alexander Manninger stellt nach dem Sieg gegen Frankfurt unter Beweis, dass er auch als Unterwäsche-Model eine gute Figur macht.
    Augsburgs Torwart Alexander Manninger stellt nach dem Sieg gegen Frankfurt unter Beweis, dass er auch als Unterwäsche-Model eine gute Figur macht. Foto: Stefan Puchner (dpa)

    Es ist immer ein gutes Zeichen, wenn es über eine Viertelstunde dauert, bis die Spieler des FC Augsburg in die Mixed-Zone kommen. Dann haben sie viel mit ihren Fans zu feiern. Und gestern mussten sich die Journalisten lange gedulden.

    Ein Ausrufezeichen im Abstiegskampf

    Aus gutem Grund. Der FCA setzte im Abstiegskampf der Bundesliga mit dem 2:0 (1:0)-Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt ein großes Ausrufezeichen. Das größte Feierbiest war gestern Alexander Manninger. Der FCA-Torhüter warf bis auf die Stutzen seine komplette Arbeitskleidung in den tobenden M-Block und nach einer kleinen Nachhilfe in die Jubelgebräuche der FCA-Fans klappten auch diese.

    Mit dem ersten Sieg nach zwei Niederlagen in Folge vergrößerte der FCA den Abstand auf den direkten Abstiegsplatz, den die TSG 1899 Hoffenheim belegt, auf drei Punkte. Aber auch die Chancen auf den direkten Klassenerhalt sind seit gestern wieder enorm gestiegen. Der Rückstand auf Düsseldorf schmolz mit dem Dreier gegen die Eintracht auf drei Punkte zusammen.

    FCA-Manager Stefan Reuter wollte trotz aller Euphorie aber von seiner Marschroute im Kampf um den Klassenerhalt nicht abweichen. „Ich gucke nicht nach vorne oder nach hinten, sondern nur auf unsere Mannschaft.“ Und da sah er nach einer kurzen Anlaufphase eines der besten Spiele seiner Elf in dieser Saison. Wäre der FCA nicht wieder einmal so sorglos mit seinen Chancen umgegangen, die Partie wäre schon zur Halbzeit entschieden gewesen.

    Schiedsrichter verhinderte eine frühere Entscheidung

    Nach dem 1:0 (27.) durch den überragenden Dong-Won Ji verschoss Jan-Ingwer Callsen-Bracker einen Foulelfmeter (32.). Wenig später wollte Schiedsrichter Guido Winkmann nicht gleich wieder einen Elfmeter geben, als Matthias Ostrzolek im Eintracht-Strafraum zu Boden ging. Und als Winkmann kurz vor der Halbzeit dem FCA das 2:0 verwehrte, als er Dong-Won Ji zurückpfiff (45.), war er endgültig der Buhmann für die FCA-Fans. „Er hat einen hohen Fuß gesehen, hat er gesagt“, erklärte Ji etwas ratlos nach dem Spiel auf Englisch.

    „Das macht dich wahnsinnig auf der Bank. Es geht um so viel, da verstehst du die Welt nicht mehr“, durchlitt nicht nur FCA-Manager Reuter ein Wechselbad der Gefühle. Aber der FCA ließ sich gestern nicht durch den Schiedsrichter, aber auch nicht durch den eigenen fahrlässigen Umgang mit den im Überfluss vorhandenen Chancen aus der Bahn bringen.

    Restprogramm der Abstiegskandidaten

    SV Werder Bremen (Tabellenplatz 14; 33 Punkte; Tordifferenz: -15): Eintracht Frankfurt (H): 1. FC Nürnberg (A)

    Fortuna Düsseldorf ( 15.; 30 Punkte; -14): 1. FC Nürnberg (H); Hannover 96 (A)

    FC Augsburg (16.; 30 Punkte; -17): FC Bayern (A); SpVgg Greuther Fürth (H)

    TSG 1899 Hoffenheim (17.; 28 Punkte; -23): Hamburger SV (H); Borussia Dortmund (H)

    Angetrieben vom überragenden Jan Moravek spielte man weiter mutig nach vorne, gewann die wichtigen Zweikämpfe, und als Dong-Won Ji in der 55. Minute das 2:0 nachlegte, verwandelte sich die SGL-Arena in ein Tollhaus.

    4000 Eintracht-Fans hatten nichts zu Feiern

    FCA-Trainer Markus Weinzierl lobte den südkoreanischen Matchwinner später in seiner gewohnt trockenen Art: „So darf der Junge weitermachen.“ Ji sorgte für Hochstimmung bei den FCA-Anhängern, die rund 4000 mitgereisten Eintracht-Fans brachte er zum Verstummen.

    Eintracht-Manager Bruno Hübner hatte das Unheil schon früh heraufkommen sehen. „Wir haben gut begonnen, uns aber dann den Schneid abkaufen lassen. Danach haben wir gespielt wie eine Schülermannschaft.“ Die FCA-Spieler präsentierten sich hingegen wie erfolgshungrige Männer. „Wir waren heute die gierigere Mannschaft“, fasste Callsen-Bracker das Erfolgsrezept zusammen. Gierig nach Punkten und Feiern vor dem M-Block.

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