Ein Blick auf die Rückrundentabelle reicht. Mit 18 Punkten steht der FC Augsburg dort auf Platz fünf, noch vor Nürnberg, Leverkusen, Hamburg oder eben Borussia Mönchengladbach, dem heutigen Gegner. Dass es für den FCA aber ab 20.30 Uhr (bei uns im Live-Ticker) im Borussen-Park trotzdem nur ums nackte Überleben in der Bundesliga geht, liegt an der verkorksten Vorrunde. Gerade mal neun Pünktchen sammelte die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl ein, genauso viele wie die SpVgg Greuther Fürth. Doch während sich die Franken im Abstiegskampf fast wehrlos ergeben, könnte der FCA das Wunder der Vorsaison wiederholen.
Famose Rückrunde sicherte schon einmal den Klassenerhalt
Auch damals lag der Bundesliga-Aufsteiger zur Winterpause fast aussichtslos zurück, ehe er mit einer famosen Rückrunde den Klassenerhalt schaffte. Der fehlende Punkt wurde mit einem 0:0 in Gladbach geholt. Ein gutes Omen?
Wer soll Klavan ersetzen? Machen Sie Ihre Aufstellung im FCA-Teamchef.
FCA-Trainer Weinzierl gibt nicht viel auf solche psychologischen Kniffe: „Es ist immer gut, wenn ein Teil der Mannschaft positive Ergebnisse damit verknüpft. Aber wir werden jetzt nicht extra darauf aufbauen, denn wir können dort nichts endgültig klarmachen.“
Vogt wird wohl Klavan ersetzen
In Gladbach muss Weinzierl auf den gelbgesperrten Ragnar Klavan verzichten. Darum wird wohl Kevin Vogt sein Debüt auf der Innenverteidigerposition geben. Ansonsten wird Weinzierl seine Aufstellung nicht groß ändern. Warum auch? Beim 2:0-Erfolg gegen Eintracht Frankfurt beeindruckte der FCA nicht nur durch den Sieg, sondern auch durch die Spielweise.
Mit einem Sieg könnte der FCA nun sogar nach Punkten mit Fortuna Düsseldorf (30) gleichziehen und noch mehr Druck auf die Konkurrenz ausüben. Der FCA begehrt im Untergeschoss der Liga mächtig auf, ist die Mannschaft der Stunde. Das weiß auch Weinzierl: „Ich weiß, dass ich lauter Supertypen habe, die die Kohlen aus dem Feuer holen. Natürlich sind wir in einer positiven Grundstimmung. Wir haben aufgeholt, wir kommen von unten, wir waren schon von vielen totgesagt, wir haben uns herausgezogen.“
Bremen gerät in den Abstiegsstrudel
Das Momentum spricht für den FCA. Bei Werder Bremen (32 Punkte) werden die Sorgenfalten immer größer. Seit acht Spielen wartet Werder auf einen Sieg. 56 Gegentore sind Liga-Höchstwert. Manager Thomas Eichin erklärte gegenüber der Syker Kreiszeitung: „Die Augsburger sind gefährlich, genau wie zum Beispiel die Hoffenheimer – alle Teams, die jagen, sind gefährlich.“ "Für Augsburg heißt es leben oder sterben"
Auch Düsseldorf spürt den FCA im Nacken. Sieben Spiele ist die Fortuna sieglos, das Glück scheint die Düsseldorfer verlassen zu haben. Beim Training lagen zuletzt die Nerven blank. Dani Schahin gegen Martin Latka und Schahin gegen Ken Ilsö lauteten die Streithähne. Trotzdem hat Ex-FCA-Spieler Axel Bellinghausen die Zuversicht nicht verloren. Er prophezeit: „In der nächsten Saison sehen wir uns wieder, und zwar in der Bundesliga.“
FC Augsburg ist Jäger und Gejagter gleichzeitig
Und in Hoffenheim setzt man auf den dritten Trainer in dieser Saison. Markus Gisdol gelang ein kleiner Teilerfolg. Er holte in seinen zwei Spielen vier Punkte. Der Abstand des Tabellen-17. auf den FCA beträgt drei Punkte.
Der ist Jäger und Gejagter. Trainer Weinzierl ist das egal. Groß auf die Tabelle schauen will und braucht er nicht: „Wir wissen, auf welcher Position wir stehen, weil wir uns die hart erarbeitet haben. Das kann uns selbstbewusst machen, weil uns dies an Weihnachten nicht mehr viele zugetraut haben. Wir wissen aber auch, dass wir noch nichts erreicht haben. Wir haben die Möglichkeit, wie im letzten Jahr wieder ein Wunder zu schaffen. Einzig auf das konzentrieren wir uns.“