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Als die Erfolgsserie riss

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Als die Erfolgsserie riss

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    Augsburg/Seattle Es klang wie das Schnalzen einer Peitsche. Sogar oben auf der Tribüne habe man es noch gehört, erinnert sich Max Steger. Er trainierte einst die Augsburger Hürdenläuferin Mary Wagner (TSV Göggingen) - und das grässliche Geräusch, von dem er spricht, beendete für die Sportlerin die erste Leichtathletik-WM 1983 in Helsinki, noch bevor es richtig losging: Beim Vorlauf über 400 Meter stürzte Mary an der sechsten Hürde, die Achillessehne im linken Fuß riss.

    "Ich hatte schon zuvor Probleme mit der Achillessehne, das Laufen war recht schmerzhaft", erinnert sich die Athletin. Der Unfall bedeutete das Aus für den Traum vom WM-Titel - der Max Steger zufolge bereits zum Greifen nah schien: "Die hätte das da oben gewonnen. Mary war damals so überlegen." Die Liste ihrer Erfolge konnte durchaus optimistisch stimmen: 1983 hatte sie bei den deutschen Meisterschaften über 400 Meter (flach und Hürden) den Titel geholt. 1982 war sie deutsche Vizemeisterin über 400 Meter Hürden geworden, ein Jahr zuvor hatte sie sich in der Halle über 400 Meter (flach) ebenfalls den zweiten Platz gesichert.

    Umso größer war deshalb zunächst der Schock und schließlich die Enttäuschung. "Das war mein zweiter internationaler Wettkampf, es war einfach phänomenal", erzählt die heute 48-Jährige. Die Atmosphäre und das Publikum im Stadion sind ihr 26 Jahre später noch im Gedächtnis. Ihr Ziel, 1984 bei den Olympischen Spielen in Los Angeles zu laufen, war durch die Verletzung ebenfalls zunichte. "Ich hab schon im November '83 wieder angefangen zu trainieren. Das war wohl zu früh." Schnell sei klar geworden, dass die Achillessehne nicht mitmachen würde.

    Verheiratet mit früherem Basketballstar Detlef Schrempf

    In die USA gelangte Mary, die seit 22 Jahren Schrempf heißt, trotzdem: Im Herbst 1984 folgte sie ihrem Freund, dem Basketballspieler Detlef Schrempf, der damals in Seattle studierte und später bei den Seattle SuperSonics große Erfolge feierte. Sowohl in Seattle als auch in Dallas, wo Detlef Schrempf von 1985 bis 1989 spielte, trainierte Mary mit den Uni-Mannschaften, und nahm sogar noch an einigen Wettkämpfen teil. Doch die große Karriere war vorbei.

    Heute spielt Mary Schrempf lieber Golf, macht zwei, drei Mal die Woche ein bisschen Fitnesstraining. "Wegen meines Rückens kann ich nicht mehr so viel laufen", erzählt sie. Zusammen mit ihrem Mann - 1987 wurde geheiratet - und den beiden Söhnen (19 und 16 Jahre) lebt sie mittlerweile wieder in Seattle. Ihre Energie, die sie früher in den Hürdenlauf steckte, investiert sie heute in die Stiftung ihres Mannes. "Wir sammeln Geld, das in der Regel bedürftigen Kindern zugute- kommt."

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