Der Hamburger SV in Mainz, der 1. FC Nürnberg auf Schalke und Eintracht Braunschweig in Hoffenheim – in diesen drei Partien werden heute zwei Absteiger und der Teilnehmer an der Relegation ermittelt. So sieht es bei den Klubs vor den Partien aus.
Hamburger SV
Immerhin: Mirko Slomka raubt der Abstiegskampf nicht den Schlaf. „Für mich ist das nicht so eine Extremsituation, ich habe es schon mehrmals erlebt und weiß damit umzugehen“, behauptet der Trainer des HSV. „Ich schlafe, bis der Wecker klingelt.“ 2010 gelang ihm schon einmal in allerletzter Minute die Rettung. Da schaffte er am letzten Spieltag den Verbleib in Liga eins mit Hannover 96 durch einen Sieg über Bochum. Großer Hoffnungsträger ist der verletzungsanfällige Stürmer Pierre-Michel Lasogga, der in Mainz wieder dabei ist. Lasogga hat schon zweimal nach einem Comeback direkt ein Tor erzielt. „Zwölf Tore in 19 Spielen machen sicher Hoffnung“, meinte Slomka, der aber auch Kapitän Rafael van der Vaart hervorhebt: „Er hat zuletzt gegen Mainz getroffen.“
1. FC Nürnberg
Und jetzt fehlt auch noch Raphael Schäfer... Der Torwart zog sich im Training eine schwere Muskelverletzung in der Schulter zu. Für ihn kommt gegen Schalke Patrick Rakovsky zum Einsatz. Der 20-Jährige spielte bis 2011 in der Schalker U-19-Mannschaft. Vorbild für die Nürnberger ist die TSG Hoffenheim. „Die haben es vorgemacht“, sagt Verteidiger Per Nilsson. Vor dem letzten Spieltag der Vorsaison war die TSG ebenfalls auf Zweitligakurs – und musste bei den übermächtigen Dortmunder Borussen antreten. Sensationell gewann der Außenseiter, rettete sich in die Relegation und schaffte den Klassenverbleib. Die Franken stecken in einer ähnlich aussichtslosen Lage: Kaum jemand traut dem Club ernsthaft zu, am Samstag den achten Abstieg aus der Bundesliga zu verhindern. Ob Interimstrainer Roger Prinzen gut schläft, ist nicht bekannt. Öffentlich wurden in dieser Woche nur seine Durchhalteparolen: „Sie können mich für verrückt erklären, aber ich glaube an die Jungs.“ Die Anhänger würden es ihm gerne gleichtun, aber nur die wenigsten haben noch die Nerven dazu. Zuletzt sechs Niederlagen am Stück waren zu viel. Und für Schalke geht es ja noch um die direkte Qualifikation für die Champions League. Gleich drei Verteidiger (Javier Pinola, Marvin Plattenhardt, Timothy Chandler) fehlen Gelb-gesperrt. Kurios obendrein: Auch der letzte Nürnberger Abstieg 2008 wurde gegen Schalke besiegelt.
Eintracht Braunschweig
Noch nie ist einem Bundesliga-Klub am letzten Spieltag der Sprung vom 18. auf den 16. Platz gelungen. „Wird also Zeit“, twitterte der Tabellenletzte vor dem Saisonfinale bei der TSG Hoffenheim. Die Braunschweiger sind im Abstiegskampf noch am wenigsten verkrampft. Rund 6000 Anhänger werden den Tabellenletzten in der Arena in Sinsheim unterstützen. „Es tut wahnsinnig gut zu wissen, dass wir unsere Anhänger im Rücken haben. Mit unseren Fans werden wir das Auswärtsspiel zu einem Heimspiel machen. Das wird der Mannschaft den letzten Kick geben“, glaubt Trainer Torsten Lieberknecht. Allerdings: Neben einem Sieg in Sinsheim müssen die Niedersachsen gleichzeitig auf Patzer vom HSV und der Nürnberger hoffen, um noch den Sprung auf den Relegationsplatz zu schaffen. (AZ, dpa)