Nur einen Tag nach dem Amoklauf in München „spielten“ drei Jugendliche in Königsbrunn mit Luftdruckpistolen einen Amoklauf nach. Sie schossen aufeinander und hielten sich die Waffen gegenseiteig an die Köpfe. Es handelte sich um Softair-Waffen, mit denen man kleine Kugeln abschießen kann.
Nach Angaben der Polizei dürfen solche Pistolen zwar legal ab 14 Jahren gekauft werden, seien aber nur schwer von echten Waffen zu unterscheiden. Die Jugendlichen im Alten von 16 und 17 Jahren kauften die Softairpistolen in der Hunnenstraße in einem Geschäft für Kinderwaren am Samstagnachmittag. Noch vor dem Laden begannen sie aufeinander zu schießen und liefen dann mit der Bemerkung "Jetzt machen wir mal einen Amoklauf" weiter. Die Verkäuferin verständigte daraufhin die Polizei.
Für die Polizeibeamten war die Situation kritisch
Die Streifenbesatzung entdeckte die drei Jugendlichen dann einige Straßen weiter in einem Wohngebiet, wie sie sich gerade gegenseitig die Waffen direkt an den Kopf hielten. Für die Beamten war die Situation kritisch, da sie nicht auf Anhieb erkennen konnten, ob es sich nun tatsächlich um Spielzeugwaffen oder um echte Schusswaffen handelte, berichtet Polizeihauptkommissar Alfred Wiedemann.
Die zwei 16-Jährigen und ein 17-Jähriger wurden nach strenger Aufforderung, die Waffen abzulegen, zur Dienststelle verbracht und nach einer deutlichen Ansage den hinzugerufenen Eltern übergeben. „Da waren selbst die Polizeibeamten kurz mal richtig sprachlos, die ja sonst einiges gewohnt sind. Es bleibt uns ein Rätsel, wie man einen Tag nach den unfassbaren, tödlichen Schüssen eines Amokläufers im nahegelegenen München auf eine dermaßen ,gute Idee’ kommen kann, in der Öffentlichkeit ein Schusswaffenszenario zu spielen“, so Wiedemann.
Die drei Jugendlichen zeigten sich aber wenigstens im Nachhinein einsichtig und mussten sich auch von den Eltern noch deutliche Worte anhören.