China und Nordkorea haben Verträge zur Entwicklung von Sonderwirtschaftszonen unterzeichnet. In den Verträgen gehe es um die Einrichtung von Verwaltungskomitees in den beiden Zonen in Nordkorea, teilte das chinesische Handelsministerium am Dienstag mit. Zudem gehe es um die Stromversorgung in einer der Zonen durch China sowie um eine Zusammenarbeit in der Landwirtschaft. An der Spitze der nordkoreanischen Delegation zu den Verhandlungen über die Zonen in Rason sowie Hwanggumphyong und Wihwado steht Jang Song Thaek, ein Onkel des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un.
China und Nordkorea unterzeichnen Verträge zu Sonderwirtschaftszonen
Nordkorea und China entwickeln die Sonderwirtschaftszone Hwanggumyhyong und Wihwado gemeinsam auf zwei Inseln im Mündungsgebiet des Grenzflusses Yalu. Im Juni hatte Pjöngjang angekündigt, Ausländer sollten dort visafreien Zutritt erhalten. Im Februar hatte die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap zudem berichtet, dass China umgerechnet rund 2,4 Milliarden Euro in die Entwicklung eines Freihandelsgebiets in der nordkoreanischen Hafenstadt Rason stecke.
Kim Jong Un will wirtschaftliche Entwicklung fördern
Kim Jong Un hatte zuvor erklärt, die wirtschaftliche Entwicklung seines Landes vorantreiben zu wollen. China ist der einzige echte Verbündete des isolierten Nordkorea und der wichtigste Handelspartner des kommunistischen Landes. Die nordkoreanische Führung inverstiert Unsummen in die 1,2 Millionen Soldaten zählende Armee, während Millionen Nordkoreaner Hunger leiden.
Lernt Nordkorea aus den Fehlern der Wiedervereinigung in Deutschland?
Nordkorea könnte durch die Zusammenarbeit mit China tatsächlich ein wirtschaftliches Boomland werden. Vorbild wäre China genug. Schließlich war das Riesenreich bis vor 30 Jahren wirtschaftlich komplett abgehängt, bevor es ebenfalls durch Sonderwirtschaftszonen (beispielsweise Shenzen) aus dem Tiefschlaf geholt wurde. Außerdem könnte Korea (Nord wie Süd) aus der deutschen Wiedervereinigung lernen. Heute gilt es als großer Fehler, dass die ehemalige DDR sofort in die BRD integriert wurde. Ein Zwischenstatus als Sonderwirtschaftszone wäre wohl der bessere Weg gewesen. afp/stni