Wie in der Düsseldorfer Rheinischen Post berichtet wurde, hat der SPD-Abgeordnete Rolf Schwanitz zum Boykott der Ansprache des Kirchenoberhaupts aufgerufen. Die Rede eines Kirchenoberhaupts im Parlament sei nicht mit dem Grundsatz der religiösen Neutralität des Staates vereinbar. Außerdem trage der Papst durch seine Auffassungen Mitschuld an der Unterdrückung, Ausbeutung und Stigmatisierung von Millionen Menschen.
Der Boykott-Aufruf gegen die geplante Papstrede im Parlament scheint bei der SPD-Führung nicht gut anzukommen. Gegenüber der Bild am Sonntag sagte SPD-Fraktionsgeschäftsführer Thomas Oppermann , der Papst halte keinen Gottesdienst, sondern spreche zu aktuellen weltpolitischen Fragen. "Dadurch wird in keiner Weise infrage gestellt, dass unser Staat religiös und weltanschaulich neutral ist", sagte er.
Oppermann sagte, er selbst freue sich auf die Rede des Papstes. Es sei aber jedem Abgeordneten freigestellt, daran teilzunehmen. dapd/afp/AZ