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USA: Wie Trump Autobauer in die Krise stürzen könnte

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Wie Trump Autobauer in die Krise stürzen könnte

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    Macht Trump seine Warnung wahr, könnte er Autobauer wie BMW in die Krise stürzen. Diese produzieren aber eigentlich schon in den USA.
    Macht Trump seine Warnung wahr, könnte er Autobauer wie BMW in die Krise stürzen. Diese produzieren aber eigentlich schon in den USA. Foto: Daniel Schnettler/dpa

    Obama und Trump - Chronik einer gegenseitigen Abneigung

    Der scheidende US-Präsident Barack Obama verspricht nach dem Wahlsieg von Donald Trump eine reibungslose Machtübergabe, am Donnerstag empfing er seinen Nachfolger bereits im Weißen Haus. Im Wahlkampf hatten beide Männer allerdings keinen Hehl aus ihrer gegenseitigen Abneigung gemacht. Eine Auswahl der zwischen Trump und Obama hin- und hergeschossenen Giftpfeile.

    Der Ursprung der Fehde: Trump war 2011 eine treibende Kraft hinter der Verschwörungstheorie zu Obamas Geburtsort. Die sogenannten Birther glauben, dass der erste afroamerikanische Staatschef nicht in den USA geboren wurde und damit gar nicht Präsident sein darf. Ein genervter Obama veröffentlichte schließlich seine Geburtsurkunde aus dem US-Bundesstaat Hawaii - und nahm sich Trump beim jährlichen Korrespondentendinner vor.

    »Niemand ist glücklicher, niemand ist stolzer, die Sache mit der Geburtsurkunde endlich geklärt zu haben, als Donald», sagte Obama, während Trump mit grimmigem Blick im Publikum saß. »Denn nun kann er sich endlich wieder auf die bedeutenden Themen konzentrieren - etwa, ob wir die Mondlandung gefälscht haben.»

    Schlechtester Präsident der Geschichte: Als Obama eine mögliche Präsidentschaft Trumps im Juli als »beängstigend» bezeichnete, wartete der frisch gekürte republikanische Kandidat nicht lange mit einer Replik. »Ich glaube, Präsident Obama war einer der unwissendsten Präsidenten unserer Geschichte», sagte er. »Er war eine Katastrophe als Präsident. Er wird als einer der schlechtesten Präsidenten in die Geschichte unseres Landes eingehen.»

    Tauglichkeitszeugnis verweigert: Angesichts der kontroversen Äußerungen Trumps über Minderheiten nannte Obama den einstigen Reality-TV-Star im August »jämmerlich unvorbereitet» für das höchste Staatsamt. »Der republikanische Kandidat ist ungeeignet, als Präsident zu dienen», sagte der Demokrat.

    Gründungsmythos der IS-Miliz: Bei einer Wahlkampfveranstaltung im August erklärte Trump, dass Obama die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gegründet habe. »Er ist der Gründer des IS», sagte der Milliardär. »Und ich würde sagen, die Mitgründerin ist die schurkige Hillary Clinton.»

    Auf Nachfrage bekräftigte Trump, er habe nicht nur gemeint, dass Obama mit seiner Außenpolitik den Aufstieg der Dschihadisten begünstigt habe. »Nein, ich habe gemeint, dass er der Gründer des IS ist», sagte er. »Er ist ihr wichtigster Spieler.»

    Schluss mit dem Gejammere: Trump beklagte im Herbst wiederholt, dass die Wahl zu seinen Ungunsten manipuliert werde. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Italiens Regierungschef Matteo Renzi fand Obama dafür klare Worte: »Das Gejammere beginnt, bevor das Spiel vorbei ist?», sagte der Präsident. »Ich rate Herrn Trump, dass er mit seinem Gejammere aufhört und stattdessen für seine Sache wirbt, um Wähler zu gewinnen.»

    Kastrophenalarm bei Obamacare: Bei Obamas Gesundheitsreform schwillt Republikanern gewöhnlich der Kamm, auch bei Trump ist das nicht anders. »Obamacare wird niemals funktionieren», sagte er bei der zweiten Präsidentschaftsdebatte im Oktober. Die Kosten seien zu hoch, für die Versicherten und für das ganze Land. »Obamacare ist eine totale Katastrophe.» Trump will das Gesetz, das Millionen Menschen eine Krankenversicherung ermöglichte, nach seinem Amtsantritt rückgängig machen.

    Trumps Twitter-Tiraden: Während des gesamten Wahlkampfes bewies Trump ein enormes Mitteilungsbedürfnis über den Onlinedienst Twitter, gerne auch zu nächtlicher Stunde. Mit seinen ungefilterten Botschaften sorgte der Immobilientycoon ein ums andere Mal für Verwunderung und gar Empörung - etwa mit seinem Aufruf, ein angebliches Sexvideo einer früheren Miss Universe zu schauen, die ihn kritisiert hatte.

    »Am Wochenende hat sein Wahlkampfteam ihm sein Twitter-Konto weggenommen», spottete Obama vor einigen Wochen und bezog sich dabei auf Medienberichte. »Wenn deine engsten Berater dir nicht mit Twitter trauen, wie können wir ihm mit den Zugangscodes zu den Atomwaffen trauen?» AFP

    Im März 2017 wirft US-Präsident Donald Trump Obama einen Lauschangriff auf seine Telefone im Endspurt des Wahlkampfs vor. »Habe gerade erfahren, dass Obama meine Leitung im Trump Tower kurz vor dem Sieg anzapfen ließ», schrieb Trump im Kurzbotschaftendienst Twitter. Er stellte einen Vergleich zur Watergate-Affäre an. Offenbar in Bezug auf Obama fügte Trump hinzu: »Böser (oder kranker) Kerl!»

    Nach seinen Attacken gegen Toyota, Ford und General Motors droht der künftige US-Präsident Donald Trump auch deutschen Autobauern völlig unverhohlen. In einem Interview mit Bild und der britischen Times kündigte er Strafzölle für BMW an, sollte der bayerische Konzern seine Pläne für ein neues Werk in Mexiko weiterverfolgen. Das Unternehmen will ab 2019 im mexikanischen San Luis Potosí produzieren. Trump sagte, BMW könne dort zwar „Autos für die USA bauen, aber sie werden für jedes Auto, das in die USA kommt, 35 Prozent Steuern zahlen“. Lieber sollten sie in Amerika produzieren – und damit Arbeitsplätze in den Vereinigten Staaten schaffen.

    Der Autobauer gibt sich unbeeindruckt. Man wolle an den Plänen festhalten, heißt es von dem Unternehmen. Auch Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) sagte, Deutschland sei „nicht schwach und unterlegen“. Sollte Trump Importzölle einführen, dann könnte das für deutsche Autobauer dennoch schwerwiegende Folgen haben – denn der US-Markt ist enorm wichtig für die hiesige Autobranche. Die USA sind nach China der zweitgrößte Abnehmer deutscher Fahrzeuge. Etwa 1,3 Millionen Autos und Transporter wurden nach Angaben des Verbands der Automobilindustrie zuletzt dorthin verkauft.

    In den USA steht die größte BMW-Fabrik der Welt

    Viele Unternehmen haben ihre Produktion in den Vereinigten Staaten entsprechend ausgebaut. Auch BMW betreibt bereits ein großes Werk in den USA: In Spartanburg im US-Bundesstaat South Carolina werden Fahrzeuge der X-Reihe produziert, es ist die größte BMW-Fabrik der Welt.

    Aber immer mehr deutsche Autobauer entdecken auch Mexiko als Produktionsort: Volkswagen baut in Puebla den Golf und den Jetta, Audi hat erst im September ein Werk eröffnet. Die neuesten Äußerungen Trumps will man in Ingolstadt allerdings lieber nicht kommentieren.

    Insgesamt liefen in Mexiko im vergangenen Jahr 3,5 Millionen Fahrzeuge vom Band – 80 Prozent davon gingen in den Export. Warum aber ist das Land so attraktiv für Autobauer? „Die Kostenvorteile sind enorm“, sagt Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer. Die Löhne seien deutlich niedriger als in den USA, ebenso die Energiekosten. Dazu kommt die Nähe sowohl zu den Vereinigten Staaten als auch zu Südamerika.

    Geschäftsmodelle vieler Autobauer drohen zu zerbrechen

    Kommen die Strafzölle, dann „bricht das Geschäftsmodell vieler Autobauer zusammen“, sagt Professor Stefan Bratzel, Leiter des Center of Automotive Management (CAM). Denn um ihre Kosten zu decken, müssten die Hersteller ihre in Mexiko produzierten Autos deutlich teurer machen. „Dann kauft sie aber kein Kunde mehr“, betont Bratzel. Für den Experten ist die Drohung Trumps deshalb eine „ganz, ganz ernste Thematik“.

    Sollte Trumps Warnung wahr werden, sieht Experte Dudenhöffer zwei mögliche Szenarien: „Entweder“, sagt er, „man produziert dann in einer Übergangszeit mit Verlusten und schließt nach einiger Zeit die Mexiko-Produktion oder man sucht sich andere Märkte.“ Diese Märkte gebe es allerdings kaum. Dudenhöffer geht deshalb davon aus, dass Trump im Ernstfall mit seiner Strategie zumindest kurzfristig Erfolg haben und tausende Arbeitsplätze aus Mexiko abziehen könnte. Ein Schritt, der die Autobauer Milliarden kosten würde.

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