Augsburg Es gibt eine Menge Auslöser für Migräneattacken. Alkohol und Nikotin gehören ebenso dazu wie zu viel oder zu wenig Schlaf, zu starke körperliche Beanspruchung oder Stress. Die Hochschule Hof hat nun erstmals in einer Großstudie mit rund 3000 Teilnehmern nachgewiesen, dass auch ein Wetterwechsel diese Art von quälenden Kopfschmerzen nach sich ziehen kann.
„Ein Anstieg der Temperatur – zum Beispiel um 6 Grad – führt zu einem Anstieg der Migräneanfälle um etwa 36 Prozent“, erklärt Professor Jörg Scheidt, der das Projekt leitet. Auch ein Anstieg der relativen Luftfeuchtigkeit – zum Beispiel um 20 Prozent – erhöhe die Anzahl der Migräneanfälle um rund 22 Prozent. Das heißt: Steigt oder fällt die Temperatur, dröhnt es die folgenden Tage im Schädel. „Das sind schon signifikante Ergebnisse“, sagt der Informatiker.
In einer kleineren Studie des New England Center for Headache mit 77 Patienten hatten Wissenschaftler bereits kurz zuvor herausgefunden, dass gut die Hälfte der Migränepatienten auf Klimawechsel mit Kopfschmerzen reagierten. Kaltes, trockenes Wetter sei ein stärkerer Auslöser als warmes und feuchtes Klima, heißt es dort.
Betroffene sollen Profile für Migräne anlegen
In Hof will man der Krankheit künftig noch tiefer auf den Grund gehen. Betroffene sollen laut Scheidt individuelle Migräneprofile anlegen können. Auch will er erforschen, welche Rolle Geschlecht, Alter und Beruf spielen. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wetterdienst sollen Prognosen erstellt werden, wann und wo Migräne auftreten kann. Denn wer rechtzeitig Medikamente nimmt, kann die Kopfschmerzen lindern oder sogar vermeiden.