"Im Falle eines Krieges wollen wir nicht, dass in Südkorea lebende Ausländer verletzt werden", erklärte das nordkoreanische Asiatisch-Pazifische Friedenskomitee am Dienstag laut der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA. Die koreanische Halbinsel steuere auf einen "thermo-nuklearen Krieg" zu, hieß es in der Erklärung. Sämtliche ausländischen Organisationen, Firmen und Touristen sollten daher "Evakuierungsmaßnahmen ausarbeiten".
Erst am Freitag hatte die nordkoreanische Führung die Botschaften in Pjöngjang aufgefordert, eine Evakuierung zu prüfen, weil es im Falle eines Krieges die Sicherheit des Personals nicht garantieren könne.
Lage in Nordkorea weiter angespannt
Nordkoreas Drohungen
25. August 2016: "Nordkorea hat sich damit «n die erste Reihe der Militärmächte eingefügt, die die volle Fähigkeit für einen Atomangriff haben." (Kim Jong Un laut Staatsmedien)
31. März 2013: «Die Atomstreitmacht der Volksrepublik stellt das Leben der Nation dar.» Das Atomwaffenarsenal solle erweitert werden, «solange die Imperialisten und Nukleardrohungen auf der Welt existieren». (Kim Jong Un laut Staatsmedien)
30. März 2013: «Von diesem Moment an werden die Nord-Süd-Beziehungen in einen Kriegszustand versetzt und alle Angelegenheiten zwischen beiden werden gemäß den Vorschriften für Kriegszeiten erledigt.» (Regierungserklärung)
29. März 2013: «Es ist angesichts der bestehenden Lage an der Zeit, eine Rechnung mit den US-Imperialisten zu begleichen.» (Machthaber Kim Jong Un laut Staatsmedien)
27. März 2013: «In der Situation, in der jeden Moment ein Krieg ausbrechen kann, ist die Nord-Süd-Kommunikation nicht mehr nötig.» (Delegationsleiter für die Militärgespräche mit Südkorea kündigt Kappung der militärischen Telefonleitung zum Süden an.)
7. März 2013: «Weil die USA einen Atomkrieg entfachen wollen, werden wir unser Recht auf einen nuklearen Präventivschlag gegen das Hauptquartier der Aggressoren wahrnehmen.» (Ein Sprecher des Außenministeriums)
5. März 2013: «Wenn die Übungen nach dem 11. März in ihre Hauptphase treten, wird der Waffenstillstandsvertrag, der nur dem Namen nach bestanden hat, beendet sein.» (Reaktion der Streitkräfte auf südkoreanisch-amerikanische Militärübungen)
23. April 2012: «Sie (die Truppen) werden die rattenähnliche Gruppe und die Stützpunkte der Provokationen in drei bis vier Minuten in Asche legen.» (Nordkoreas Streitkräfte drohen mit «Spezialaktionen» gegen die südkoreanische Hauptstadt Seoul.)
23. März 2011: «Unserer Truppen sind bereit, jederzeit auf die Festen der psychologischen Kriegsführung zu zielen und zu schießen und in reale Kampfaktionen überzugehen, wenn wir das wollen.» (Warnung eines Befehlshabers der Streitkräfte gegen anti-nordkoreanische Flugblattaktionen aus Südkorea)
23. Dezember 2010: «Die revolutionären Streitkräfte der Volksrepublik (Nordkorea) werden vollständig vorbereitet sein, nötigenfalls zu jeder Zeit einen Heiligen Krieg der Gerechtigkeit im koreanischen Stil auf der Basis der atomaren Abschreckung zu starten.» (Minister der Streitkräfte, Kim Yong Chun) (Quelle: dpa)
Die Situation auf der koreanischen Halbinsel ist derzeit sehr angespannt. Nordkorea sprach in den vergangenen Wochen immer neue Drohungen vor allem gegen die USA und Südkorea aus. Erst vergangene Woche erklärte die nordkoreanische Armee, ein Atomangriff auf die USA sei ab sofort genehmigt. Zudem verlegte Nordkorea nach südkoreanischen Angaben zwei Mittelstreckenraketen an seine Ostküste und installierte sie auf mobilen Abschussrampen. Experten rechnen mit einem Raketentest in den kommenden Tagen.
Die USA entsandten ihrerseits strategische Bomber der Typen B-52 und B-2 nach Südkorea. Sie können sowohl konventionelle als auch atomare Waffen tragen. Weiterhin beorderten die USA zwei Kriegsschiffe in die Umgebung der koreanischen Halbinsel. Dabei handelt es sich um zwei Zerstörer, die mit dem Raketenabwehrsystem Aegis ausgerüstet sind.
USA kündigt weitere Raketenabwehr an
Das US-Militär kündigte außerdem die Stationierung einer weiteren Raketenabwehrstellung auf der Pazifikinsel Guam an. Auf der rund 3400 Kilometer südöstlich von Nordkorea gelegenen Insel Guam sind 6000 US-Soldaten, in Südkorea fast 30.000 US-Soldaten stationiert. afp