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Augsburg: Sideris Tasiadis will sich Traum bei Kanuslalom-WM erfüllen

Augsburg

Sideris Tasiadis will sich Traum bei Kanuslalom-WM erfüllen

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    Kanu-Schwabe Sideris Tasiadis möchte bei den Canadier-Weltmeisterschaften im französischen Pau am Samstag nach dem Junioren-WM-Titel 2008 jetzt den Titel bei den Männern erpaddeln.
    Kanu-Schwabe Sideris Tasiadis möchte bei den Canadier-Weltmeisterschaften im französischen Pau am Samstag nach dem Junioren-WM-Titel 2008 jetzt den Titel bei den Männern erpaddeln. Foto: Ulrich Wagner (Archivfoto)

    Wirklich schwäbisch klingt der Name zwar nicht, trotzdem ist Sideris Tasiadis ein waschechter Augsburger. Einer, der in Augsburg geboren, aufgewachsen und in die Schule gegangen ist. Und den sein Lehrer irgendwann einmal an den Eiskanal geschickt hat, damit er den Paddelsport ausprobiert.

    Dieser erste Versuch mündete in eine beispiellose Sportlerkarriere, die der 27-Jährige am Wochenende im französischen Pau mit dem Weltmeistertitel im Kanuslalom krönen könnte. Denn der Sohn griechischer Eltern entdeckte schnell seine Begabung für das Paddeln im Allgemeinen und den Canadier-Einer im Speziellen. Jenem anspruchsvollen Bootstypen, den der Athlet kniend mit dem Stechpaddel antreibt. Um sich voll und ganz auf den Sport konzentrieren zu können, entschied sich Tasiadis nach der Schule für eine Ausbildung zum Polizeibeamten in der Sportfördergruppe der bayerischen Polizei. Diese hat er mittlerweile erfolgreich abgeschlossen, auf Streife wird der Polizeimeister so schnell allerdings nicht gehen. Der Sport, für den er freigestellt wird, bestimmt nach wie vor seinen Alltag. Schließlich gehört „Sidi“, wie er von seinen Freunden und Fans genannt wird, dem A-Kader der deutschen Nationalmannschaft an.

    2012 paddelt Tasiadis in London zu olympischem Silber

    Etliche Einzel- und Mannschafts-Erfolge hat er bereits eingefahren. 2012 war sein bisher erfolgreichstes Jahr: Europameister, deutscher Meister und olympischer Silbermedaillengewinner in London.

    Nichts schien Sideris Tasiadis bremsen zu können – bis seine Freundin, die Kajak-Europameisterin Claudia Bär, an Krebs erkrankte. Der Kanu-Schwabe stand ihr bei, verzichtete auf sportliche Einsätze, war, so gut es ging, an ihrer Seite. Doch sie erlag 2015 nach fast zweijährigem Kampf ihrem Leiden. "Ich konnte diesen Verlust nur mit dem Sport verarbeiten", gestand Tasiadis nach dieser schweren Zeit. Doch so intensiv er auch trainierte, es dauerte, bis er diesen Schicksalsschlag verkraftet hatte.

    Nach einer Durststrecke platzt bei Sideris Tasiadis 2017 der Knoten

    Nach Platz fünf bei den Olympischen Spielen in Rio im vergangenen Jahr löste sich 2017 endgültig der Knoten. Tasiadis fand zurück zu alter Stärke und seinem unerschütterlichen Optimismus.

    Er gewann die WM-Qualifikation und zwei Weltcup-RennenZweiter Weltcup-Sieg für Tasiadis , wurde Team-Europameister und zum zweiten Mal in seiner Karriere Gesamt-Weltcupsieger. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben ihn stärker und reifer gemacht. Und wieder zur Ruhe kommen lassen. Denn mit Freundin Denise, mit der er samt Hündin Milou in Friedberg wohnt, ist auch das private Glück zurückgekehrt.

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