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Dreikönigstreffen FDP: Rösler will mehr Kohlekraftwerke in Deutschland

Dreikönigstreffen FDP

Rösler will mehr Kohlekraftwerke in Deutschland

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    FDP-Chef Rösler (r) kommt mit dem designierten FDP-Generalsekretär Patrick Döring (l), der baden-württembergischen FDP-Landesvorsitzenden Homburger und Entwicklungsminister Dirk Niebel zum traditionellen Dreikönigstreffen der FDP.
    FDP-Chef Rösler (r) kommt mit dem designierten FDP-Generalsekretär Patrick Döring (l), der baden-württembergischen FDP-Landesvorsitzenden Homburger und Entwicklungsminister Dirk Niebel zum traditionellen Dreikönigstreffen der FDP. Foto: Bernd Weißbrod dpa

    FDP-Chef Philipp Rösler macht sich trotz der geplanten Energiewende hin zu mehr Sonnen- und Windstrom für den Neubau von klimaschädlichen Kohlekraftwerken stark.

    "Wer aus der Kernenergie aussteigen will, der muss auch in fossile Kraftwerke einsteigen. Alles andere wäre unseriös", betonte Rösler beim traditionellen Dreikönigstreffen der FDP am Freitag in Stuttgart.

    "Ich erwarte von denjenigen, die in den letzten 20, 30 Jahren gegen Kernenergie demonstriert haben, dass sie jetzt fest an meiner Seite stehen, wenn wir neue Kohlekraftwerke, Gaskraftwerke und 4500 Kilometer neue Netze bauen", sagte der Bundeswirtschaftsminister. Die Jamaika-Koalition im Saarland ist gescheitert

    Rösler streitet mit Röttgen über die Energiewende

    Das ist Philipp Rösler

    Philipp Rösler wurde wahrscheinlich am 24. Februar 1973 in Khán Hyng, einem vietnamesischen Dorf südlich von Saigon, geboren. Er war gerade neun Monate alt, als er von einer norddeutschen Familie adoptiert wurde. Bis dahin hatte er in einem katholischen Waisenhaus gelebt.

    Als sich seine Adoptiveltern trennten, blieb er bei seinem Vater, einem Hubschrauberpiloten, Berufssoldaten und Fluglehrer der Bundeswehr. Die Mutter wanderte nach Südamerika aus.

    1992 machte Philipp Rösler an der Lutherschule Hannover sein Abitur. Anschließend wurde er Sanitätsoffizieranwärter bei der Bundeswehr, bevor er an der Medizinischen Hochschule Hannover schließlich Humanmedizin studierte. 2002 promivierte er zum Dr. med.

    Rösler trat 1992 der FDP bei. Seit 1996 gehört er zum Landesvorstand der FDP Niedersachsen. Im selben Jahr wurde er Landesvorsitzender der Jungen Liberalen Niedersachen. Er behielt das Amt bis 1999.

    Im Jahr 2000 trat er durch seine Taufe der römisch-katholischen Kirche bei. Seit 2008 zählt Rösler zur Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken.

    Von 2000 bis 2004 war Philipp Rösler ehrenamtlicher Generalsekretär der FDP Niedersachsen. Ab 2003 verdingte er sich als Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion in Niedersachsen und als Mitglied im niedersächsischen Landtag.

    Seit 2002 ist er mit der Ärztin Wiebke Rösler verheiratet. Das Paar hat am 28. Oktober 2008 die Zwillingstöchter Grietje und Gesche bekommen. Die Familie lebt in Isernhagen in der Nähe von Hannover.

    Im Februar 2009 wurde er schließlich Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr sowie stellvertretender Ministerpräsident in Niedersachsen. Acht Monate später übernahm er das Gesundheitsministerium und im Mai 2011 das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie.

    Philipp Rösler ist Bundesvorsitzender der FDP und seit Mai 2011 der Stellvertreter von Angela Merkel.

    2006 suchte Rösler zum ersten Mal sein Geburtsland auf. Laut eigener Aussage entsprach er damit dem Wunsch seiner Frau, die "gern wissen wollte, woher ich komme".

    Rösler bekräftigte, dass die Solarförderung gekappt werden muss. "Fünfzig Prozent des Fördervolumens aus der Umlage für erneuerbare Energien entfallen auf die Photovoltaik", sagte Rösler. Dabei trage diese nur drei Prozent zur Stromversorgung bei. "Eine solche Übersubventionierung hat mit Marktwirtschaft nichts zu tun. Deshalb ist es richtig, dass wir dies beenden wollen."

    Zitate beim Dreikönigstreffen 2012 der FDP

    «Am gefährlichsten aber ist, dass sich auch viele Konservative neuerdings zum Verzicht auf Wachstum bekennen. Konservative Weltverbesserer wie Klaus Töpfer und Kurt Biedenkopf sind dafür bekannt. Irritiert hat mich aber, dass unser Finanzminister diese Kritik mittlerweile teilt. (...) Das ist unverantwortlich.» (Rösler mit Blick auf Forderungen nach einer Abkehr von einer Wachstumsideologie. Rösler sagte, Wohlstand hänge vom Wachstum ab.)

    «Gemeinsam reißen wir das Ruder rum.» (FDP-Chef Philipp Rösler)

    «Wer aus der Kernenergie aussteigen will, der muss auch in fossile Kraftwerke einsteigen. Alles andere wäre unseriös.» (FDP-Chef Philipp Rösler)

    «Wir Deutschen sind laut BBC zurzeit das beliebteste Volk der Erde - doch nicht trotz FDP und Guido Westerwelle als Außenminister, sondern weil es die FDP und Westerwelle in dieser Regierung gibt!» (Entwicklungsminister Dirk Niebel am Freitag in Stuttgart in seiner Rede beim FDP-Dreikönigstreffen)

    «Das haben wir in den vergangenen Monaten unserer parteiinterne Gesprächstherapie vielleicht zu wenig deutlich gemacht.» (Entwicklungsminister Dirk Niebel warb am Freitag in Stuttgart in seiner Rede beim FDP-Dreikönigstreffen dafür, sich wieder stärker um die Mitte der Gesellschaft zu kümmern.)

    «Es ist nicht notwendig, die Laterne eines andern auszublasen, damit die eigene heller strahle.» (Niebel zitierte ein Sprichwort aus Tansania, das auch für den Umgang mit Parteifreunden gelte.)

    Rösler streitet seit Wochen mit Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) über die richtigen Akzente bei der Energiewende.

    Die Opposition wirft Rösler vor, die Energiewende zu torpedieren - so blockiert er etwa Vorschläge der EU-Kommission für mehr Energieeinsparung. Rösler hingegen betont, es gehe um eine Energiewende mit Augenmaß - die Industrie dürfe nicht vertrieben werden. "Es geht jetzt um die Existenzgrundlage unseres Landes. Und nicht um Ideologien." dpa

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