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Papstrede im Bundestag: Reaktionen: „Eine anspruchsvolle Rede an die Politiker“

Papstrede im Bundestag

Reaktionen: „Eine anspruchsvolle Rede an die Politiker“

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    Aufmerksam lauscht Angela Merkel der Rede von Benedikt XVI. dpa
    Aufmerksam lauscht Angela Merkel der Rede von Benedikt XVI. dpa

    Die Rede von Papst Benedikt XVI. im Bundestag hat überwiegend positive Reaktionen ausgelöst, aber auch die Kritiker meldeten sich zu Wort. Dutzende Abgeordnete nahmen entweder aus Überzeugung oder wegen anderweitiger Termine nicht an der Plenarsitzung teil.

    Volker Kauder, CDU/CSU-Fraktionschef: „Die Rede des Papstes hat deutlich gemacht, dass wir uns immer wieder fragen müssen: Was sind die wahren Grundlagen für unsere Entscheidungen?“

    Frank-Walter Steinmeier, SPD-Fraktionsvorsitzender: „Wer hingehört hat, konnte hören, dass es die Aufgabe der Politiker ist, Regeln zu setzen. Das war nicht die Rede, um junge Menschen in die Kirche zu bringen.“

    Philipp Rösler, FDP-Chef und Wirtschaftsminister: „Es war ein denkwürdiges Bekenntnis zu den unveräußerlichen Menschen- und Freiheitsrechten. Er hat das rechte Wort am rechten Platz gefunden und einen Beitrag zur Besinnung auf die Grundwerte unseres Rechtsstaats und unseres freiheitlichen Gesellschaftssystems geleistet.“

    Andrea Nahles, SPD-Generalsekretärin: „Es war eine sehr kluge, stellenweise humorvolle und selbstironische Rede. Der Anspruch an die Zuhörer war sehr hoch. Am meisten beeindruckt hat mich wirklich der Satz des hörenden Herzens von Salomon.“

    Renate Künast, Fraktionschefin der Grünen: „Der Papst hat wichtige Fragen offengelassen, wie Aussagen zu unterschiedlichsten Lebensentwürfen etwa von Wiederverheirateten, Schwulen und Lesben.“

    Christa Hasselfeldt, Landesgruppenchefin der CSU: „Seine Worte haben Brücken geschlagen und uns als Abgeordnete an die Grundlagen unserer politischen Entscheidungen erinnert, nämlich Gerechtigkeit und Frieden. Die Rede war einer der größten Momente der deutschen Parlamentsgeschichte.“

    Rainer Brüderle, FDP-Fraktionschef: „Benedikt XVI. hat die Abgeordneten in jener Wertebasis für verantwortliches Handeln bestärkt, worauf die inneren Fundamente von Demokratie und Rechtsstaat beruhen.“

    Norbert Lammert, Bundestagspräsident: „Manche, die im Vorfeld zu wissen glaubten, dass es für den Auftritt eines deutschen Papstes in einem deutschen Parlament keine hinreichende Rechtfertigung gäbe, werden nach dieser Rede eher beschämt sein“

    Christian Ruck, CDU/CSU- Fraktionsvize aus Augsburg: „Die Rede war intellektuell brillant und sicher eine der anspruchsvollsten Reden, die der Bundestag gehört hat.“

    Christian Ströbele, Bundestagsabgeordneter der Grünen: „Ich bin rausgegangen, weil ich den anhaltenden Applaus zu Beginn zu heftig fand. Ich wollte den Papst hier so nicht würdigen. Ich bin auch bei Reden des damaligen US-Präsidenten George W. Bush und des damaligen russischen Präsidenten Wladimir Putin aufgestanden und gegangen.“

    Volker Beck, Fraktionsgeschäftsführer der Grünen: „Die Rede hätte sehr gut in die Humboldt-Universität gepasst. In der Rede war nichts, was einen gezwungen hätte, den Saal zu verlassen.“

    Caren Lay, Bundesgeschäftsführerin der Linken: „Ich finde es unpassend, dass in einem säkularen Staat ein religiöses Oberhaupt vor dem Parlament spricht.“

    Aiman A. Mazyek, Vorsitzender des Zentralrates der Muslime: „Ich denke, er wird viel Anklang auch bei den Muslimen finden.“

    Claudia Roth, Vorsitzende der Grünen aus Augsburg: „Einige Teile der Rede sind unserem Grundsatzprogramm ähnlich.“ AZ/dpa/dapd/epd/kna

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