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Verkehr: Ramsauer befürwortet Maut für alle Fahrzeuge

Verkehr

Ramsauer befürwortet Maut für alle Fahrzeuge

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    Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) will auf längere Sicht eine Maut für alle Fahrzeuge auf deutschen Straßen einführen.
    Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) will auf längere Sicht eine Maut für alle Fahrzeuge auf deutschen Straßen einführen. Foto: dpa

    Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hat sich auf lange Sicht für eine Maut für alle Fahrzeuge in Deutschland ausgesprochen. Deren Einnahmen müssten in die Verkehrsinfrastruktur fließen, sagte er am Donnerstagabend in Cottbus am Rande der Verkehrsministerkonferenz von Bund und Ländern vor Journalisten.

    Maut in Europa

    Derzeit werden in über 20 europäischen Ländern Autobahngebühren verlangt.

    Grundsätzlich lassen sich zwei verschiedene Systeme unterschieden: Entweder wird jeder gefahrene Kilometer einzeln abgerechnet oder der Fahrer muss eine Zeit-Vignette kaufen.

    Zusätzlich zur Streckenmaut werden in vielen Ländern Gebühren für die Benutzung von Tunneln und Brücken bzw. für Fahrten durch die Innenstädte erhoben.

    In Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Mazedonien, Polen, Portugal, Serbien und Spanien ist eine streckenabhängige Mautgebühr zu entrichten.

    Vignettenpflicht herrscht in diesen Ländern: Bulgarien, Österreich, Rumänien, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn.

    Deutschland: Die deutsche Lkw-Maut wurde 2005 für Autobahnen eingeführt und hatte massive Startschwierigkeiten. Mittlerweile hat sich das deutsche System der Toll Collect GmbH bewährt. Dabei werden alle Güterfahrzeuge ab zwölf Tonnen berücksichtigt.

    Italien: Auf einem Großteil der italienischen Autobahnen wird für alle Fahrzeuge eine streckenabhängige Maut erhoben. Die Höhe der Gebühren ist an den Fahrzeugtyp sowie an den Bau- und Unterhaltungsaufwand der Strecke gekoppelt. In den meisten Fällen wird an der Autobahnauffahrt eine Karte gezogen, über die beim Verlassen der Autobahn der fällige Betrag abgerechnet wird.

    Österreich: Die Autobahn-Maut in Österreich wird für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen durch die Vignette geregelt. Das so genannte Pickerl muss gut sichtbar am Auto bzw. Motorrad angebracht werden und ist preisbedingt bis zu einem Jahr gültig.

    Schweiz: In der Schweiz gibt es schon seit 1985 eine Vignette für die Benutzung der Autobahnen. Der Beschluss wurde im Rahmen einer Volksabstimmung gefasst.

    Frankreich: 1955 wurde in Frankreich ein Gesetz zur Einführung eines Mautsystems erlassen, das den privaten Ausbau des Autobahnnetzes fördern sollte. Heute wird beim Verlassen der Autobahn eine streckenabhängige Gebühr verlangt, die außerdem an die Wegbaukosten und die Höhe des Fahrzeuges gebunden ist.

    Zu einer City-Maut, wie sie von den Grünen ins Spiel gebracht wurde, wollte sich Ramsauer nicht äußern. Das sei Ländersache, sagte er. Bei ihrer zweitägigen Herbsttagung dringen die Bundesländer darauf, rasch mehr Geld für das Verkehrssystem in Deutschland bereitzustellen.

    Zum Abschluss am Freitag soll ein Zwischenbericht mit Finanzierungsmöglichkeiten vorgestellt werden. dpa/AZ

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