Ermittlungen der Polizei zufolge ist eine 16-Jährige aus Konstanz nach Syrien gereist, um sich dort für Kampfeinsätze ausbilden zu lassen. "Nach unseren Erkenntnissen wird die junge Frau in Syrien an der Waffe ausgebildet", so Alexander Stalder, Inspektionsleiter beim Landeskriminalamt Baden-Württemberg gegenüber derFrankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
Damit sei zum ersten Mal "eine junge Frau bewusst als Kämpferin nach Syrien gegangen".
16-Jährige wirbt im Internet dafür, als muslimische Frau in den Kampf zu ziehen
Das Mädchen mit dem Namen Sarah O., das in Deutschland das Gymnasium besuchte, reiste Polizeiangaben zufolge Ende Oktober 2013 alleine über die Türkei aus. Sarah O. war zu dem Zeitpunkt erst 15 Jahre alt. Wie die FAS schreibt, wird sie mittlerweile in der Nähe von Aleppo vermutet.
In Internetforen hatte sie Fotos von sich mit Waffen gepostet und dafür geworben, auch als muslimische Frau zu kämpfen, wenn nicht genug Männer das täten.
Verfassungsschutz: Rund ein Dutzend jugendliche Islamisten nach Syrien gereist
Der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, sagte der FAS: "Auch junge Frauen reisen allein und mit einer eigenen islamistischen Motivation nach Syrien". Der Fall von Konstanz passe genau ins Bild "Wir wissen von rund einem Dutzend jugendlicher Islamisten unter 18 Jahren, die in Richtung Syrien gereist sind."
Mann der 16-Jährigen sprach bereits 2008 bei Festnahme vom Heiligen Krieg
Dem Zeitungsbericht zufolge habe Sarah O. Anfang Januar in Syrien den aus Köln stammenden Ismail S. geheiratet. Im Sommer 2009 habe dieser im Alter von 16 Jahren mit seinem Bruder und einem Freund in Köln einen Streifenwagen der Polizei überfallen, um die Dienstwaffen der Beamten zu stehlen.
Bei der Festnahme gaben die Jugendlichen damals an, sie hätten in den Heiligen Krieg ziehen und Amerikaner töten wollen.
In der Salafisten-Szene hätten sich die drei Männer nach Verbüßen einer Jugendstrafe radikalisiert. Im Frühjahr 2013 sollen sie über Ägpyten in Richtung Syrien gereist sein.
Mutter des Mannes mit Waffenzubehör in die Türkei gereist
Dem Bericht zufolge sei die Mutter der Brüder im vergangenen Jahr im November und Dezember bei Reisen in die Türkei am Flughafen Köln/Bonn kontrolliert worden. Bei der ersten Reise hatte diese 50 Magazine für das Sturmgewehr Kalaschnikow AK 47 bei sich, bei der zweiten Reise waren es 187 Magazine.
Außerdem hatte die Frau drei Zielfernrohre, fünf Mobiltelefone und die Reisepässe ihrer Söhne im Gepäck gehabt. Im Bericht der FAS heißt es, die Frau habe beide Male mit der kompletten Ausstattung die Reise antreten dürfen. AFP