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Nordkorea: Nordkorea feuert dritten Tag in Folge Rakete ab

Nordkorea

Nordkorea feuert dritten Tag in Folge Rakete ab

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    Raketentest in Nordkorea.
    Raketentest in Nordkorea. Foto: KCNA, dpa (Archiv)

    Es habe sich vermutlich wieder um eine Rakete von kurzer Reichweite gehandelt, berichtete der südkoreanische Rundfunksender KBS unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Seoul. Das Geschoss sei ins Meer gefallen. Nach südkoreanischen Angaben hatte Nordkorea bereits am Samstag und Sonntag Raketen von der Ostküste abgeschossen.

    Die Raketen seien im Japanischen Meer gelandet und offenbar im Rahmen einer Militärübung verschossen worden, erklärte das südkoreanische Verteidigungsministerium. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon forderte Nordkorea zum Verzicht auf weitere Raketentests auf.

    Das südkoreanische Verteidigungsministerium hatte zunächst von drei Kurzstreckenraketen berichtet, die am Samstag von der nordkoreanischen Ostküste ins Japanische Meer abgefeuert worden seien. Es habe sich offenbar um einen Teil einer Militärübung gehandelt. Am Sonntag meldete der Süden einen weiteren Raketenstart. Das Geschoss sei am Nachmittag ebenfalls im Japanischen Meer gelandet, sagte ein Sprecher des südkoreanischen Verteidigungsministeriums der Nachrichtenagentur AFP.

    Typ der getesteten Raketen noch unklar

    Um was für Raketen es sich genau handelte, war zunächst unklar. Ein Regierungsvertreter in Seoul sagte der südkoreanischen NachrichtenagenturYonhap, es werde geprüft, ob es sich um  Anti-Schiffsraketen oder um Boden-Boden-Raketen vom Typ KN-02  handele, die eine Reichweite von 160 Kilometern haben.

    Nordkoreas Drohungen

    25. August 2016: "Nordkorea hat sich damit «n die erste Reihe der Militärmächte eingefügt, die die volle Fähigkeit für einen Atomangriff haben." (Kim Jong Un laut Staatsmedien)

    31. März 2013: «Die Atomstreitmacht der Volksrepublik stellt das Leben der Nation dar.» Das Atomwaffenarsenal solle erweitert werden, «solange die Imperialisten und Nukleardrohungen auf der Welt existieren». (Kim Jong Un laut Staatsmedien)

    30. März 2013: «Von diesem Moment an werden die Nord-Süd-Beziehungen in einen Kriegszustand versetzt und alle Angelegenheiten zwischen beiden werden gemäß den Vorschriften für Kriegszeiten erledigt.» (Regierungserklärung)

    29. März 2013: «Es ist angesichts der bestehenden Lage an der Zeit, eine Rechnung mit den US-Imperialisten zu begleichen.» (Machthaber Kim Jong Un laut Staatsmedien)

    27. März 2013: «In der Situation, in der jeden Moment ein Krieg ausbrechen kann, ist die Nord-Süd-Kommunikation nicht mehr nötig.» (Delegationsleiter für die Militärgespräche mit Südkorea kündigt Kappung der militärischen Telefonleitung zum Süden an.)

    7. März 2013: «Weil die USA einen Atomkrieg entfachen wollen, werden wir unser Recht auf einen nuklearen Präventivschlag gegen das Hauptquartier der Aggressoren wahrnehmen.» (Ein Sprecher des Außenministeriums)

    5. März 2013: «Wenn die Übungen nach dem 11. März in ihre Hauptphase treten, wird der Waffenstillstandsvertrag, der nur dem Namen nach bestanden hat, beendet sein.» (Reaktion der Streitkräfte auf südkoreanisch-amerikanische Militärübungen)

    23. April 2012: «Sie (die Truppen) werden die rattenähnliche Gruppe und die Stützpunkte der Provokationen in drei bis vier Minuten in Asche legen.» (Nordkoreas Streitkräfte drohen mit «Spezialaktionen» gegen die südkoreanische Hauptstadt Seoul.)

    23. März 2011: «Unserer Truppen sind bereit, jederzeit auf die Festen der psychologischen Kriegsführung zu zielen und zu schießen und in reale Kampfaktionen überzugehen, wenn wir das wollen.» (Warnung eines Befehlshabers der Streitkräfte gegen anti-nordkoreanische Flugblattaktionen aus Südkorea)

    23. Dezember 2010: «Die revolutionären Streitkräfte der Volksrepublik (Nordkorea) werden vollständig vorbereitet sein, nötigenfalls zu jeder Zeit einen Heiligen Krieg der Gerechtigkeit im koreanischen Stil auf der Basis der atomaren Abschreckung zu starten.» (Minister der Streitkräfte, Kim Yong Chun) (Quelle: dpa)

    Das Verteidigungsministerium im Seoul hält weitere Raketentests für denkbar. "Unser Militär beobachtet die Aktivitäten des nordkoreanischen Militärs genau, da die Möglichkeit weiterer Raketenstarts besteht", sagte ein Sprecher.

    Das Vereinigungsministerium, das für die Beziehungen zum Norden zuständig ist, bezeichnete die Raketentests als "bedauerlich". Pjöngjang solle die "provokativen Aktionen" einstellen, sagte ein Ministeriumssprecher.

    UN-Generalsekretär Ban Ki Moon appelliert an Nordkorea

    UN-Generalsekretär Ban forderte Nordkorea ebenfalls zum Verzicht  auf Raketentests auf. "Ich hoffe, dass Nordkorea von weiteren  derartigen Aktionen absieht", sagte er am Sonntag der russischen  Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Ban forderte die Führung in  Pjöngjang auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Die  Vereinten Nationen seien bereit, den Dialog zu unterstützen. Er  hoffe, dass Russland seine Kontakte dazu nutzen werde, "die  Spannungen zu senken und den Dialog mit Nordkorea zu stärken". Ban  hielt sich nach Gesprächen mit dem russischen Präsidenten Wladimir  Putin in Moskau auf.

    Nordkoreas Waffenarsenal

    Nordkorea ist ein hochgerüstetes Land mit einer der größten Armeen der Welt.

    Die nordkoreanische Volksarmee verfügt Schätzungen zufolge über rund 1,2 Millionen aktive Soldaten. Nur China, Indien, die USA und Russland haben ähnlich große Armeen.

    Neben seinen aktiven Soldaten kann Nordkorea über 4,7 Millionen Reservisten mobilmachen

    Umgerechnet auf die Bevölkerungszahl sind etwa 4,5 Prozent der Nordkoreaner Soldaten.

    Die Armee verfügt über rund 4.700 Panzerhaubitzen und Selbstfahrlafetten. Dazu kommen knapp 20.000 Geschütze.

    Nordkoreas Luftwaffe besteht aus etwa 650 Kampfflugzeugen. Die meisten Maschinen stammen aber aus den sechziger und siebziger Jahren.

    Weitgehend veraltet sind auch die rund 6500 Panzer und Kampffahrzeuge des kommunistischen Landes.

    Nordkoreas Marine besteht nach Schätzungen aus etwa 420 Schiffen. Dazu kommt eine U-Boot-Flotte.

    Viel investiert haben die nordkoreanischen Diktatoren in die Raketen-Technologie. Neben ballistischen Raketen und selbstentwickelten Boden-Luft-Raketen wird wohl auch an Interkontinental-Raketen gebaut.

    Die größte Sorge bereitet der Welt das nordkoreanische Atomprogramm. Bereits im Oktober 2006 testete das Regime in Pjöngjang eine Atombombe, weitere Tests folgten.

    Dass Nordkorea in der Lage ist, Raketen im Atomwaffen zu bestücken, gilt aktuell als eher unwahrscheinlich. Das Land dürfte aber daran arbeiten.

    Ein Sprecher des US-Außenministeriums sagte, die Lage auf der  koreanischen Halbinsel werde genau beobachtet. "Wir drängen Nordkorea, Zurückhaltung zu üben und Schritte zur Verbesserung der Beziehungen mit seinen Nachbarn einzuleiten."

    Nordkorea feuert regelmäßig Kurzstreckenraketen zum Test oder im Zuge von Militärübungen ab. Der jüngste Abschuss erfolgte nach  einer gemeinsamen Marine-Übung der USA und Südkoreas, die Nordkorea als Provokation verurteilt hatte.

    Lage auf koreanischen Halbinsel weiter angespannt

    Die Lage auf der koreanischen Halbinsel ist seit Monaten angespannt. Das isolierte kommunistische Nordkorea hatte Südkorea und den USA unter anderem mit Atomangriffen gedroht. Zuletzt schien sich die Lage auf der koreanischen Halbinsel jedoch wieder leicht zu entspannen. Nach US-Angaben zog Nordkorea in Position gebrachte  Mittelstreckenraketen wieder ab.

    Im Zuge der jüngsten Spannungen war der von Nord- und Südkorea  gemeinsam betriebene Industriepark Kaesong geschlossen worden. Das südkoreanische Vereinigungsministerium drängte den Norden am Wochenende, in Gespräche über eine Wiedereröffnung der Einrichtung einzuwilligen. Nachdem Pjöngjang Südkoreanern Anfang April den Zugang zu der Sonderwirtschaftszone auf nordkoreanischem Territorium verwehrt und alle seine Beschäftigten abgezogen hatte, verließen Anfang Mai die letzten Südkoreaner afp, dpa

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