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Berlin: Netanjahu wirft Abbas Lügen und Hetze vor

Berlin

Netanjahu wirft Abbas Lügen und Hetze vor

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    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Bundeskanzlerin Angela Merkel treffen sich zu Gesprächen.
    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Bundeskanzlerin Angela Merkel treffen sich zu Gesprächen. Foto: Rainer Jensen/Archiv (dpa)

    Auch nach der Empörung über seine Holocaust-Äußerungen beharrt Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu darauf, dass die palästinensische Führung zur Gewalt gegen Israelis aufstachele. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas wiederhole die "Lügen und Hetze", die zur Nazi-Zeit von der damaligen Palästinenserführung verbreitet worden seien, sagte Netanjahu am Mittwochabend bei einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin.

    Die internationale Gemeinschaft solle sich dafür einsetzen, "dass die Aufwiegelung von Abbas aufhört". Er wolle dies auch am Donnerstag mit US-Außenminister John Kerry in Berlin besprechen.

    Netanjahu bezeichnet einstigen Großmufti als Kriegsverbrecher

    "Jede Form von Hetze führt zu Terror", sagte Netanjahu und fügte hinzu: "Wenn wir Versöhnung wollen, dann muss diese Hetze aufhören." Abbas müsse sich fragen lassen, warum er und die palästinensischen Behörden den einstigen Großmufti von Jerusalem, Hadsch Amin al-Husseini, wie eine "Ikone" hochhielten. "Der Mufti wurde ein krimineller Komplize für (SS-Chef Heinrich) Himmler und (Holocaust-Organisator Adolf) Eichmann bei der Ausführung des Holocaust", sagte er nach dem Treffen mit der Bundeskanzlerin n Berlin laut Übersetzung. "Der Mann ist ein Kriegsverbrecher. Er ist ein Mann, der mit den Nazis kollaboriert hat." 

    Netanjahu betonte aber auch, dass Nazi-Dikator Adolf Hitler hauptverantwortlich für den Holocaust war. "Hitler ist verantwortlich für den Holocaust. Niemand sollte das abstreiten", sagte er.

    Auch Juden in Israel zeigen Unverständnis über Netanjahus Äußerungen

    Merkel hob bei dem gemeinsamen Auftritt vor der Presse hervor, die Bundesregierung und sie selbst würden die Verantwortung der Nationalsozialisten für den "Zivilisationsbruch" des Holocaust kennen. "Wir stehen zu der deutschen Veranwortung des Holocausts und der Shoah." Die Holocaust-Äußerungen Netanjahus waren nicht nur bei Palästinensern, sondern auch bei Juden in Israel auf Unverständnis und scharfe Kritik gestoßen.

    Die Kanzlerin rief die beiden Konfliktparteien im Nahen Osten erneut auch zur Deeskalation und zu Gesprächen auf. Sie kritisierte einerseits den israelischen Siedlungsbau, der hinsichtlich der angestrebten Zwei-Staaten-Lösung "kontraproduktiv" sei. Wenn nun die Lage im Nahen Osten beruhigt werden solle, "dann sollten alle Seiten einen Beitrag dazu leisten", fügte sie hinzu. Abbas wiederum hielt sie vor, dass keine aufrichtigen Friedensgespräche geführt werden könnten, wenn er die Gewalt gegen Israelis nicht verurteile.

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