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Der Serienkiller von Toulouse: Mohamed Merah: Netter Nachbar und brutaler Gotteskrieger

Der Serienkiller von Toulouse

Mohamed Merah: Netter Nachbar und brutaler Gotteskrieger

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    Der mutmaßliche Serienkiller Mohamed Merah reiste mehrfach ins pakistanisch-afghanische Grenzgebiet und stand jahrelang unter Beobachtung des französischen Geheimdienstes.
    Der mutmaßliche Serienkiller Mohamed Merah reiste mehrfach ins pakistanisch-afghanische Grenzgebiet und stand jahrelang unter Beobachtung des französischen Geheimdienstes.

    Über 30 Stunden hatte sich Mohamed Merah in seinem Haus verschanzt, dann starb er. In Frankreich sitzt der Schock über sieben Tote innerhalb von neun Tagen noch immer tief. Doch wer war der Mann, der drei jüdische Kinder, einen Lehrer und drei Soldaten brutal getötet hat?

    Al-Kaida-Kämpfer Merah: Die Spur führt nach Afghanistan

    Mohamed Merah bezeichnete sich als "Mudschahed", als Gotteskrieger und Kämpfer für Al-Kaida. Ermittler hatten den 23-Jährigen schon länger im Visier. Frankreichs Innenminister Claude Guéant erklärte, der Verdächtige habe sich mehrfach in Afghanistan und Pakistan aufgehalten. Er soll unter anderem im Grenzgebiet beider Länder gewesen sein, das als Hochburg von

    Das Gerücht, der selbsternannte Gotteskrieger soll in einem afghanischen Gefängnis gesessen haben, hat sich inzwischen aber wohl als falsch erwiesen. Am Mittwoch hatte der Direktors des Zentralgefängnisses in Kandahar-Stadt, Ghulam Faruk gesagt: "Wir haben Dokumente, die zeigen, dass Merah 2007 in Kandahars Zentralgefängnis unter unserer Obhut war." Dem Häftling sei danach die Flucht gelungen. Doch die Regierung der südafghanischen Provinz Kandahar dementierte nun vehement. "Nach den gesamten Unterlagen der Justiz- und Sicherheitsbehörden in Kandahar haben wir nie einen französischen Staatsbürger namens Mohamed Merah inhaftiert", erklärte das Büro des Gouverneurs.

    Mohamed Merah hatte weitere Anschläge geplant

    Im Telefonkontakt mit der Polizei hatte Mohamed Merah am Mittwoch zugegeben, dass er für den selben Tag einen weiteren Anschlag gegen einen Soldaten geplant hatte. Der Franzose algerischer Herkunft hatte zudem geplant, zwei Polizisten zu töten. Er äußerte gar sein Bedauern, nicht noch mehr Menschen getötet zu haben.

    Er habe sich gerühmt, Frankreich in die Knie gezwungen zu haben, erklärte die Polizei am Mittwoch. Merahs Motiv: Er wollte den gewaltsamen Tod palästinensischer Kindern rächen und ein Zeichen gegen die französische Militär-Präsenz in Afghanistan setzen.

    Merahs Nachbarn bezeichnen den Gotteskrieger als höflich und hilfsbereit

    Merah hatte im Gespräch mit Polizisten erklärt, er habe stets allein gehandelt. Dennoch wurden inzwischen mehrere Personen aus seinem Umfeld festgenommen, unter anderem seine Mutter und Geschwister des 23-Jährigen. Ein Bruder soll mit den extremistischen Salafisten sympathisieren. Die Mutter stand wohl seit einiger Zeit wegen ihrer Nähe zu der radikalen Gruppe unter Beobachtung.

    Seine Nachbarn bezeichneten Mohamed Merah als höflich und hilfsbereit. Bereits am Mittwoch hatte der 23-Jährige erklärt, er wolle mit der Waffe in der Hand sterben. Jafu, dpa

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