Nach heftigen Warnstreiks und einer Marathonverhandlung haben sich IG Metall und Arbeitgeber auf einen richtungsweisenden Tarifabschluss geeinigt. Wichtigstes Ergebnis: Die Beschäftigten haben bei ihrer Arbeitszeit künftig deutlich mehr zu sagen. So können Mitarbeiter künftig ohne Lohnausgleich für bis zu zwei Jahre ihre Wochenarbeitszeit auf 28 Stunden senken. Schichtarbeiter, pflegende Angehörige oder Eltern kleiner Kinder können anstelle eines für alle Beschäftigten vereinbarten Zuschlags auch acht Tage zusätzliche Freizeit wählen.
Zusätzlich zur Entgelterhöhung von 4,3 Prozent ab April erhalten die Beschäftigten für Januar bis März eine Einmalzahlung von 100 Euro. In einer zweiten Stufe gibt es von 2019 an ein jährliches tarifliches Zusatzgeld von 27,5 Prozent eines Monatseinkommens und einen Festbetrag von 400 Euro. Er kann in wirtschaftlich schweren Zeiten gesenkt oder gestrichen werden, was aus Sicht der Arbeitgeber vor allem für kleinere und wirtschaftlich schwächere Unternehmen wichtig ist. Formell gilt die Einigung zunächst nur für den Tarifbezirk Baden-Württemberg, es wird jedoch erwartet, dass andere Bezirke diesen Pilotabschluss übernehmen. (dpa)
Mit dem Metalltarif beschäftigt sich auch der Leitartikel. Alle Details finden Sie in der Wirtschaft.