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Pressestimmen: Merkel schaltet Röttgen ab: "Ade Musterschüler!"

Pressestimmen

Merkel schaltet Röttgen ab: "Ade Musterschüler!"

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    Angela Merkel hat ihren einstigen Kronprinzen Norbert Röttgen abserviert.
    Angela Merkel hat ihren einstigen Kronprinzen Norbert Röttgen abserviert. Foto: afp

    Einer muss vom Schlitten "Im alten Russland galt die Regel: Wenn die Wölfe näher kommen, muss einer  vom Schlitten. So hat sich Angela Merkel heute verhalten." Sprengsatz.de

    Das Scheitern des Egomanen "Der Mann war nicht mehr zu halten, nicht etwa wegen intellektueller oder strategischer Überforderung im Amt. Sondern wegen seiner zahlreichen menschlichen Makel, seinem totalen Mangel an parteipolitischer Solidarität, seiner egomanischen Aufstiegssucht, die sich nur mit dem Wort Karrierismus beschreiben lässt (...) Angela Merkel hat konsequent gehandelt. Mit diesem Mann in ihrem Kabinett wäre sie auf einem ihrer wichtigsten Politikfelder, wo sie ohnehin bisher nicht sehr glaubwürdig agiert hat, angreifbar gewesen. Sein Rausschmiss war für sie auch ein Akt der Selbstverteidigung und der Bewahrung ihrer Glaubwürdigkeit." stern.de

    Opfer seiner eigenen Hybris "Auch Röttgen wurde Opfer seiner eigenen Hybris. Er sah im CDU-Vorsitz des größten Bundeslandes nur ein Mittel, um schneller Karriere in Berlin zu machen. Als er plötzlich in den Düsseldorfer Landtag sollte, flog der Bluff sehr öffentlichkeitswirksam auf." Thüringer Allgemeine

    Ade Musterschüler! "Aus, vorbei. Umweltminister Norbert Röttgen ist über seine eigenen Ambitionen und über seinen Hang zum Taktieren gestolpert. Er hat andere gerne spüren lassen, dass er sich für überlegen hielt, viele politische Freunde hatte er deshalb schon lange nicht mehr (...) Röttgens politisches Ende ist ein Einschnitt, auch für Merkel. Nun zeigt sie sich von ihrer brutalen Seite, den Rauswurf eines Kabinettsmitglieds hätte ihr bis jetzt wohl kaum jemand zugetraut." Spiegel Online

    Die gescheiterten Kronprinzen der Union

    Christian Wulff: Aufstieg und Fall lagen selten dichter beieinander als bei dem früheren Bundespräsidenten. Bis zu seiner Wahl zum Präsidenten im Juni 2010 galt Wulff als aussichtsreicher Kronprinz der Union. Als langjähriger niedersächsischer Ministerpräsident wurde er immer wieder für höhere Ämter gehandelt. Nur 20 Monate nach seiner Wahl zum Bundespräsidenten folgte im Februar der tiefe Sturz, als Wulff nach wochenlangen Debatten um mögliche Vorteilsnahme zurücktrat.

    Karl-Theodor zu Guttenberg: Der CSU-Shootingstar war Deutschlands beliebtester Politiker und wurde als größter Hoffnungsträger der Union gehandelt. Doch dann stürzte Guttenberg über die Plagiatsaffäre um seine Doktorarbeit. Ende Februar 2011 erkannte die Universität Bayreuth Guttenberg den Doktortitel ab, kurz darauf trat der CSU-Politiker als Verteidigungsminister zurück.

    Roland Koch: Im Mai 2010 kündigte Hessens Ministerpräsident überraschend seinen Rückzug von allen politischen Ämtern an. Koch war zeitweilig sogar als möglicher Kanzlerkandidat der Union gehandelt worden. Nach dem Ende seiner politischen Karriere zog es ihn in die Wirtschaft: Koch ist mittlerweile des Chef des Baukonzerns Bilfinger Berger.

    Peter Müller: Der langjährige Saar-Ministerpräsident wurde Ende 2011 zum Richter am Bundesverfassungsgericht gewählt. Müller war es nach herben Stimmenverlusten nach der saarländischen Landtagswahl im Jahr 2009 noch gelungen, eine Jamaika-Koalition aus CDU, FDP und Grünen zu bilden. Doch seine Nachfolgerin Annegret Kramp-Karrenbauer kündigte das Bündnis Anfang des Jahres auf und steht nach vorgezogenen Neuwahlen nun an der Spitze einer großen Koalition aus CDU und SPD.

    Jürgen Rüttgers: Wie Ex-Bundesumweltminister Norbert Röttgen musste der frühere NRW-Ministerpräsident Rüttgers eine schwere Wahlniederlage einstecken. Als sich nach der Wahl 2010 in Düsseldorf eine rot-grüne Minderheitsregierung gebildet hatte, zog sich Rüttgers aus der ersten Reihe der Politik zurück. Nachfolger als CDU-Landeschef wurde Röttgen, der dieses Amt nun auch wieder abgibt. Rüttgers arbeitet mittlerweile unter anderem für eine Anwaltskanzlei.

    Ole von Beust: Im Juli 2010 verkündete der damalige Hamburger Bürgermeister seinen Rückzug vom Regierungsamt - und leitete damit indirekt das Ende des schwarz-grünen Bündnisses in der Hansestadt ein. Drei Monate nach seinem Rückzug aus der Politik kündigten die Hamburger Grünen ihr Bündnis mit der CDU auf. Bei der Wahl im Februar 2011 holte die SPD die absolute Mehrheit.

    Friedrich Merz: Der frühere Fraktionschef galt einst als großer Hoffnungsträger der Union. Doch nachdem er im Jahr 2000 den Vorsitz der Unionsfraktion im Bundestag übernommen hatte, verlor er das Amt schon zwei Jahre später wieder. Nach der damaligen Bundestagswahl sicherte sich Parteichefin Merkel das Amt. Nach der Bundestagswahl im Jahr 2009 zog sich Merz aus der Politik zurück. Er arbeitet heute als Anwalt

    Der Rauswurf"Röttgen hatte wohl gehofft, nach dem mehrfachen Schuldeingeständnis am Sonntag eine Chance auf Wiedergutmachung zu bekommen. Dazu waren in der Union zu viele nicht bereit. Zu schwer wogen die Verletzungen, die der oft als arrogant wahrgenommene Rheinländer eigenen Parteifreunden zugefügt hatte – mancher hat in den vergangenen Tagen auch eine späte Rache genossen. Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer, selbst ein Machtpolitiker, wie er im Buche steht, war einer von ihnen." faz.net

    Merkel rettet sich in Seehofers Arme "Die Kanzlerin hat an diesem Mittwoch ihren Umweltminister Norbert Röttgen, ihren Vordenker in Sachen Schwarz-Grün, auf eine Weise abserviert, dass es den Beobachtern den Atem verschlug (...) Merkel wird in den vergangenen Tagen gespürt haben, dass ihr das Heft des Handels entgleitet, falls sie nicht reagiert. Dass sich da etwas zusammenbraut, insbesondere in Bayern und unter den Konservativen in der CDU (...) Die Kanzlerin hat sich in die Arme Seehofers gerettet. Röttgens Rauswurf ist auch ein Eingeständnis, dass es ohne die CSU in der Union nicht geht." Zeit.de

    Röttgen ist nur ein krachender Verlierer

    Nur ein krachender Verlierer "Nach dem ungeschminkten und von Merkel nicht weiter begründeten Rauswurf von Röttgen und der Nominierung ihres beredten, von der Körperfülle der SPD-Troika ähnelnden Peter Altmaier, der schon lange in schwierigen Missionen für Merkel ausputzt und glättet, hat sie nicht nur Seehofer nachgegeben, sondern versucht mit der schnellen Distanzierung auch jeden Makel von sich zu weisen. Röttgen ist allerdings nur ein krachender Verlierer, im Kabinett wären noch weitere unglückliche Gestalten zu finden."  Telepolis.de

    Merkel schaltet Röttgen ab "Eine Entlassung war das nicht. Das wäre noch harmlos gewesen. Nein, Kanzlerin Merkel hat ihren Umweltminister Norbert Röttgen schlicht rausgeschmissen, vor die Tür gesetzt. Und das in hohem Bogen (...) Vielleicht war es Röttgens Versuch, die Abstimmung in NRW zu einer Abstimmung über Merkels Politik zu machen, der Merkel erzürnt hat. Vielleicht war er ihr nach dem Wahldebakel nicht demütig genug." süddeutsche.de

    Röttgen: Ein politisch ziemlich einmaliger Vorgang

    Beim Wähler durchgefallen, von Merkel entlassen "Die Kanzlerin entließ den Mann, der eigentlich ihr Schlüsselprojekt „Energiewende“ voranbringen sollte. Röttgen selbst konnte nichts mehr sagen, konnte seinen Rücktritt nicht selbst erklären, weil die Kanzlerin bereits Fakten geschaffen hatte. Ein ziemlich einmaliger politischer Vorgang." Cicero.de

    Merkel hat das Richtige getan "Kein Nutzen, nur Gefahr und Schaden – das war Merkels politische Bilanz von Norbert Röttgen. Dann hat sie das Richtige getan, sie hat ihn entlassen." Bild.de

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