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FIFA-Skandal aktuell: News-Blog: Blatter nutzt Dankesrede für erste Breitseiten

FIFA-Skandal aktuell

News-Blog: Blatter nutzt Dankesrede für erste Breitseiten

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    Sepp Blatter bleibt FIFA-Präsident. Sein Herausforderer hat vor dem zweiten Wahlgang kapituliert.
    Sepp Blatter bleibt FIFA-Präsident. Sein Herausforderer hat vor dem zweiten Wahlgang kapituliert. Foto: Fabrice Coffrini afp
    • Schweizer Behörden nehmen hochrangige FIFA-Funktionäre unter Korruptionsverdacht fest.
    • Trotz des Skandals findet der FIFA-Jahreskongress statt.
    • Sepp Blatter strebt eine Wiederwahl an - seine Chancen dafür stehen gut.

    22:28 Uhr: Kräftemessen zwischen Blatter und Fußball-Europa?

    Schon am Samstag könnte es zu einem Kräftemessen zwischen Blatter und Fußball-Europa kommen, wenn in Zürich das Exko über die WM-Startplätze 2018 und 2022 entscheidet.

    22:25 Uhr: Blatter weiß, wer Freund und Feind ist

    Blatter bleibt der Regent des Weltfußballs. "Ich werde die FIFA zurückbringen, gemeinsam schaffen wir das", rief Blatter den Delegierten aus den 209 Mitgliedsländern zu, die er nun für vier weitere Jahre anführen kann. Seine Wahl wurde von vielen Delegierten mit Jubel quittiert. Blatter wusste genau, wo Freunde und Feinde sind. Schon seine Dankesrede nutzte er für erste Breitseiten für die Opposition aus Europa, deren Einfluss im FIFA-Exekutivkomitee beschnitten werden soll. 

    19:54 Uhr: Blatter will Exekutivkomitee der FIFA umbauen

    FIFA-Präsident Joseph Blatter will das Exekutivkomitee des Fußball-Weltverbands umbauen. "Wir brauchen eine bessere Vertretung der Konföderationen. Die Anzahl der Nationen in den Konföderationen soll sich auswirken auf die Zusammensetzung des Exekutivkomitees", erklärte er am Freitag in Zürich.  Dies ist als Angriff auf das Blatter-kritische Europa zu werten. Derzeit ist Europa in dem Gremium im Vergleich zur Anzahl der Mitgliedsländer in der FIFA überrepräsentiert. "Die, die mehr haben, können auch etwas abgeben", sagte Blatter. Nach dem jüngsten Korruptionsskandal mit sieben Festnahmen von Fußball-Funktionären in Zürich werde er die FIFA "zurückbringen", kündigte Blatter an. "Wir werden zurücksteuern an Land, wo wieder Fußball gespielt werden kann. Wir müssen daran arbeiten, wir müssen auch an anderen Dingen arbeiten."

    19.45 Uhr: Blatter will nach fünfter Amtszeit aufhören

    FIFA-Präsident Joseph Blatter hat einen Rückzug als FIFA-Präsident im Jahr 2019 nach seiner fünften Amtszeit angekündigt. "Am Ende meiner Amtszeit werde ich die FIFA meinem Nachfolger übergeben, eine robuste FIFA", sagte der Schweizer am Freitag in Zürich.

    19:29 Uhr: Blatter geht trotz Skandal in fünfte Amtszeit

    Trotz des größten Skandals der FIFA-Geschichte geht Joseph Blatter in seine fünfte Amtszeit als Präsident des Fußball-Weltverbands. Der 79 Jahre alte Schweizer erhielt am Freitag beim FIFA-Kongress mit 133:73 Stimmen im ersten Wahlgang gegen seinen einzigen Herausforderer Prinz Ali bin al-Hussein zwar nicht die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit. Der Jordanier zog jedoch vor einem möglichen zweiten Wahlgang seine Kandidatur zurück.

    Für Blatter waren es in der geheimen Abstimmung die zweitmeisten Gegenstimmen seiner Amtszeit. Der umstrittene Walliser führt die FIFA seit 1998 an und sicherte sich seine Macht für vier weitere Jahre.

    19.18 Uhr: Blatter bleibt FIFA-Präsident - Herausforderer gibt auf

    Joseph Blatter kann seine fünfte Amtszeit als Präsident des Fußball-Weltverbands FIFA antreten. Sein Herausforderer Prinz Ali bin al-Hussein zog am Freitag auf dem FIFA-Kongress in Zürich vor dem zweiten Wahlgang seine Kandidatur zurück.

    19:06 Uhr: Entscheidung im zweiten Wahlgang

    Für Blatter stimmten im ersten Wahlgang 133 Delegierte, für al-Hussein 73. Der zweite Wahlgang war für den frühen Abend angesetzt. Schon vor dem Votum war die knappste Entscheidung bei einer FIFA-Wahl erwartet worden, seitdem Blatter 1998 den Chefposten übernommen hatte. Unter dem Eindruck des jüngsten Korruptionsskandals um die FIFA mit der Festnahme mehrerer Fußball-Spitzenfunktionäre hatte vor allem Europas Dachverband UEFA vehement für eine Ablösung Blatters geworben.

    18:58 Uhr: Blatter rasselt im ersten Wahlgang durch

    Joseph Blatter hat im ersten Wahlgang die Wiederwahl als Präsident des Fußball-Weltverbands FIFA verpasst. Der umstrittene Schweizer erhielt am Freitag auf dem FIFA-Kongress nicht die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit gegen seinen Herausforderer Prinz Ali bin al-Hussein.

    18:01 Uhr: Al-Hussein übt Seitenhieb

    Al-Hussein versuchte, sich als den besseren Mann zur Bewältigung des Korruptionsskandals zu präsentieren. "Ich verspreche ihnen, dass ich mich nicht hinter euch verstecken werden, wenn die Dinge schlecht laufen", sagte er. Ein Seitenhieb gegen Blatter. Dieser hatte nach der Festnahme von sieben Funktionären zwar erklärt, verantwortlich gemacht werden zu können, aber diese Verantwortung müsse mit dem Exekutivkomitee geteilt werden. "Die Augen der Welt liegen auf uns, nicht für das erste Mal und dieses Mal geht es um alles", erklärte al-Hussein. "Für das Spiel und die Welt."

    17:30 Uhr: Blatter macht für sich Werbung und ein Versprechen

    FIFA-Präsident Joseph Blatter hat für den Fall einer Wiederwahl beim Kongress am Freitag in Zürich die Einrichtung einer Abteilung für Profifußball im Weltverband versprochen. "Vertreter der Clubs, Spieler und Schiedsrichter sollen darin sein", sagte der Schweizer kurz vor der Abstimmung der 209 FIFA-Mitgliedsverbände. Einziger Herausforderer des Amtsinhabers ist dabei Prinz Ali bin al-Hussein aus Jordanien. "Ich möchte gerne hier bleiben, ich möchte mit ihnen weitermachen", sagte Blatter und erhielt im Gegensatz zu seinem Gegenkandidaten schon während seiner Rede Applaus der Funktionäre. "Es ist eine Frage des Vertrauens."

    15:42 Uhr: ZDF sieht WM-Übertragungen durch FIFA-Skandal nicht gefährdet

    Das ZDF sieht trotz des neuen FIFA-Skandals die Übertragung der Fußball-Weltmeisterschaften in Russland (2018) und Katar (2022) nicht gefährdet. Die Rechte an den Übertragungen seien bereits erworben, Vertragsverhandlungen stünden nicht an, sagte Intendant Thomas Bellut am Freitag nach einer Sitzung des ZDF-Fernsehrats in Berlin.  Obwohl es die schweren Korruptionsvorwürfe gegen die FIFA gibt, muss der Sender laut Bellut im Gespräch mit dem Weltverband bleiben. "Wir wollen das Ereignis haben", das ZDF komme an der FIFA nicht vorbei. Eine Aufklärung der Vorwürfe sei dringend nötig. Das ZDF besitzt gemeinsam mit der ARD die WM-Rechte für Deutschland.

    15:28 Uhr: Auch britische Behörden ermitteln gegen die FIFA

    Den britischen Strafverfolgungsbehörden liegt belastendes Material gegen Offizielle des Fußball-Weltverbandes FIFA vor. "Das Serious Fraud Office untersucht aktiv ihm vorliegendes Material und hat deutlich gemacht, dass es bereit ist, laufende internationale Ermittlungen zu unterstützen", sagte eine Sprecherin am Freitag in London. Im Rahmen der US-Ermittlungen war deutlich geworden, dass FIFA-Gelder über Konten bei den britischen Großbanken Barclays, HSBC und Standard Chartered geleitet worden waren. Die US-Behörden haben insgesamt 14 Personen der Korruption in einem Umfang von mehr als 150 Millionen US-Dollar angeklagt.

    15:03 Uhr Rummenigge und Rauball ermutigen Niersbach zum weiteren Engagement bei der FIFA

    DFB-Präsident Wolfgang Niersbach (links) wurde in die FIFA-Exekutive um Präsident Joseph Blatter berufen.
    DFB-Präsident Wolfgang Niersbach (links) wurde in die FIFA-Exekutive um Präsident Joseph Blatter berufen. Foto: Jörg Carstensen (dpa)

    Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hat sich gegen einen Verzicht von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach auf sein Mandat im FIFA-Exekutivkomitee ausgesprochen. Niersbach rückt für Theo Zwanziger in die sogenannte Weltregierung des Fußballs. Angesichts der jüngsten Skandale hatte Niersbach einen Verzicht nicht ausgeschlossen, sollte FIFA-Präsident Joseph Blatter im Amt bleiben. Der Engländer David Gill hatte einen entsprechenden Schritt angekündigt. Vor Rummenigge hatten sich schon Ligapräsident Reinhard Rauball und DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock gegen einen freiwilligen Verzicht ausgesprochen.

    14:30 Uhr: Angela Merkel und Dave Cameron ermahnen die FIFA

    Angela Merkel verlangt einen Neuanfang bei der FIFA. "Was für mich im Zentrum steht, ist das, dass mit der Korruption dort gebrochen wird, dass dort Transparenz einkehrt. Das ist absolut notwendig." Die Kanzlerin fordert, die schmutzige Seite bei der FIFA müsse aufgeräumt werden. Das sei im Sinne von Milliarden Fans auf der ganzen Welt.

    Der britische Premierminister David Cameron geht noch einen Schritt weiter und fordert FIFA-Präsident Joseph Blatter zum Rückzug auf. "Nach meiner Meinung sollte er gehen", sagte Cameron am Freitag bei einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin. Blatter sollte seinen Posten aufgeben, und zwar möglichst rasch, meinte Cameron, der sich um das Ansehen des Weltfußballs sorgt. Die FIFA könne Korruptionsvorwürfe gegen Spitzenfunktionäre nicht einfach beiseite wischen. 

    13:08 Uhr: Polizei bestätigt Bombendrohung gegen FIFA-Kongress

    Gegen den FIFA-Kongressist eine Bombendrohung eingegangen. Ein Sprecher der Stadtpolizei von Zürich bestätigte der Deutschen Presse-Agentur die Drohung gegen die Veranstaltung des Fußball-Weltverbandes. Weitere Angaben machte er nicht und verwies auf eine Stellungnahme zu einem späteren Zeitpunkt.

    12:01 Uhr: FIFA wird immer reicher

    Der Fußball-Weltverband FIFA hat seine immensen Finanzrücklagen weiter gesteigert. Die Reserven hätten sich zum Dezember 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 91 Millionen US-Dollar auf 1,523 Milliarden erhöht, sagte FIFA-Finanzdirektor Markus Kattner und bestätigte den bereits im März veröffentlichten Bericht. Im Finanz-Zyklus 2011-2014 wurden 5,718 Milliarden Dollar eingenommen, im vorherigen Zyklus 2007-2010 waren es noch 4,189 Milliarden gewesen. Als Gewinn verblieben 2011-2014 338 Millionen Dollar, damit sank der Gewinn im Vergleich zu 2007-2010 um 293 Millionen.

    11:45 Uhr: Theo Zwanziger boykottiert und kritisiert FIFA-Kongress

    Der ehemalige DFB-Präsident Theo Zwanziger hat kein Interesse an einer Teilnahme beim aktuellen FIFA-Kongress. Der Welt sagte er: „Ich habe bei dieser Veranstaltung nichts zu suchen. Das ist alles in den letzten Tagen zu einem großen Zirkus verkommen. Ich habe keine aktive Rolle mehr und kein Stimmrecht, und ich arbeite auch nicht an der Zukunftsgestaltung mit. Was soll ich also da? Ich sehe darin keinen Sinn. Das ist nicht meine Welt.”

    11:29 Uhr: Eröffnungsrede von Blatter

    Die Eröffnungsrede von Joseph Blatter auf dem FIFaAKongress 2015 ist vorbei. In ihr beschwört der 79-Jährige den Chorgeist der FIFA, spielt die Verhaftungen des gestrigen Tages als Felhverhalten einzelner ab und will möglichst schnell zum Verbandsalltag übergehen. Hier lesen Sie die wichtigsten Zitate des Schweizers: Joseph Blatters Eröffnungsrede zum FIFA-Kongress: keine Einsicht, viele Allgemeinplätze

    10:52 Uhr: Blatter eröffnet FIFA-Kongress

    FIFA-Präsident Joseph Blatter hat den mit Spannung erwarteten Kongress des Fußball-Weltverbandes eröffnet. Der Schweizer forderte die 209 Mitglieder im Hallenstadion von Zürich angesichts des jüngsten Korruptionsskandals zur aktiven Mitarbeit auf. In seiner Begrüßungsansprache betont er, dass er weitermachen will und weist jede Verantwortung für die jüngsten Bestechungsfälle von sich. 

    10:16 Uhr: Eklat bei FIFA-Kongress

    Kurz nach Beginn des FIFA-Kongresses haben zwei Frauen im Veranstaltungssaal Parolen gerufen und eine Palästina-Fahne geschwungen. Mindestens eine von ihnen hatte offenbar eine offizielle Akkreditierung um den Hals. Sie wurden von Sicherheitskräften umgehend abgeführt. Präsident Joseph Blatter, der in seiner Rede unterbrochen wurde, erklärte: "Das ist eine Störung des Kongresses, deshalb habe ich die Sicherheit gerufen." Der palästinensische Fußball-Verband stellt auf dem FIFA-Kongress den Antrag auf Ausschluss des israelischen Fußball-Verbandes wegen angeblicher Behinderung seiner Spieler durch Israel.

    09:40 Uhr: Wer hat welche Interessen in der FIFA-Krise?

    Nach dramatischen Stunden in Zürich steht der Fußball-Weltverband vor der Wahl eines neuen Präsidenten - der höchstwahrscheinlich der alte sein wird. Joseph Blatter hat trotz aller Kritik die Rücktrittsforderungen abschütteln können. UEFA und DFB müssen sich wohl eine neue Strategien überlegen, um den ungeliebten Schweizer zu besiegen. Lesen Sie hier von den Plänen und Strategien der wichtigsten Protagonisten: Blatter, Platini, Niersbach: Wer hat welche Interessen in der FIFA-Krise?

    08:01 Uhr: Früherer FIFA-Vize Warner verlässt Gefängnis im Krankenwagen

    Der im Zusammenhang mit der Korruptionsaffäre beschuldigte frühere FIFA-Vizepräsident Jack Warner hat am Donnerstag (Ortszeit) ein Gefängnis in Trinidad und Tobago in einem Krankenwagen verlassen. Der 72-Jährige habe über Erschöpfung geklagt und Fragen von Reportern vor der Haftanstalt nicht beantworten können, teilte ein Justizbeamter mit. Warner hatte sich am Mittwoch den Justizbehörden in seinem Heimatland gestellt. Gegen eine Kaution von umgerechnet rund 360.000 Euro durfte er wieder auf freien Fuß, blieb jedoch die Nacht über im Gefängnis.

    Das US-Justizministerium hatte die Auslieferung Warners beantragt. Die Ermittler werfen ihm organisierte Kriminalität, Korruption und Geldwäsche vor. In den Vereinigten Staaten laufen seit längerer Zeit Untersuchungen des FBI gegen ehemalige FIFA-Offizielle. Am Mittwoch wurden in der Schweiz sieben Fußball-Funktionäre wegen Korruptionsvorwürfen festgenommen.

    07:50 Uhr: USA stimmen bei FIFA-Präsidentenwahl für Blatter-Herausforderer

    US-Verbandspräsident Sunil Gulati hat verkündet, dass sein Verband gegen Sepp Blatter stimmen werde.
    US-Verbandspräsident Sunil Gulati hat verkündet, dass sein Verband gegen Sepp Blatter stimmen werde. Foto: Justin Lane (dpa)

    Der US-Fußball-Verband wird bei der FIFA-Präsidentenwahl am heutigen Freitag in Zürich gegen Amtsinhaber Joseph Blatter stimmen und dessen Herausforderer Prinz Ali bin al-Hussein unterstützen. Dies kündigte Verbandschef Sunil Gulati in der Nacht zum Freitag bei einer Telefonkonferenz mit Journalisten an. "Ich denke, wir werden eine wesentlich knappere Wahl erleben, als die Leute vor einigen Wochen vorausgesagt haben", meinte Gulati. Laut Gulati, der dem Exekutivkomitee des Weltverbandes angehört, wird auch der kanadische Verbandspräsident Victor Montagliani für den jordanischen Gegenkandidaten stimmen. Australiens Verband sowie voraussichtlich ein großer Teil der europäischen Föderationen dürfte ebenfalls Al-Hussein wählen.

    07:27 Uhr: Brasiliens Fußballverband hilft der Staatsanwaltschaft

    Brasiliens nationaler Fußballverband CBF hat im Rahmen der Korruptionsermittlungen gegen FIFA-Funktionäre mehrere Dokumente an die Staatsanwaltschaft übergeben. Dabei handelt es sich um Verträge, die vom CBF in der Vergangenheit unterschrieben wurden, wie der Verband mitteilte. Der CBF signalisierte den Ermittlern in einem Schreiben seine "volle Unterstützung" für jedwede Untersuchung. Man stehe für zusätzliche Aufklärung zur Verfügung, wenn diese notwendig sei. CBF-Chef Marco del Nero reiste schon am Donnerstag, am Vortag der FIFA-Präsidentschaftswahl, aus Zürich ab. Eine Begründung dafür wurde nicht genannt. Der 74-Jährige ist auch Mitglied des Exekutivkomitees der FIFA. Sein Vorgänger als CBF-Chef, José Maria Marin, gehört zu den sieben Funktionären, die am Mittwoch in Zürich unter Korruptionsverdacht festgenommen wurden. Marin (83) war danach vom CBF vorläufig von seine Funktion entbunden worden. Er war einer von fünf Vize-Präsidenten des Verbandes.

    07:00 Uhr: FIFA-Skandal soll Thema bei G7-Gipfel werden

    Der FIFA-Bestechungsskandal soll nach Ansicht führender Politiker Thema beim G7-Gipfel auf Schloss Elmau Anfang Juni werden. SPF-Fraktionschef Thomas Oppermann sagte der Bild: "Die extreme Selbstbedienung einiger FIFA-Funktionäre ist derartig schädlich für alle internationalen Bemühungen um die Bekämpfung von Korruption, dass die G7 hier ein deutliches Wort finden sollten." Der Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, Michael Grosse-Brömer, äußerte sich ähnlich. Bundesjustizminister Heiko Maas forderte den Rücktritt von FIFA-Präsident Joseph Blatter.

    22:00 Uhr: Blatter steht trotz Skandal vor der Wiederwahl

    Joseph Blatter steht vor der Wiederwahl als Chef des skandalumtosten Fußball-Weltverbandes FIFA. Der 79 Jahre alte Schweizer ist trotz des jüngsten Korruptionsskandals um bestechliche Funktionäre beim Kongress in Zürich am Freitag großer Favorit gegen Prinz Ali bin al-Hussein aus Jordanien. Blatter strebt eine fünfte Amtszeit an und kann vor allem mit Unterstützung aus Asien und Afrika rechnen. Die Europäische Fußball-Union UEFA hatte am Donnerstag kurz vor der Kongresseröffnung einen zuvor erwogenen Boykott verworfen. Die meisten UEFA-Delegierten wollen für Al-Hussein stimmen.

    18:45 Uhr: Blatter soll gesagt haben, es sei zu spät für einen Rücktritt

    Den jüngsten Skandal mit Festnahmen von sieben Funktionären in Zürich stellte Blatter als individuelles Problem dar. Am Freitag stellt sich der 79-Jährige zur Wiederwahl. Die europäische Anti-Blatter-Fraktion wird die Vollversammlung und die Präsidentschaftswahl entgegen erster Überlegungen nicht boykottieren und will den jordanischen Gegenkandidaten Prinz Ali bin al-Hussein mit so vielen Stimmen wie möglich unterstützen.  UEFA-Präsident Michel Platini hatte Blatter am Donnerstag erfolglos zum Rücktritt aufgefordert. "Ich habe ihm gesagt: 'Bitte verlasse die FIFA. Lass es sein'", berichtete der Franzose auf einer Pressekonferenz von der Unterredung mit Blatter und ergänzte: "Es wäre ein Zeichen von Größe gewesen. Fußball ist wichtiger als Personalien, aber er hat gesagt: 'Es ist zu spät. Ich kann nicht aufhören, nicht zu Beginn dieses Kongresses.'

    18:10 Uhr: Blatter spricht von "Schande und Beschämung"

    FIFA-Präsident Joseph Blatter hat zur Eröffnung des Weltverbands-Kongresses in Zürich den Kampf gegen korrupte Personen im Fußball ausgerufen. "Sie werden mir zustimmen, dass dies beispiellose und schwierige Zeiten für die FIFA sind", sagte der Schweizer am Donnerstag zu Vertretern der 209 Mitgliedsverbände und sprach von "Schande und Beschämung" für den Fußball.

    16:17 Uhr: Wenn Blatter wiedergewählt wird, droht Platini mit Konsequenzen

    Für den nun wieder hochwahrscheinlichen Fall eines Wahlsieges von Blatter schloss UEFA-Boss Michel Platini drastische Maßnahmen auf einer bislang nicht gekannten Eskalationsstufe bis hin zu einem WM-Boykott nicht aus. Bei einer Sondersitzung rund um das Champions-League-Finale in Berlin werde man in der kommenden Woche "alle Möglichkeiten ins Auge fassen", sagte der Franzose am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Zürich.

    Auf eine entsprechende Nachfrage konkretisierte er, dass er einen WM-Boykott nicht ankündige, aber das es "demokratische Entscheidungen" der Landesverbände geben werde.  Eine weitere Option ist laut Platini offenbar ein kollektiver Austritt der europäischen Mitglieder aus dem FIFA-Exekutivkomitee. "Wenn wir diese Abstimmung nicht gewinnen, dann treffen wir uns mit allen Generalsekretären und Präsidenten beim Champions-League-Finale in Berlin. Je nach Ausgang der Wahl werden wir sehen, ob wir dabei sind oder nicht im Exko." 

    16:00 Uhr: UEFA will für Prinz Ali stimmen

    Ein Boykott des FIFA-Kongresses und der Präsidentschaftswahl ist vom Tisch. Die UEFA will bei der Vollversammlung mehrheitlich für Prinz Ali stimmen. Präsident Platini bat FIFA-Chef Blatter zuvor erfolglos um Rücktritt

    15:35 Uhr: UEFA erwägt Rückzug aus FIFA

    UEFA-Präsident Michel Platini hat für den Fall eines Wahlsiegs von FIFA-Chef Joseph Blatter einen Rückzug der europäischen Mannschaften aus allen FIFA-Wettbewerben nicht ausgeschlossen. Bei einer Sondersitzung rund um das Champions-League-Finale in Berlin werde man in der kommenden Woche "alle Möglichkeiten ins Auge fassen", sagte der Franzose in Zürich.

    UEFA-Präsident Michel Platini während seiner Pressekonferenz in Zürich.
    UEFA-Präsident Michel Platini während seiner Pressekonferenz in Zürich. Foto: Fabrice Coffrini

    15:10 Uhr: "Bitte verlasse die FIFA" - Platini forderte Blatter zum Rücktritt auf

    UEFA-Präsident Michel Platini hat den umstrittenen FIFA-Boss Joseph Blatter zum Rücktritt aufgefordert. "Ich habe ihm gesagt: 'Bitte verlasse die FIFA. Lass es sein'", sagte der Franzose auf einer Pressekonferenz in Zürich von der Unterredung mit Blatter. "Es wäre ein Zeichen von Größe gewesen. Fußball ist wichtiger als Personalien, aber er hat gesagt: 'Es ist zu spät. Ich kann nicht aufhören, nicht zu Beginn dieses Kongresses.'" Platini gilt als großer Unterstützer von Blatter-Herausforderer Prinz Ali bin al-Hussein. Die UEFA werde zum "allergrößten Teil" für den Jordanier stimmen, erklärte er.

    14:55 Uhr: Aktivisten demonstrieren in Zürich gegen WM in Katar

    "Rote Karte für Sklaverei": Aktivisten protestieren im Vorfeld des FIFA-Kongresses 2015 gegen menschenunwürdige Arbeitsbedingungen zur Vorbereitung der Fußball-WM in Katar 2022.
    "Rote Karte für Sklaverei": Aktivisten protestieren im Vorfeld des FIFA-Kongresses 2015 gegen menschenunwürdige Arbeitsbedingungen zur Vorbereitung der Fußball-WM in Katar 2022. Foto: Ennio Leanza/dpa

    14:40 Uhr: UEFA wird FIFA-Kongress nicht boykottieren

    Die Europäische Fußball-Union (UEFA) wird entgegen ursprünglichen Überlegungen den FIFA-Kongress nicht boykottieren und will bei der Präsidentschaftswahl am Freitag zu großen Teilen für Prinz Ali bin al-Hussein votieren. "Boykott ist keine Lösung, das ist noch nie eine gewesen. Das war auch in der olympischen Bewegung so", sagte Reinhard Rauball als Präsident der Deutschen Fußball Liga (DFL) und ergänzte: "Was hier passiert, ist ein absolutes Desaster. Wir müssen den Wandel herbeiführen. Das können wir nur, wenn wir Prinz Ali wählen." Die UEFA hatte im Zuge des FIFA-Korruptionsskandals mit sieben Festnahmen von Spitzenfunktionären noch am Mittwoch die Verlegung der Präsidentschaftswahlen gefordert und einen Boykott in Betracht gezogen.

    Der englische Verbandspräsident Greg Dyke sprach sich ebenfalls dafür aus, die Wahl durchzuführen. Dyke erhofft sich gute Chancen für eine Wahl al-Husseins. Offenbar scheint die bislang als sicher geltende große Mehrheit für Amtsinhaber Joseph Blatter zu bröckeln. Auch Australien hat inzwischen bekanntgegeben, für Prinz Ali zu stimmen. Der Engländer David Gill will unterdessen auf seinen Platz im FIFA-Exekutivkomitee verzichten, sollte Blatter gewählt werden.

    14:10 Uhr: Kampf gegen FIFA und Blatter eint Amnesty und Gewerkschaft

    In ihrem Kampf gegen die "menschenunwürdigen und sklavenähnlichen" Verhältnisse auf den Baustellen des WM-Gastgeberlandes Katar haben sich die Menschenrechtsorganisation Amnesty International und die Gewerkschaft IG Bau zum ersten Mal zusammengetan. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Frankfurt am Main forderten sie am Donnerstag eine radikale Erneuerung des Fußball- Weltverbandes FIFA und den Rücktritt von Präsident Joseph Blatter.

    Amnesty International spricht in seinem neuesten Report von aktuell rund 1,5 Millionen Gastarbeitern in Katar, wo aktuell für die WM 2022 gebaut wird. Das Argument der FIFA, wonach auf den Baustellen der WM-Stadien für 2022 nach "internationalen Richtlinien und Standards" gearbeitet werde, wiesen die Experten zurück.

    "Herr Blatter ist Weltmeister im Werfen von Nebelkerzen", sagte IG-Bau-Chef Dietmar Schäfers. Konkret fordern Amnesty und die IG Bau, dass der Fußball seine Vergabebedingungen für eine Weltmeisterschaft ändert. "Es ist von der FIFA nicht zu viel verlangt, zu sagen: Wenn ihr eine WM vergebt, könnt ihr nicht nur Bedingungen für das Business stellen, sondern auch für Arbeitsbedingungen und Menschenrechte", sagte Schäfers.

    13:55 Uhr: Vorbereitungen für FIFA-Kongress in Zürich laufen - trotz Krisensitzung, Korruptionsvorwürfen und Festnahmen

    Freiwillige Helfer dekorieren den Austragungsort des geplanten FIFA-Kongresses  2015 in Zürich.
    Freiwillige Helfer dekorieren den Austragungsort des geplanten FIFA-Kongresses 2015 in Zürich. Foto: Ennio Leanza/dpa

    13:50 Uhr: WM 2010 - Südafrika weist Bestechungsvorwürfe zurück

    Anti-Apartheid-Kämpfer Nelson Mandela hat sich persönlich für Südafrika als Austragungsort der Fußball-WM 2010 stark gemacht. Ist dabei ein Bestechungsgeld von 10 Millionen US-Dollar geflossen? Südafrika weist das entschieden zurück. Dem US-Justizministerium zufolge soll Südafrika den Weltverband FIFA mit zehn Millionen US-Dollar bestochen haben, um den Zuschlag für die Austragung des Turniers zu bekommen. Der Fußballverband SAFA betonte, alles sei strikt nach den Regeln abgelaufen.

    Der südafrikanische Sportminister Fikile Mbalula sagte: "Ein solcher Betrag hat sich in unseren Büchern nicht gefunden." sagte Mbalula in Bezug auf das angebliche Bestechungsgeld. Die Beschreibung der angeblichen Übergabe der 10 Millionen Dollar in bar in einem Pariser Hotel bezeichnete Mbalula als aus dem "Drehbuch eines Hollywood-Films" kommend. Die Regierung bemühe sich nun darum, mehr Informationen von den US-Behörden zu erhalten. 

    US-Justizbehörden zufolge wurde das Bestechungsgeld aus Südafrika dem damaligen FIFA-Vizepräsidenten Jack Warner übergeben. Der aus Trinidad und Tobago stammende Funktionär ist von den US-Behörden im Rahmen des FIFA-Bestechungsskandals als einer von insgesamt 14 Verdächtigen benannt worden. Warner beteuert seine Unschuld.

    13:45 Uhr: Außenminister Steinmeier verlangt von FIFA volle Aufklärung

    Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier hat vom Fußball-Weltverband FIFA volle Aufklärung über den jüngsten Korruptionsskandal verlangt. "Korruption vergiftet die Politik und vergiftet den Sport", sagte Steinmeier der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag bei einem Besuch in Lissabon. "Fair Play ist die wichtigste Regel des Sports und ein Wert, der weit über die Welt des Sports hinausstrahlt. Wenn der Fußball Vorbild sein soll, tut Aufklärung Not." Falls die "Selbstreinigungskräfte" des Sports nicht ausreichten, müssten dies auch staatliche Stellen übernehmen.

    13:30 Uhr: Afrikanische Verbände gegen Kongress-Verschiebung und für Blatter

    Die afrikanischen Fußball-Verbände haben sich gegen eine Verschiebung des FIFA-Kongresses ausgesprochen und wollen am Freitag wie zuvor betont kollektiv für Amtsinhaber Joseph Blatter stimmen. Das teilte der afrikanische Dachverband CAF am Donnerstag mit. Die CAF ist die größte FIFA-Konföderation und stellt mit 54 Nationalverbänden mehr als ein Viertel aller 209 FIFA-Mitglieder.

    Vor der Eröffnung des Kongresses am Nachmittag in Zürich tagte die Europäische Fußball-Union UEFA (53 Stimmen), die nach den dramatischen Entwicklungen am Mittwoch mit der Festnahme mehrerer FIFA-Funktionäre wegen Korruptionsverdacht einen Boykott des Kongresses oder der Präsidentschaftswahl als Option bezeichnet hatte. An dem UEFA-Meeting nahm auch Blatters Gegenkandidat Prinz Ali bin al-Hussein aus Jordanien teil.  Vor den afrikanischen Verbänden hatte auch die asiatische Konföderation (46) die Unterstützung für Blatter zugesagt. Ozeanien mit elf Stimmen gehört wohl ebenfalls zum Lager des Schweizers. Die Verbände aus Nord- und Mittelamerika (35) sowie Südamerika (10) wollten am Donnerstag noch über ihre Strategie beraten.

    11:55 Uhr: Putin steht zu FIFA-Chef Blatter und kritisiert USA

    Die Beschuldigten im Fifa-Korruptionsskandal

    Insgesamt 14 Personen werden im neuen Fußball-Skandal um den Weltverband FIFA vom US-Justizministerium beschuldigt Zu den Angeklagten gehören prominente und altbekannte Figuren aus der Fußball-Welt:

    Jeffrey Webb (50 Jahre/Kaimaninseln): Webb ist seit 2012 CONCACAF-Präsident und Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees. Inzwischen zählt er zu den Stellvertretern von Joseph Blatter.

    Eduardo Li (56/Costa Rica): Der Präsident des Verbandes Costa Ricas galt als designiertes Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees. Li ist ein Geschäftsmann mit chinesischen Wurzeln.

    Julio Rocha (64/Nicaragua): Rocha als FIFA-Entwicklungsmanager tätig und war früher Präsident des Verbands Zentralamerikas und Nicaraguas.

    Jack Warner (72/Trinidad und Tobago): War von 1983 bis 2011 Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees und zeitweise auch FIFA-Vizepräsident. Warner war in mehreren Korruptionsskandalen verstrickt, insbesondere auch durch seine Rolle als CONCACAF-Präsident. Aktuell fungiert er als Berater des CONCACAF-Präsidenten.

    Eugenio Figueredo (83/Uruguay): Neben Webb der zweite aktuelle FIFA-Vize in der Affäre. Der Ex-Präsident des südamerikanischen Fußballverbandes CONMEBOL musste sich zuletzt in seiner Heimat wegen angeblicher finanzieller Unregelmäßigkeiten bei CONMEBOL vor Gericht verantworten

    Rafael Esquivel (68/Venezuela): Ist seit 1988 Präsident des Verbands Venezuelas und damit der am längsten agierende Verbandschef in Südamerika. Esquivel sitzt aktuell auch im Exekutivkomitee des CONMEBOL-Verbandes.

    José Maria Marin (83/Brasilien): War bis April dieses Jahres Präsident des brasilianischen Verbandes. Medienberichte in Brasilien konfrontierten ihn mit Anschuldigungen wegen Korruption und angeblicher Veruntreuung öffentlicher Mittel in den 1970er und 1980er Jahren.

    Nicolás Leoz (86/Paraguay): ): Der langjährige Präsident des südamerikanischen Kontinentalverbandes CONMEBOL gehörte bis 2013 auch dem FIFA-Exko an. Leoz wurde vom früheren englischen Verbandschef David Triesman beschuldigt, unlautere Forderungen vor den WM-Vergaben an Russland und Katar gestellt zu haben.

    Alejandro Burzaco (50/Argentinien): In einer Aufsichtsfunktion bei einer Sportmarketing-Agentur in Argentinien tätig.

    Aaron Davidson (44/USA): Präsident von Traffic Sports USA, eines Eventmanagement-Unternehmens im Bereich Fußball.

    Hugo (70) und Mariano Jinkis (40/Argentinien): In Aufsichtsfunktionen einer Sportmarketing-Agentur in Argentinien tätig.

    José Margulies (75/Brasilien): Ihm wird vorgeworfen, als Vermittler bei illegalen Zahlungen aufgetreten zu sein.

    Bereits vier Personen haben sich im Zuge des Skandals für schuldig bekannt:

    Chuck Blazer (70/USA): Gehörte von 1996 bis 2013 dem FIFA-Exekutivkomitee an. Zusammen mit Jack Warner führte er als Generalsekretär auf zwielichtige Weise den CONCACAF-Verband. Hatte den Spitznamen «Mister Zehn Prozent», weil er diesen Anteil bei Fußball-Geschäften in die eigene Tasche gewirtschaftet haben soll.

    Nachdem das FBI ihm 2012 kam auf die Schliche gekommen war, kooperierte Blazer er mit den US-Behörden und soll andere Funktionäre ausgespitzelt haben. Er verzichtete 2013 auf eine Wiederwahl ins FIFA-Exko, nachdem Korruptionsvorwürfe gegen ihn publik wurden.

    Blazer wird unter anderem organisierte Kriminalität, Betrug, Geldwäsche und Steuerhinterziehung vorgeworfen. Er hat sich am 25. November 2015 für schuldig bekannt und die Zahlung einer Strafe von 1,9 Millionen Dollar sowie eines weiteren Geldbetrags bei Verurteilung akzeptiert.

    José Hawilla (71/Brasilien): Gründete 1983 die brasilianische Firma Traffic Group, die mit Spieler-Transferrechten und Fernsehrechten ihr Geld verdiente.

    Hawilla wird organisierte Kriminalität, Betrug, Geldwäsche und Behinderung der Behörden vorgeworfen. Er hat sich am 12. Dezember 2014 für schuldig bekannt und eine Strafzahlung von 151 Millionen Dollar akzeptiert.

    Daryan Warner (46/Trinidad und Tobago): Er ist der Sohn von Jack Warner und kümmerte sich in dessen Haus um die Finanzen.

    Daryan Warner werden organisierte Kriminalität, Geldwäsche und dubiose Finanztransaktionen vorgeworfen. Er hat sich am 25. Oktober 2013 für schuldig bekannt und die Zahlung einer Strafe von 1,1 Millionen Dollar sowie eines weiteren Geldbetrags bei Verurteilung akzeptiert.

    Daryll Warner (40/Trinidad und Tobago): Er ist der Sohn von Jack Warner und war früher als Entwicklungsmanager bei der FIFA tätig.

    Daryll Warner werden Betrug und dubiose Finanztransaktionen vorgeworfen. Er hat sich am 15. Juli 2013 für schuldig bekannt.

    Kremlchef Wladimir Putin stellt sich im FIFA-Korruptionsskandal hinter Verbandschef Joseph Blatter und wirft den USA ungerechtfertigte Einmischung vor. Die Ermittlungen seien ein Vorwand, Blatters Wiederwahl zu verhindern, sagte Putin am Donnerstag in Moskau. Er forderte den Weltfußballverband der Nachrichtenagentur Interfax zufolge auf, wie geplant an diesem Freitag den Urnengang abzuhalten. "Wir wissen von dem Druck, der auf Blatter ausgeübt wurde, mit dem Ziel, Russland die WM 2018 wegzunehmen", sagte Putin.

    Washington versuche nach Aussagen Putins, mit den Festnahmen mehrerer internationaler Fußball-Funktionäre in der Schweiz US-Recht außerhalb der eigenen Grenzen anzuwenden. Die Verdächtigen seien wegen eines Auslieferungsantrags aus Washington festgenommen worden. "Diese Funktionäre sind keine US-Bürger. Die USA haben mit dem Fall nichts zu tun", meinte der Präsident. Die parallelen Korruptionsermittlungen Schweizer Behörden, bei denen es um die Vergabe der Weltmeisterschaften 2018 in Russland und 2022 in Katar geht, haben in Moskau Sorgen ausgelöst, die Austragungsrechte zu verlieren.

    10:05 Uhr: Top-Sponsoren üben Druck auf FIFA aus

    Das Kreditkartenunternehmen Visa mahnte "rasche und sofortige Maßnahmen" an, um die Probleme innerhalb der FIFA zu beheben. "Sollte die FIFA dies nicht tun, haben wir sie informiert, dass wir unser Sponsoring neu bewerten würden", teilte das Unternehmen in einer Stellungnahme mit. Auch der südkoreanische Automobilhersteller Hyundai teilte mit, dass man die Lage genau beobachten wolle. Visa und Hyundai (zusammen mit Schwesterfirma Kia Motors) zählen neben Adidas, Coca-Cola und Gazprom zu den ständigen Marketingpartnern der FIFA. Aus diesem Pool waren die Airline Emirates und Sony Ende 2014 ausgestiegen. Stattdessen laufen Gespräche mit Samsung und Qatar Airways über eine Zusammenarbeit. Vor Bekanntwerden der Korruptionsermittlungen gegen zahlreiche Fußball-Spitzenfunktionäre hatten Coca-Cola und Visa die FIFA in der vergangenen Woche schon aufgefordert, sich entschiedener gegen Menschenrechtsverstöße im WM-Gastgeberland Katar einzusetzen.

    09:15 Uhr:  FIFA-Konföderationen distanzieren sich teilweise von Blatter

    Die FIFA-Skandale unter der Führung von Präsident Joseph Blatter

    DIE PRÄSIDENTSCHAFTSWAHL 1998: Der damalige FIFA-Generalsekretär Joseph Blatter gewinnt die Präsidentschaftswahl gegen UEFA-Präsident Lennart Johansson kurz vor WM-Beginn in Frankreich. Bis heute stehen Vorwürfe über angebliche Zahlungen von je 50.000 Dollar an afrikanische Delegierte in einem Pariser Hotel im Raum, die Blatter beharrlich zurückweist.

    DER ISL-SKANDAL: Blatters Präsidentschafts-Vorgänger Joao Havelange und dessen ehemaliger Schwiegersohn Ricardo Teixeira kassierten Millionen Schmiergeld für WM-Marketing-Deals mit dem später Pleite gegangenen Vermarkter ISL. Blatter wurde von allen Verdächtigungen freigesprochen, obwohl er 1997 als Generalsekretär eine Zahlung an Havelange von 1,5 Millionen Schweizer Franken persönlich zurücküberwiesen und somit offenbar zumindest Kenntnis vom System hatte.

    DIE WM-VERGABE 2018 UND 2022: Schon vor der Doppel-Vergabe an Russland und Katar wurden zwei FIFA-Exekutivmitglieder wegen nachgewiesener Bestechlichkeit suspendiert. Die Vorwürfe gegen die beiden künftigen Gastgeber wurden schließlich aufwändig von der FIFA untersucht, aber von den Ethikhütern ohne maßgebliche Ergebnisse eingestellt. Der Generalverdacht wurde aber nie entkräftet. Vom damaligen Exekutivkomitee sind künftig wohl nur noch acht von damals 22 Mitgliedern in dem mächtigen Gremium.

    DIE PRÄSIDENTSCHAFTSWAHL 2011: Lange schien es, als könne der Katarer Mohamed bin Hammam Blatter bei der Wahl 2011 tatsächlich gefährlich werden. Dann stolperte der Funktionär kurz vor der Abstimmung über konkrete Bestechungsvorwürfe aus der Karibik. Die 35 Stimmen aus der CONCACAF-Zone galten als entscheidend. Blatter hatte den Verbänden eine Million Dollar als offizielle FIFA-Zuwendung versprochen. Bin Hammam versuchte es inoffiziell mit 40.000 Dollar pro Verband - und flog auf, weil ihn andere mittlerweile der Korruption überführte Funktionäre anschwärzten.

    WM-TICKETS: Der Umgang mit von Millionen Fans begehrten WM-Tickets im Exekutivkomitee war schon häufig lax. Jack Warner trieb es 2006 auf die Spitze, als er die Vermarktung in seinem für das Turnier in Deutschland qualifizierten Heimatland Trinidad und Tobago übernahm. Sein Familienunternehmen strich angeblich 900.000 Dollar Provisionen ein. Die FIFA-Untersuchungen konnte keine Verdachtsmomente gegen Warner, sondern nur gegen dessen Sohn ergeben. Warner senior kam mit einer Verwarnung davon. Warners Exko-Kollege Ismail Bhamjee aus Botswana wurde 2006 überführt, zwölf WM-Karten auf dem Schwarzmarkt verkauft zu haben. 2014 in Brasilien gab es Berichte über vermutlich illegal veräußerte WM-Karten aus dem Besitz des mittlerweile verstorbenen argentinischen Topfunktionärs Julio Grondona.

    Die jeweiligen FIFA-Konföderationen beraten im Vorfeld eines möglichen Jahreskongresses über ihr Wahlverhalten. Bei mehreren Meetings stimmen die Kontinentalverbände ihr Verhalten nach den dramatischen Enthüllungen vom Mittwoch ab. Offenbar bröckelt die Mehrheit von FIFA-Chef Blatter, eine Mehrheit von für Blatter bei der Präsidentschaftswahl ist zumindest nicht mehr garantiert. Nach dpa-Informationen wollen die Vertreter der südamerikanischen Konföderation CONMEBOL bei internen Gesprächen am Donnerstag ihr Wahlverhalten ernsthaft überdenken. Zudem sollen Gespräche mit Funktionären der UEFA und der CONCACAF-Zone aus Nord- und Mittelamerika gesucht werden. Asien und Afrika stehen aber offenbar weiterhin zu Blatter.

    05:25 Uhr: Findet der FIFA-Kongress statt?

    Die FIFA steht kurz vor der geplanten Kongresseröffnung am Scheideweg. Machen die europäischen Verbände ihre Boykott-Andeutung wahr, hat der Weltverband ein echtes Problem und mit ihm auch Präsident Blatter. Die Entscheidung fällt in einem Hotel in Zürich.

    Der Hintergrund: Am Mittwoch, dem 27. Mai 2015, hatten die Schweizer Sicherheitsbehörden sieben Personen festgenommen, darunter mehrere FIFA-Funktionäre und Mitglieder der FIFA-Konföderationen aus Nord- und Mittelamerika sowie Südamerika. Sie stehen unter Korruptionsverdacht und sollen an die USA ausgeliefert werden. Auch die FIFA-Vizepräsidenten Jeffrey Webb und Eugenio Figueredo gehören zu den Beschuldigten. Elf Funktionäre wurden von der FIFA am Mittwochabend vorläufig suspendiert.

    AZ, dpa, afp

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