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Aktionstag gegen Rechts: Krawalle bei Nazi-Demo in Hamburg

Aktionstag gegen Rechts

Krawalle bei Nazi-Demo in Hamburg

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    Nach den Krawallen von Hamburg-Wandsbek zieht die Polizei Bilanz: 38 Beamte wurden bei den Auseinandersetzungen mit linken Demonstranten verletzt.
    Nach den Krawallen von Hamburg-Wandsbek zieht die Polizei Bilanz: 38 Beamte wurden bei den Auseinandersetzungen mit linken Demonstranten verletzt. Foto: Bodo Marks, dpa

    Die Bilanz eines Neonazis-Aufmarsches am Samstag in Hamburg: 38 verletzte Polizisten und 17 Festnahmen. Gegen den Aufmarsch von 700 Rechtsextremisten haben laut Polizeiangaben rund 3.500 Demonstranten überwiegend aus der links-extremistischen Szene protestiert. Dabei kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der Polizei im Hamburger Stadtteil Wandsbek.

    Nazi-Aufmarsch: 4400 Polizisten im Einsatz

    Die Polizei hatte sich mit einem Großaufgebot von 4400 Beamten auf das Ereignis vorbereitet. Ziel war es, das Aufeinandertreffen der Rechten mit Gegendemonstranten aus dem linken Spektrum zu verhindern. Der Stadtteil im Hamburger Osten glich einer Festung und war weitgehend lahmgelegt.

    Vermummte attackieren Polizisten

    Hunderte vermummte Demonstranten attackierten nach Angaben von Beobachtern Beamte mit Steinen und Böllern. Mindestens zwei Autos von Anwohnern gingen in Flammen auf. Auch ein Polizeiauto wurde angezündet. Auf der anderen Seite berichteten Zeugen von einem äußerst massiven Polizeieinsatz. Die Polizei sei teils mit sehr großer Härte vorgegangen, teils auch gegen friedliche Demonstranten. Die Polizei setzte ihrerseits Wasserwerfer und Pfefferspray ein. 63 Demonstranten seien in Gewahrsam genommen, 17 festgenommen worden.  Dazu kamen noch etwa 700 Demonstranten, die von der Polizei im Stadtteil Wandsbek festgesetzt worden waren, nachdem die links-autonomen Veranstalter die Kundgebung für aufgelöst erklärt hatten.

    Linke randalierten am Abend erneut

    Am späten Abend zündeten Randalierer aus dem linken Spektrum erneut Mülltonnen oder Unrat auf einer Straße im Schanzenviertel an. Nach Angaben des Lagezentrums der Polizei hinderten sie die Feuerwehr am Löschen. Darum hätten die Beamten eingreifen müssen.

    Aktionstag gegen Rechts in Hamburg

    Anders als die Demonstrationen im Hamburger Osten blieb die offizielle Kundgebung gegen Neonazis auf dem Rathausmarkt völlig friedlich. Unter dem Motto "Hamburg bekennt Farbe"  gab es ein buntes Volksfest gegen Rechts mit über 10 000 Teilnehmern. Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) rief unter lautem Applaus: "Wir stehen zusammen. Wir sind stolz darauf, eine weltoffene Stadt zu sein."

    Polizeipräsident  Wolfgang Kopitzsch zeigte sich erfreut, "dass so viele Menschen friedlich für ein offenes und tolerantes Hamburg demonstriert" hätten. Dagegen bedauerte er die Ausschreitungen in Wandsbek. Diese  seien "durch nichts zu rechtfertigen". dpa/afp

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