Kosten für Stuttgart 21 explodieren: Dem "Spiegel" zufolge sind die 34 Fragen "hart formuliert". Die Bundesregierung gehe damit auf Distanz zu dem Bahnhofsprojekt, das nach Angaben des Bahn-Vorstands über zwei Milliarden Euro teurer werden könnte. Selbst nach den Kosten für einen Bauabbruch werde gefragt. Laut "Spiegel" will der Bund etwa wissen, seit wann es dem Bahn-Vorstand bekannt ist, "dass es zu deutlichen Kostensteigerungen kommt"?
Kosten für Stuttgart 21 explodieren: Bund verlangt Aufklärung
In dem Papier äußerten drei Staatssekretäre, die den Bund im Aufsichtsrat der Bahn vertreten, auch Kritik an "Planungs- und Managementfehlern" der Bahn, insbesondere an "zu optimistischen Planungsannahmen". Auch ein Abbruch der Bauarbeiten ist aus Sicht der Staatssekretäre denkbar. Sie fordern die Bahn-Manager ausdrücklich zum Umdenken auf: "Hat die DB Alternativszenarien geprüft? Welche? Mit welchen Ergebnissen?", heißt es laut "Spiegel" in ihrem Fragenkatalog.
Schreckensszenarien der Bahn
Schreckensszenarien der Bahn, wonach ein Projektende teurer als der Weiterbau wäre, wollen die Kontrolleure ebenfalls nicht länger unkritisch hinnehmen. Vielmehr wollen sie wissen, ob angenommene Ausstiegskosten "extern überprüft" wurden. Verkehrsstaatssekretär Michael Odenwald und seine Kollegen im Finanz- und Wirtschaftsministerium hatten den Fragenkatalog laut "Spiegel" kurz vor Weihnachten erstellt, nachdem der DB-Vorstand für Stuttgart 21 Mehrkosten von mehr als zwei Milliarden Euro prognostiziert hatte.
Lösung nicht in Sicht
In dieser Woche soll die Bahn vor einer Arbeitsgruppe des Aufsichtsrats dazu Stellung nehmen. Eine Lösung im Streit um die Mehrkosten für das Bahnprojekt "Stuttgart 21" ist bislang nicht in Sicht. Die Bahn, das Land Baden-Württemberg sowie Stadt und Region Stuttgart hatten sich vergangene Woche lediglich auf ein Verfahren geeinigt, wie die geforderte Datentransparenz gewährleistet werden soll. (afp, AZ)