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US-Präsident Barack Obama: Koran-Verbrennung: Obama tut es leid

US-Präsident Barack Obama

Koran-Verbrennung: Obama tut es leid

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    Aufgebrachte Afghanen protestierten in Kabul zum Teil gewalttätig gegen die Koran-Verbrennung durch US-Truppen.
    Aufgebrachte Afghanen protestierten in Kabul zum Teil gewalttätig gegen die Koran-Verbrennung durch US-Truppen. Foto: afp

    Die Koran-Ausgaben seien "versehentlich" verbrannt worden. Mit dieser Aussage entschuldigte sich US-Präsident Barack Obama bei seinem afghanischen Kollegen Hamid Karsai. Die USA würden nun die "erforderlichen Schritte" unternehmen, um einen Wiederholungsfall zu verhindern und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.

    Karsai machte einen US-Offizier für die Koran-Verbrennung verantwortlich. Die Aktion sei jedoch "aus Unkenntnis heraus" geschehen, und die USA hätten den Fehler eingeräumt, sagte der afghanische Präsident nach Angaben seines Büros bei einem Treffen mit Parlamentariern.

    Zwei Menschen am Donnerstag erschossen

    In Afghanistan wird seit drei Tagen gegen die Verbrennung der Koran-Ausgaben auf dem US-Stützpunkt Bagram demonstriert. Am Donnerstag wurden bei einer Demonstration in der Provinz Urusgan im Südosten des Landes zwei Menschen erschossen, wie ein Sprecher der Provinzregierung sagte. In der Provinz Baghlan im Westen des Landes wurde nach Angaben von Gouverneur Hadschi Mohammed Hassan ein Mensch getötet, als Demonstranten einen US-Stützpunkt angriffen.

    Zwei NATO-Soldaten getötet

    Im Osten Afghanistans tötete ein afghanischer Soldat zwei NATO-Soldaten. Der Mann in Uniform habe das Feuer auf die Soldaten eröffnet und zwei von ihnen getötet, teilte die NATO-geführte Afghanistan-Truppe ISAF mit. Zur Nationalität der Getöteten machte die

    Nach afghanischen Angaben handelte es sich bei den Getöteten um US-Soldaten. Der Chef der Behörden im Bezirks Chogjani in der Provinz Nangarhar, Mohammed Hassad, sagte der Nachrichtenagentur AFP, der afghanische Soldat habe auf die US-Soldaten geschossen, als sich eine Gruppe von Demonstranten ihrem Stützpunkt näherte. Dann sei er "in der Menge verschwunden". Als die Soldaten zurückschossen, wurden demnach zwei Demonstranten getötet.

    Taliban rief zur Tötung ausländischer Soldaten auf

    Die radikalislamischen Taliban hatten nach der Koran-Verbrennung zur Tötung von ausländischen Soldaten in Afghanistan aufgerufen. In einer Erklärung forderten die Islamisten, die "militärischen Stützpunkte der Invasoren, ihre Militärkonvois mutig anzugreifen" und "sie zu töten, gefangen zu nehmen, zu schlagen und ihnen eine Lektion zu erteilen, dass sie es niemals wieder wagen, den heiligen Koran zu beleidigen".

    Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) erklärte am Donnerstag, er bedauere die Todesopfer zutiefst. Er rief alle Beteiligten zu "Mäßigung, Zurückhaltung und Gewaltlosigkeit auf". Die Bundesregierung sei "bestürzt, dass durch die Verbrennung religiöser Texte die Gefühle vieler Menschen in Afghanistan verletzt wurden". Deutschland und alle seine Vertreter in Afghanistan empfänden "tiefen Respekt für den Islam, seine Anhänger und seine Schriften", betonte Westerwelle.

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