Der bekannte Kabarettist Dieter Nuhr war von dem Osnabrücker Muslim Erhat Toka wegen Beschimpfung von Religionsgemeinschaften angezeigt worden. Toka warf Nuhr in der NOZ vor, ein „Hassprediger“ und Lügner zu sein sowie unter dem Deckmantel der Satire eine „blöde, dumme Hetze“ gegen den Islam zu betreiben.
Nuhr hatte sich wiederholt kritisch mit dem Islam auseinandergesetzt. Den Vorwurf anti-islamischer Hetze wies er zurück. Er werde aber weiter vor Gefahren des radikalen Islam warnen. "Nur zur Erinnerung: Die Salafisten sind es, die den Mördern und Folterern nahestehen, aus ihren Reihen stammen die meisten der Dschihadisten, die von Deutschland aus in den Nahen Osten reisen", so Nuhr.
Zugleich warf Nuhr dem Großteil seiner Kollegen vor, sich nicht kritisch mit dem Islam auseinanderzusetzen. "Die ziehen dann halt den Schwanz ein. Sonst wäre man ja "islamophob"." Angst habe er nicht. "Ich beleidige ja auch weder die Religion noch den Propheten."
Die Anzeige gegen Nuhr löste eine bundesweite Debatte aus: Was ist noch Humor, was schon Hetze? Und wer beleidigt da eigentlich wen?
Keine Ermittlungen mehr gegen Dieter Nuhr
Für die Staatsanwaltschaft Osnabrück jedenfalls ist der Fall inzwischen klar. Das Ermittlungsverfahren gegen den Kabarettisten Dieter Nuhr wegen angeblicher Islam-Hetze wird eingestellt.
Die Staatsanwaltschaft habe die Kunstfreiheit gegen den Schutz von Religionsgemeinschaften abgewogen und sei dann zu dieser Entscheidung gekommen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Osnabrück. AZ, dpa