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Selbstmordanschlag: Jugendlicher tötet in Kabul sechs Menschen

Selbstmordanschlag

Jugendlicher tötet in Kabul sechs Menschen

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    Bei einem Selbstmordanschlag der Taliban im Kabuler Diplomatenviertel sind mehrere Menschen getötet worden. Foto: S. Sabawoon dpa
    Bei einem Selbstmordanschlag der Taliban im Kabuler Diplomatenviertel sind mehrere Menschen getötet worden. Foto: S. Sabawoon dpa

    Laut einem Polizist handelte es sich bei den meisten Opfern um Kinder, die als Straßenhändler arbeiteten. Die Taliban, die sich zu dem Anschlag bekannten, erklärten, er sei die Rache für die Platzierung des Haqqani-Netzwerks auf der US-Terrorliste.

    Verhaftete Anhänger von Al-Kaida

    DEUTSCHLAND (Juli 2012): Vier mutmaßlichen Al-Kaida-Terroristen wird in Düsseldorf der Prozess gemacht. Die Männer im Alter zwischen 21 und 32 Jahren sollen im Auftrag der Al-Kaida-Führung einen großen Anschlag in Deutschland geplant haben. Sie waren 2011 in Düsseldorf und Bochum festgenommen worden.

    ÖSTERREICH (September 2007): Nach monatelangen Ermittlungen werden in Österreich zwei Männer und eine Frau mit Al-Kaida-Hintergrund festgenommen. Sie sollen an der Produktion eines Videos mit Drohungen gegen Deutschland und Österreich beteiligt gewesen sein.

    DEUTSCHLAND (November 2003): In Düsseldorf wird ein Palästinenser wegen geplanter Terroranschläge in Deutschland zu vier Jahren Haft verurteilt. Laut Gericht war der 27-jährige Aussteiger Mitglied einer Gruppe, die Al-Kaida nahesteht. Er hatte gestanden, Anschläge auf jüdische Einrichtungen in Düsseldorf und Berlin geplant zu haben.

    Kabul: Anschlag nahe italienischer Botschaft

    Der Anschlag ereignete sich in unmittelbarer Nähe der italienischen Botschaft im Diplomatenviertel von Kabul. Ein Sprecher des Innenministeriums sagte, fünf Menschen seien verletzt worden. Nach Angaben der Polizei war der Attentäter etwa 16 Jahre alt. Laut der internationalen Afghanistantruppe ISAF wurde das Hauptquartier bei der Explosion nicht beschädigt. Das Diplomatenviertel wurde wenige Minuten nach dem Anschlag abgeriegelt.

    Selbstmordanschlag an Feiertag

    Wegen eines Feiertags zum Gedenken an den vor elf Jahren getöteten Kriegsherrn und Taliban-Gegner Ahmad Shah Massud waren die Sicherheitsvorkehrungen am Samstag in Kabul eigentlich besonders hoch. Massud war von zwei Selbstmordattentätern des Terrornetzwerks Al-Kaida getötet worden - zwei Tage vor den Terroranschlägen in den USA am 11. September 2001, die zu dem internationalen Militäreinsatz in Afghanistan führten.

    Taliban bekennen sich zu Anschlag

    Bereits kurz nach der Detonation bekannten sich die Taliban zu dem Anschlag. Ziel sei der US-Auslandsgeheimdienst CIA gewesen, teilte ein Sprecher mit. Der Anschlag sei die Rache für die Entscheidung der USA am Freitag gewesen, das mit den Taliban verbündete Haqqani-Netzwerk auf die Schwarze Liste der Terrorgruppen zu setzen. Der Schritt ermöglicht es den USA, Unterstützer der Gruppe zu bestrafen und ihr Vermögen in den USA einzufrieren.

    Getötete Terroristen der Al-Kaida

    Osama bin Laden, Mai 2011: Nach fast zehnjähriger Jagd erschießen US-Elitesoldaten den meistgesuchten Terroristen der Welt bei einer spektakulären Kommandoaktion in der pakistanischen Stadt Abbottabad. Mit dem Tod seines führendes Kopfes wird das Terrornetzwerk zumindest zeitweise entscheidend geschwächt.

    Fazul Abdallah Mohammed, Juni 2011: Der Vertraute bin Ladens galt als der meistgesuchte Terrorist Afrikas. Er wird an einer Straßensperre in Mogadischu (Somalia) getötet. Mohammed war der mutmaßliche Drahtzieher der Terroranschläge auf die US-Botschaften in Nairobi (Kenia) und Daressalam (Tansania) 1998.

    Mohammad Ilyas Kashmiri, Juni 2011: Der pakistanische Top-Terrorist stirbt bei einem US-Drohnenangriff im Grenzgebiet zu Afghanistan. Der 47-Jährige mit engen Verbindungen zu Al-Kaida und den Taliban soll auch Terroristen für Anschläge in Deutschland angeworben haben.

    Atiyah Abd Al-Rahman, August 2011: Der zur Nummer Zwei Al-Kaidas aufgestiegene Libyer wird bei einem US-Drohnenangriff im nordwest-pakistanischen Waziristan nahe der Grenze zu Afghanistan getötet.

    Abu Hafs Al-Schahri, September 2011: Der operative Al-Kaida-Chef in Pakistan kommt ums Leben, wahrscheinlich bei einem Drohnenangriff des US-Geheimdienstes CIA in Nord-Waziristan.

    Anwar Al-Awlaki, September 2011: Der Al-Kaida-Hassprediger mit US-Pass wird im Jemen getötet. Er soll viele Terroristen zu Anschlägen angestachelt haben und war im weiteren Kreis als ein möglicher Nachfolger Bin Ladens im Gesprächs.

    Fahd Al-Kuso, Mai 2012: Eine US-Drohne tötet den jemenitischen Top-Terroristen. Er galt als einer der meistgesuchten Köpfe Al-Kaidas. Die entscheidenden Informationen sollen von einem Doppelagenten der CIA und des saudischen Geheimdienstes stammen, der in das Terrornetzwerk im Jemen eingeschleust worden war.

    Aslam Awan, Januar 2012: US-Medien melden den Tod des Pakistaners, der bei einem US-Drohnenangriff in Nord-Waziristan ums Leben kam. Der mutmaßliche Al-Kaida-Anführer soll mit der Planung von Anschlägen auf westliche Einrichtungen beschäftigt gewesen sein.

    Abu Jahja Al-Libi, Juni 2012: Die Nummer Zwei des Terrornetzwerks stirbt bei einem US-Drohnenangriff in Nord-Waziristan. Bei einem ersten Angriff wenige Tage zuvor war er bereits verletzt worden.

    In einer getrennten Erklärung bezeichneten die Taliban am Samstag die Platzierung der Gruppe auf der Liste als wirkungslos. Weder unterhielten sie Kontakt zu US-Bürgern, noch hätten sie Vermögen in den USA. Zudem bestritten die Taliban, dass es überhaupt "eine getrennte Organisation in Afghanistan namens Haqqani" gebe. Der Gründer der Gruppe, Dschalaluddin Haqqani, und seine Kämpfer seien dem Talibanführer Mullah Omar treu ergeben.

    Das unbesiegte Afghanistan - Zehn Fakten

    Afghanistan heißt offiziell Islamische Republik Afghanistan.

    Afghanistan grenzt an den Iran, Usbekistan, Tadschikistan, Turkmenistan, China und Pakistan.

    Die Amtssprachen sind Dari und Paschtu.

    Die Staatsform Afghanistans ist die "Islamische Republik".

    Das Land am Hindukush ist 652.230 Quadratkilometer groß und hat knapp 30 Millionen Bewohner.

    Die Währung ist der Afghani, der 100 Puls entspricht.

    Der Nationalfeiertag ist der 19. August (Unabhängigkeitstag).

    Das Internet-TLD Afghanistans ist .af, die Vorwahl +93.

    Afghanistan wurde längere Zeit von den Taliban beherrscht. Nach den Anschlägen vom 11. September griff eine Koaltion der Willigen das Land unter Führung der USA und ihrem Kampf gegen den Terror an.

    Erster Präsident nach den Taliban ist Hamid Karzai.

    Haqqani-Netzwerk, eine der schlagkräftigsten Taliban-Gruppen

    Das Haqqani-Netzwerk gilt als einer der schlagkräftigsten Taliban-Gruppen. Sein Gründer hatte in den 80er Jahren in Afghanistan auf Seiten der Mudschahedin gegen die sowjetischen Besatzungstruppen gekämpft und sich später den Taliban angeschlossen. Die USA verdächtigen Pakistan, über den Geheimdienst ISI die Gruppe weiter zu unterstützen. AFP/AZ

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