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Nach Drohungen aus Israel: Iran: Manöver zur Verteidigung der Atomanlagen gestartet

Nach Drohungen aus Israel

Iran: Manöver zur Verteidigung der Atomanlagen gestartet

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    Der Iran lässt wieder die Muskeln spielen: Nach Drohungen Israels, den das Land anzugreifen, hat die iranische Armee mit einem Manöver zur Verteidigung seiner Atomanlagen gestartet.
    Der Iran lässt wieder die Muskeln spielen: Nach Drohungen Israels, den das Land anzugreifen, hat die iranische Armee mit einem Manöver zur Verteidigung seiner Atomanlagen gestartet. Foto: dpa

    Angesichts israelischer Angriffsdrohungen hat die iranische Armee am Montag ein viertägiges Manöver zur Verteidigung von Atomanlagen begonnen. Die Übungen würden im Süden des Landes abgehalten und sollten das Militär auf mögliche Angriffe vorbereiten, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Irna. Angaben über die Art der eingesetzten Waffen und die Zahl der beteiligten Soldaten wurden nicht gemacht.

    Israel: Atomar bewaffneter Iran unannehmbar

    Der Iran wird verdächtigt, unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms Kernwaffen zu entwickeln. Israel hat einen atomar bewaffneten Iran als unannehmbar bezeichnet und militärische Schritte nicht ausgeschlossen.

    Die Führung in Teheran hat wiederholt mit massiven Vergeltungsangriffen gedroht, sollten die Israelis die Atomanlagen angreifen. Die iranischen Raketen könnten jeden Winkel Israels erreichen, hieß es. Außerdem müsste Israel mit Raketenbeschuss durch die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz im Südlibanon sowie durch die radikal-islamische Hamas aus dem Gazastreifen rechnen.

    IAEA-Inspekteure in Teheran eingetroffen

    Unterdessen ist am Montag eine Gruppe von Inspekteuren in der Hauptstadt Teheran eingetroffen. Bei dem zweitägigen Besuch will das Team der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) Hinweisen auf einen möglichen Atombombenbau durch den Iran nachgehen. 

    Die IAEA-Delegation werde mit Vertretern der iranischen Atomenergiebehörde über "eine diplomatische Lösung der Nuklearfrage" sprechen, berichtete die iranische Nachrichtenagentur Isna. Angaben zum genauen Programm oder zu möglichen Besuchen in iranischen Atomanlagen machte sie nicht. Vor der Abreise hatte Chefinspekteur Herman Nackaerts gesagt, im Mittelpunkt der Mission stehe "natürlich die mögliche militärische Dimension des iranischen Atomprogramms".

    Teheran weist Anschuldigungen aus dem Westen zurück

    Das IAEA-Team war bereits Ende Januar im Iran. Nach IAEA-Angaben verlief der Besuch "gut", brachte jedoch keine konkreten Fortschritte. Vor einer Woche teilte der Iran in einem Brief der EU mit, zur Wiederaufnahme der seit über einem Jahr ausgesetzten Gespräche mit der 5+1 Gruppe der fünf UN-Vetomächte und Deutschlands über das Atomprogramm bereit zu sein. Der Westen wirft dem Iran vor, am Bau einer Atombombe zu arbeiten. Teheran weist dies zurück. (afp, dpa, AZ)

    Wie der Konflikt um Irans Atomprogramm 2011 eskalierte

    Viele Länder vermuten, dass der Iran heimlich an Atomwaffen baut. Teheran bestreitet das und pocht auf sein Recht auf Kernenergie. Im Januar 2011 scheitern die Gespräche über Irans Atomprogramm. Zum Jahresende spitzt sich der Konflikt zu:

    8. November: Der Iran hat laut einem Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA vermutlich an der Entwicklung der Atombombe gearbeitet. Teheran weist das zurück. Mehrere Länder fordern, die Sanktionen gegen den Iran zu verschärfen - darunter auch Deutschland.

    18. November: Der IAEA-Gouverneursrat setzt Teheran eine letzte Frist bis Ende März 2012, alle Fragen im Atomstreit zu beantworten. Der Iran antwortet mit der Ankündigung eines Luftabwehrmanövers.

    21. November: Großbritannien bricht sämtliche Verbindungen zu iranischen Banken ab. Diese spielten eine zentrale Rolle für die Finanzierung des Atomprogramms, heißt es.

    28. November: Die Bundesregierung setzt sich für einen Stopp aller Ölimporte aus dem Iran in die EU ein. Ein solches Embargo könnte nach Angaben von Diplomaten schon Anfang 2012 in Kraft treten.

    29. November: Aus Protest gegen britische Sanktionen und den Tod eines Atomwissenschaftlers stürmen iranische Studenten das Gelände der britischen Botschaft in Teheran.

    30. November: Großbritannien weist sämtliche Diplomaten und Mitarbeiter der iranischen Botschaft in London aus. Im Gegenzug verweist der Iran britische Diplomaten des Landes und warnt den Westen vor einem Militärschlag. Deutschland und die Niederlande rufen ihre Botschafter aus Teheran zurück.

    1. Dezember: Angebliche Pläne des Irans für Anschläge auf US- Streitkräfte in Deutschland sorgen für Wirbel. Sie haben aber offenbar keine Grundlage. Die 27 EU-Außenminister beschließen, ein Verbot von Öleinfuhren aus dem Iran vorzubereiten. Das Finanzsystem des Landes soll vom Westen abgeschnitten werden.

    2. Dezember: Trotz Bedenken des Weißen Hauses stimmt der US-Senat für neue Sanktionen gegen die Teheraner Zentralbank. Unternehmen oder Geldhäusern, die mit der iranischen Notenbank zusammenarbeiten, soll der Zugang zum US-Markt verwehrt werden.

    14. Dezember: Die iranische Regierung dementiert Berichte, sie wolle bei Manövern die Straße von Hormus für Öltransporte sperren. Das war zuvor von iranischen Abgeordneten angekündigt worden.

    24. Dezember: Der Iran beginnt Seemanöver im Persischen Golf. Das Außenministerium erklärt, im Kriegsfalle könne die Straße von Hormus gesperrt werden.

    27. Dezember: Vizepräsident Mohammed Reza Rahimi erweitert die Blockadedrohung auf den Fall neuer Sanktionen: «Wenn sie (der Westen) Sanktionen gegen iranisches Öl verhängen, wird kein Tropfen Öl mehr durch die Straße von Hormus gelassen.» Die USA wiederholen daraufhin ihre Drohung mit neuen Sanktionen im Atomstreit mit Teheran.

    28. Dezember: Die US-Marine betont ihre «robuste Präsenz» im Persischen Golf und erklärt die Freiheit der Meere für unerlässlich.

    30. Dezember: Der Iran kündigt den Test von «Langstreckenraketen» an. Es geht um Mittelstreckenraketen bis 2000 Kilometer Reichweite, die alle US-Militäreinrichtungen am Golf erreichen können. Die USA geben die geplante Lieferung von Abfangraketen an die Vereinigten Arabischen Emirate bekannt. Zuvor hatten die USA schon Saudi-Arabien die Lieferung von 84 Kampfflugzeugen des Typs F-15 zugesagt.

    31. Dezember: Der Iran erklärt sein Interesse an einer Wiederaufnahme der Atomgespräche. Die EU reagiert zurückhalten. US-Präsident Obama unterzeichnet unter Protest den Militärhaushalt, der Sanktionen gegen die iranische Zentralbank vorsieht, die die iranischen Ölgeschäfte lahmlegen sollen.

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