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Mini-Rente: In diesen Berufen droht die Altersarmut

Mini-Rente

In diesen Berufen droht die Altersarmut

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    Der Bäcker als Berufsbeispiel für Altersarmut? Laut einem Bericht der "Bild am Sonntag" sollen ab 2030 alle Berufe mit einem Monatsbruttogehalt unter 2.500 Euro von Altersarmut betroffen sein.
    Der Bäcker als Berufsbeispiel für Altersarmut? Laut einem Bericht der "Bild am Sonntag" sollen ab 2030 alle Berufe mit einem Monatsbruttogehalt unter 2.500 Euro von Altersarmut betroffen sein. Foto: dpa (Symbolbild)

    Die Bundesarbeitsministerin will die Zuschussrente gegen Altersarmut. Trotz massivem Gegenspruch aus den eigenen Reihen verteidigt Ursula von der Leyen weiterhin ihren Vorstoß im Kampf gegen das immer häufiger auftretende Phänomen der Altersarmut.

    2030: Altersarmut für Monatsgehälter unter 2500 Brutto

    Mit dem Modell der Zuschussrente soll Altersarmut vorgebeugt werden. Vorgesehen ist, die Minirente langjähriger Beitragszahler, die auch privat vorgesorgt haben, auf bis zu 850 Euro aufzustocken - und zwar teilweise aus der Rentenkasse. Verhindern müsse man, dass die Bezieher geringerer Einkommen das Gefühl hätten, es lohne sich nicht mehr zu arbeiten und fürs Alter vorzusorgen, erklärte von der Leyen. Denn wie die Bild am Sonntag in Berufung auf Berechnungen des Arbeitsministeriums berichtet, könnten bereits Menschen, die in ihrem Beruf bis zu 2500 Euro brutto verdienen, ab 2030 in die Altersarmut abrutschen.

    Der "arme" Bäcker: Berufe unter 2.500 Euro

    Laut dem WSI-Lohnspiegel der Hans-Böckler-Stiftung verdienen in West-Deutschland von etwa 150 ausgewählten Berufen rund 25 weniger als 2.500 Euro brutto im Monat.

    • Kellner (1.360 Euro brutto im Monat)
    • Wachfachkraft (1.796 Euro)
    • Restaurantfachkraft (1.845 Euro)
    • Krankenpfleger (1.984 Euro)
    • Hotelfachkraft (2.007 Euro)
    • Fachkraft für Lagerarbeiten (2.022 Euro)
    • Altenpfleger (2.099 Euro)
    • Koch (2.129 Euro)
    • Bäcker (2.253 Euro)
    • Dachdecker (2.488 Euro)
    • Maler/Lackierer (2.497 Euro)

    Zu den absoluten Geringverdienern und somit auch für Altersarmut anfälligen Berufen zählen beispielsweise Krankenpfleger (1.984 Euro Brutto Monatsgehalt), Restaurantfachkräfte (1.885 Euro) und Wachfachkräfte (1.796 Euro). Doch auch vergleichsweise angesehene Berufe wie Bäcker (2.253 Euro), Koch (2.129 Euro) oder Physiotherapeut (2.294 Euro) bleiben unter den 2.500 Euro Bruttogehalt pro Monat.

    In Ost-Deutschland sieht die Gehälterstatistik noch viel erschreckender aus. Teilweise verdienen die Ost-Deutschen bis zu 1000 Euro weniger in ihrem Beruf als sie es in West-Deutschland würden. So liegen im Osten Deutschlands auch Krankenschwestern (2.297 Euro), IT-Systemkaufmänner (2.002 Euro) und Stationsleiter in der Krankenpflege (2.373 Euro) unter 2.500 Euro brutto im Monat.

    Von der Leyen kämpferisch

    Auch Dozenten, Fachinformatiker, Mediengestalter und Bürokaufmänner kommen im WSI-Lohnspiegel im Durchschnitt nur knapp auf einen Lohn über 2.500 Euro. Laut statistischem Bundesamt verdienen insgesamt über ein Drittel der Deutschen unter 2.500 Euro brutto und laufen somit Gefahr, später in die Altersarmut zu rutschen.

    Ursula von der Leyen gibt sich kämpferisch: "Ich gehe fest davon aus, dass die Zuschussrente kommt", sagte die CDU-Politikerin der Bild-Zeitung. Sie habe "einen guten Kompromiss vorgelegt". Fast alle hoch industrialisierten Länder hätten einen Rentenausgleich für Geringverdiener, und so brauche es auch Deutschland, so die Bundesarbeitsministerin. AZ, dpa

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