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Anschläge befürchtet: In Großbritannien gilt jetzt die zweithöchste Terrorwarnstufe "ernst"

Anschläge befürchtet

In Großbritannien gilt jetzt die zweithöchste Terrorwarnstufe "ernst"

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    Großbritannien verschärft die Maßnahmen im Kampf gegen den Terror. Die Lage der Flüchtlinge in Syrien und im Irak bereitet immer größere Sorge.
    Großbritannien verschärft die Maßnahmen im Kampf gegen den Terror. Die Lage der Flüchtlinge in Syrien und im Irak bereitet immer größere Sorge. Foto: Facundo Arrizabalaga (dpa)

    Großbritannien hat erstmals seit 2011 die Terrorwarnstufe angehoben. Auf einer fünfstufigen Skala gilt nun die zweithöchste Warnstufe "ernst". Damit wird der Versuch eines Terroranschlags in Großbritannien wenige Tage vor dem Nato-Gipfel in Wales als "hoch wahrscheinlich" angesehen.

    Das ist James Cameron

    Der Regisseur und Drehbuchautor James Cameron zählt zu den Großen der internationalen Filmgeschichte. Mehrmals hat er ein besonderes Gespühr für massenwirksame Produktionen bewiesen und immer wieder Rekorde gebrochen.

    Geboren wurde James Cameron am16. August 1954 im kanadischen Kapuskasing (Ontario). Er wuchs als Sohn einer Malerin und eines Elektroingenieurs in Niagara Falls auf.

    Schon als Jugendlicher fasste er den Entschluss, Regisseur zu werden. Stanley Kubricks "2001: Odyssee im Weltraum" hatte ihn zu dieser Idee inspiriert.

    1971 siedelte die Familie nach Kalifornien um. Dort studierte James Cameron zunächst Physik und später Englische Literatur. Eine Filmhochschule konnten die Eltern nicht bezahlen.

    James Cameron arbeitete als Maschinist und LKW-Fahrer, bevor er sich Ende der 70er Jahre ganz seiner Leidenschaft widmete und zusammen mit einem Freund seinen ersten Kurzfilm "Xenogenesis" schuf. Dabei wirkte er als Drehbuchautor, Regisseur, Produzent, baute die Modelle und arrangierte die Spezialeffekte. "Xenogenesis" wurde nie im Kino gezeigt.

    Der Einstieg ins Filmgeschäft gelang ihm über die Produktionsfirma "New World Pictures", wo er sich schnell einen Namen machte. Schon 1981 wurde er mit der Regie in dem Kinofilm "Piranha 2 - Fliegende Killer" beauftragt. Der Film floppte in jeglicher Hinsicht und Cameron war um ein paar wertvolle Erfahrungen reicher.

    Seinen ersten Erfolg feierte Cameron mit "Terminator". Die Idee zu der Geschichte entstammte einem seiner Alpträume. 1984 feierte der Film Premiere.

    Etwa zur selben Zeit schrieb Cameron die Drehbücher für "Rambo 2 - Der Auftrag" und "Aliens - Die Rückkehr". Er übernahm die Regie für "Aliens". Der Film wurde mit sieben Oscars nominiert.

    "Abyss - Abgrund des Todes" zählt zu Camerons frühen Innovationsflügen. Der Held der Geschichte taucht in die Tiefen des Ozeans und atmet eine mit Sauerstoff angereicherte Flüssigkeit. Um den Film umsetzen zu können, mussten völlig neue Techniken entwickelt werden. Die enorm hohen Ausgaben konnten jedoch kaum gedeckt werden, da das Werk ausgesprochen schlecht vermarktet wurde. Trotzdem spielte der Film einen Oscar ein.

    Mit "True Lies" drehte James Cameron Anfang der 90er Jahre seine erste Actionkomödie. Impulsgeber war Arnold Schwarzenegger, mit dem der Filmemacher gerade auf Motorradtour war.

    Zahlreiche Rekorde brach Cameron mit seinem Welterfolg "Titanic". 1997 kam der bis dahin teuerste Film aller Zeiten in die Kinos. Kurz darauf später war "Titanic" auch in Deutschland zu sehen. Binnen kürzester Zeit wurde der Film zum Kassenschlager. Er wurde mit elf Oscars ausgezeichnet.

    Im Anschluss an seinen Welterfolg widmete sich James Cameron neuen Herausforderung. 1999 versuchte er sich in der Komödie "Die Muse" selbst als Schauspieler. Er produzierte seine erste Serie, drehte verschiedene Dokumentationen und experimentierte mit neuen Techniken.

    2009 revolutionierte Cameron das Kino mit seinem Science-Fiction-3D-Film "Avatar - Aufbruch nach Pandora". Gedreht wurde in Hollywood und in Neuseeland. "Avatar" stellte "Titanic" in den Schatten und gilt als kommerziell erfolgreichster Film aller Zeiten.

    "Avatar" handelt von den Ureinwohnern eines fernen Planeten, die von ihrem angestammten Lebensraum vertrieben werden sollen, weil dort wertvolle Rohstoffe lagern. 2010 solidarisierte sich Cameron, ähnlich wie der Held in seinem Film, mit brasilianischen Indianern, deren Lebensraum durch den Bau eines Stausees bedroht ist.

    Insgesamt war Cameron fünfmal verheiratet. Seit Juli 2000 mit der Schauspielerin Suzy Amis. Das Paar hat drei Kinder.

    Der britische Premierminister David Cameron erklärte: "Was uns im Irak mit dem IS gegenübersteht, ist eine größere Bedrohung für unsere Sicherheit, als das, was wir vorher gesehen haben." Der Regierungschef kündigte acht Monate vor der Parlamentswahl eine Verschärfung der Terrorgesetze an. Mutmaßlichen Terrorkämpfern, die in Krisengebiete reisen, soll künftig leichter der Pass entzogen werden können. Das hatte vor kurzem auch Camerons schärfster innerparteilicher Widersacher, Londons Bürgermeister Boris Johnson, gefordert. 

    Angst in Großbritannien vor zurückkehrenden Dschihadisten

    Mindestens 500 Männer mit britischem Pass in Syrien und im Irak als Kämpfer unterwegs, berichtet Cameron unter Berufung auf Geheimdienstinformationen. In Großbritannien herrscht eine große Furcht, dass nach Großbritannien zurückkehrende Dschihadisten Terroranschläge auf der Insel planen könnten. Er wies darauf hin, dass der IS bereits als ein von Terroristen geführter Staat agiere, der die Türkei als Nato-Mitglied zum Nachbarn habe.

    Das ist die Organisation IS

    IS ist eine islamistische Organisation. Sie hat das Ziel, einen Islamischen Staat zu errichten. Dieses Kalifat soll die Länder Syrien und Irak, aber auch den Libanon, Israel und Jordanien miteinander vereinen.

    IS steht für Islamischer Staat. Gebräuchlich ist auch die Abkürzung ISIL, das steht für Islamischer Staat im Irak und in der Levante oder ISIS für Islamischer Staat im Irak und in Syrien.

    Ihr Ziel verfolgen die Anhänger der Organisation mit militärischen Mitteln und brutalster Gewalt, darunter Bombenattentate, Folter, und Hinrichtungen von Zivilisten.

    IS kämpft an vielen Fronten. Die Terrorgruppe geht bewaffnet gegen die Regierungen in Syrien und im Irak vor, führt Krieg gegen schiitische Gläubige und vermeintliche sunnitische Kollaborateure.

    Die IS hat ihre Wurzeln in der Widerstandsbewegung gegen die Besetzung des Iraks nach dem Irakkrieg 2003.

    Die Gruppe profitierte 2013 vom Machtkampf der von Schiiten dominierten Regierung in Bagdad mit Sunniten und beherrscht inzwischen weite Teile des Iraks.

    Im syrischen Bürgerkrieg hat Isis vor allem im Nordosten des Landes die Kontrolle erlangt. Dort griff die Gruppe kurdische Städte an und massakrierten Zivilisten.

    In den besetzten Gebieten verordnen die Dschihadisten der Bevölkerung strenge Regeln. So sollen Frauen die Häuser nur noch verlassen, wenn es unbedingt notwendig ist. Alkohol und Rauchen ist verboten, ebenso Veranstaltungen und freie Presse.

    Im April 2014 sagte sich IS von Al-Kaida los. Deren Führung habe sich von den Grundsätzen des "Heiligen Krieges" entfernt, hieß es.

    Wie viele Menschen sich IS angeschlossen haben, ist unklar. Schätzungen sprechen von bis zu 15.000 Kämpfern.

    Anführer der Bewegung ist seit Mai 2010 Abu Bakr al-Baghdadi. Die USA führt ihn als einen der meistgesuchten Terroristen der Welt.

    IS wirbt im Internet aktiv um Kämpfer aus Europa. «Isis macht eine sehr gute Öffentlichkeitsarbeit», sagte der EU-Koordinator für Terrorismusbekämpfung, Gilles de Kerchove. Die Islamisten hätten sogar Kameras auf ihre Kalaschnikows geschraubt, um ihre Operationen in Echtzeit im Internet zu übertragen.

    Finanziert wurde IS zu Beginn von saudischen und katarischen Gönnern. Mittlerweile hat die Organisation mit mafiösen Methoden eigene Einnahmequellen erzeugt, etwa mit dem Schmuggel von Öl.

    Die USA hingegen wollen ihre Terrorwarnungen nicht verschärfen. Regierungssprecher Josh Earnest sagte am Freitag im Weißen Haus, es gebe keine entsprechenden Pläne. Das Ministerium für Heimatschutz teilte mit, man habe keine Kenntnisse über "spezifische, glaubwürdige Drohungen" der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) auf amerikanischen Gebiet. Die Milizen fassten aber Amerikaner im Ausland ins Auge und seien eine Bedrohung für die Region. Man habe schon vor einiger Zeit Sicherheitsmaßnahmen im Flugverkehr verschärft. 

    Die britische Innenministerin Theresa May sagte am Freitag, es gebe weiterhin keine Hinweise auf eine konkrete Terrorbedrohung in Großbritannien. Die Terrorwarnstufe werde von einem Gremium militärischer und ziviler Experten festgelegt, das unabhängig von der Regierung arbeite. Die Terrorwarnstufe war 2011 von "ernsthaft" auf "substanziell" gesenkt worden. 

    Lage der Flüchtlinge wird immer verzweifelter

    In den Kriegsregionen in Syrien und im Irak wird die Lage der Flüchtlinge immer verzweifelter. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind allein in Syrien fast zehn Millionen Menschen - rund die Hälfte aller Syrer - vor der Gewalt ins Ausland geflohen oder aus ihren Heimatorten vertrieben worden. Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR sprach vom "größten humanitären Notfall unserer Zeit". Die Organisation geht nach neuesten Zahlen von drei Millionen Flüchtlingen aus, 6,5 Millionen Menschen seien Vertriebene im eigenen Land. 

    Auch im Irak sind seit Anfang des Jahres mehr als 1,6 Millionen Menschen aus Angst vor den Kämpfen mit der Terrormiliz IS in andere Teile des Landes geflohen, teilte die Internationale Organisation für Migration (IOM) mit. 

    Angesichts der Lage in Syrien schlug das UN-Flüchtlingshilfswerk Alarm. "Die Krise in Syrien ist zum größten humanitären Notfall unserer Zeit geworden, aber die Welt versagt dabei, den Menschen und den Ländern, in die sie flüchten, zu helfen", sagte UN-Flüchtlingskommissar António Guterres in Genf. Selbst großzügige Angebote reichten nicht aus. "Die bittere Wahrheit ist, es ist zu wenig", sagte Guterres. Zu den bisher gespendeten 3,1 Milliarden Euro würden bis zum Jahresende noch einmal 1,5 Milliarden Euro gebraucht, um die Flüchtlinge über den Winter zu bringen. 

    Inzwischen lebten im Libanon 1,1 Millionen syrische Flüchtlinge, in der Türkei 815 000, in Jordanien 600 000. Dort explodierten in einigen Regionen die Lebensmittelpreise. 

    72 Blauhelmsoldaten eingekesselt

    Syrische Regimegegner hatten am Mittwoch in Kunaitra den Übergang zu den von Israel besetzten Golanhöhen von der syrischen Armee erobert. Die radikal-islamische Al-Nusra-Front kesselte dort am Donnerstag 72 philippinische Blauhelmsoldaten ein. Zudem brachte sie weitere 44 Mitglieder der UN-Beobachtermission in ihre Gewalt. Die UN-Mission Undof beobachtet dort den Waffenstillstand zwischen Israel und Syrien. 

    Den 44 Blauhelmsoldaten geht es nach Angaben der Vereinten Nationen gut. Die Männer aus Fidschi seien "sicher und wohlauf", erklärten die UN am Freitagabend (Ortszeit), ohne allerdings das "sicher" näher zu erklären.

    Angeblich würden die Männer in ihrem eigenen Interesse festgehalten. "Die UN wurden informiert, dass es die Absicht war, die Friedensschützer von einem aktiven Gefechtsfeld zu ihrem eigenen Schutz in sicheres Gebiet zu bringen", heißt es in der UN-Erklärung.

    Die UN hätten "aus sicherer Quelle" vom Zustand der Soldaten erfahren. Zu ihnen bestehe kein direkter Kontakt. Demgegenüber haben die Vereinten Nationen Funkverbindung zu den 72 philippinischen Soldaten, die eingekesselt sind. Auch ihnen gehe es gut. dpa/AZ

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