Jugendliche trinken weniger Alkohol, rauchen seltener und kiffen nicht mehr so häufig. Außerdem gibt es weniger Drogentote. Das sind die guten Nachrichten aus dem neuen Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung. Die schlechte: Immer mehr junge Menschen sind spielsüchtig. Dagegen will die Bundesdrogenbeauftragte Mechthild Dyckmans nun vorgehen. Sie kündigte an, die Zahl von Spielautomaten in Gaststätten „drastisch reduzieren“ zu wollen.
Bereits als Minderjährige erste Erfahrungen mit dem Glücksspiel
Das Suchtpotenzial bei solchen Geräten sei sehr hoch, warnte die FDP-Politikerin. Gewerbliches Glücksspiel habe 2011 besonders bei jungen Erwachsenen im Alter zwischen 18 und 20 Jahren stark zugenommen. Bei jungen Männern habe sich die Zahl gegenüber 2007 mit knapp 20 Prozent mehr als verdreifacht, bei jungen Frauen mehr als verdoppelt.
Viele Spielsüchtige machen nach Angaben der Drogenbeauftragten bereits als Minderjährige erste Erfahrungen mit dem Glücksspiel. Besonders einfach sei das in Gaststätten, wo Jugendliche zu den Geräten unkontrollierten Zugang haben. Bisher dürfen dort maximal drei Geldspielautomaten aufgestellt werden. Noch vor der Sommerpause will Dyckmans dies jedoch ändern. Im Gespräch seien derzeit ein oder zwei Automaten pro Gaststätte. Zum Schutz der Jugendlichen seien zudem eine bessere Überwachung, strengere Auflagen und höhere Bußgelder notwendig.
Auch das Internet wird zur Sucht
Sorge bereitet der Drogenbeauftragten auch das Thema Internet: Für immer mehr Jugendliche ist es inzwischen zur Sucht geworden. So gelten unter den 14- bis 24-Jährigen etwa 250.000 als internetabhängig.