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Guttenberg: Torten-Attacke auf KT

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Guttenberg: Torten-Attacke auf KT

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    Karl-Theodor zu Guttenberg: Torten-Attacke auf den ehemaligen Verteidigungsminister. Netzaktivisten drückten Guttenberg eine Sahnetorte ins Gesicht.
    Karl-Theodor zu Guttenberg: Torten-Attacke auf den ehemaligen Verteidigungsminister. Netzaktivisten drückten Guttenberg eine Sahnetorte ins Gesicht. Foto: Hedonistische Internationale

    Guttenberg, der als Berater für Freiheit im Internet bei der EU arbeitet,  hatte sich am Donnerstagabend laut welt-online mit dem Piraten-Politiker Stephan Urbach getroffen. "Natürlich wollte ich jetzt erst einmal wissen, welchen Job er genau macht bzw. was seine Jobbeschreibung ist", berichtet Urbach in seinem Blog.

    Guttenberg: Eine böse Überraschung

    Man tauschte sich aus, trank etwas - und dann kam die böse Überraschung für Guttenberg. Eine Gruppe von Netzaktivisten stürmte das Lokal und drückte Guttenberg eine Sahnetorte ins Gesicht. "Er nahm es recht locker", berichtet Blogger Stephan Urbach. Guttenberg, der zu dem Treffen ohne Personenschützer gekommen war, habe gesagt: "Da muss ich halt durch",  so Urbach bei spiegel-online.

    Heftige Kritik und Häme an Guttenberg

    Karl-Theodor zu Guttenbergs Engagement für Internetfreiheit war unter Netzaktivisten schon länger auf heftige Kritik und Häme gestoßen.  Eine Gruppe namens "Hedonistische Internationale" bekannte sich zu derTat in Berlin. Ausgerechnet Guttenberg wolle Vorkämpfer für die Freiheit des Internets sein - und dabei sei es gerade der Schwarm im GuttenPlag-Wiki gewesen, der ihn entlarvt habe, begründete die Gruppe ihre Aktion.

    Guttenberg: "Er hat die Rechnung ohne den Konditor gemacht"

    "Doch da hat er die Rechnung ohne den Konditor gemacht", so die Gruppe auf ihrer Website. Und dies sei erst der Anfang gewesen: "Wir werden jeden weiteren Rückkehr-Versuch des Herren von und zu beobachten und süß torpedieren". kündigte die "Hedonistische Internationale" an. AZ

    Das ist Karl-Theodor zu Guttenberg

    Karl-Theodor zu Guttenberg hat eine steile Karriere hinter sich. Dann brachte ihn die eigene Eitelkeit zu Fall - vorläufig

    Sein voller Name lautet Karl-Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu Guttenberg. Er wurde am 5. Dezember 1971 in München geboren.

    Nachdem er den Grundwehrdienst bei den Gebirgsjägern in Mittenwald absolviert hatte, diente er freiwillig für weitere drei Monate. Guttenberg verließ die Bundeswehr als Stabsunteroffizier auf Reserve.

    Von 1992 - 1999 studierte er Jura an der Universität Bayreuth. Das erste Staatsexamen bestand er mit 6,8 Punkten (befriedigend). Sein zweites Staatsexamen steht bis heute aus. Parallel dazu studierte er Politikwissenschaft in München

    Guttenberg promovierte bei dem Juristen Dr. Peter Häberle. Das Thema seiner Doktorarbeit lautete: "Verfassung und Verfassungsvertrag. Konstitutionelle Entwicklungsstufen in den USA und der EU." Als sich die Plagiatsvorwürfe bestätigten, wurde ihm der Doktortitel am 23. Februar 2011 wieder aberkannt.

    2002 heiratete er Gräfin Stefanie von Bismarck-Schönhausen. Sie ist eine Ururenkelin von Reichskanzler Otto von Bismarck. Die Guttenbergs haben zwei Töchter.

    2002 ging Karl-Theodor zu Guttenberg auch in die Politik. Er war Vorsitzender im CSU-Verband der Gemeinde Guttenberg, später auch im CSU-Bezirksverband Oberfranken. Ab 2002 war er gewähltes Bundestagsmitglied.

    Am 9. Februar 2009 übernahm er in Merkels Kabinett das Amt des Ministers für Wirtschaft und Technologie. Mit 37 war er damit der jüngste Wirtschaftsminister, den Deutschland jemals hatte.

    Im Oktober 2009 wurde er deutscher Verteidigungsminister. Wieder stellte er einen Rekord auf. Vor ihm hatte es nie einen jüngeren Amtsinhaber gegeben. Ein Luftangriff bei Kunduz, bei dem auch Zivilisten getötet wurden, brachte ihn gleich zu Beginn seiner Amtszeit in eine schwierige Lage.

    Die Plagiatsaffäre kostete zu Guttenberg 2010 das Vertrauen vieler Anhänger. Es wird bekannt, dass weite Teile seiner Doktorarbeit Plagiate, also ohne klare Quellenangaben abgeschrieben waren. Wenig später legte er alle seine Ämter nieder. Die Ermittlungen in der Affäre wurden später gegen Geldauflage eingestellt.

    Im Juli 2011 kündigten die Guttenbergs an, Anfang September für einige Zeit nach Connecticut (USA) zu ziehen, um dort eine Auszeit zu nehmen.

    Vier Monate später, im November 2011, ist zu Guttenberg plötzlich wieder da - mit einem ausführlichen Interview in der "Zeit" und einem Buch namens "Vorläufig gescheitert". Darin greift der Ex-Minister seine Partei CSU an und bestreitet weiter, vorsätzlich bei seiner Doktorarbeit betrogen zu haben.

    Dezember 2011: Der Ex-Verteidigungsminister soll für die EU-Kommission als Berater in Sachen Internetsicherheit tätig werden. Er soll dabei helfen, Internetnutzer, Blogger und Cyber-Aktivisten in autoritären Regimen kontinuierlich zu unterstützen.

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