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Jugendschutz: Grüne wollen Verbot von Zigarettenautomaten

Jugendschutz

Grüne wollen Verbot von Zigarettenautomaten

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    Geht es nach den Grünen sind die hier in Deutschland bald Geschichte: Zigarettenautomaten. Ein Antrag auf deren Verbot hat die Grünen-Fraktion im Bundestag gestellt.
    Geht es nach den Grünen sind die hier in Deutschland bald Geschichte: Zigarettenautomaten. Ein Antrag auf deren Verbot hat die Grünen-Fraktion im Bundestag gestellt. Foto: Peter Kneffel dpa

    Um Jugendliche vom Rauchen abzuhalten, fordern die Grünen, künftig den "Verkauf von Zigaretten an öffentlich zugänglichen Automaten" zu untersagen. Die vorhandenen Maßnahmen seien unzureichend, heißt es in einem Fraktionsantrag an den Bundestag.

    Außerdem solle es weniger Werbung für Tabakprodukte im öffentlichen Raum geben, vor allem an der Ladenkasse. Das aktuelle System zur Alterskontrolle sei "nicht effektiv". Es bedürfe, so die Formulierung im Fraktionsantrag, "einer wirksameren Beschränkung der Tabakwerbung in Deutschland." Dies betreffe beispielsweise Tabakwerbung auf Plakaten und Postern sowie in Kinos nach 18 Uhr.

    Grünen-Antrag stößt auf Zustimmung und Kritik

    Der SPD-Bundestagsabgeordnete Lothar Binding begrüßte den Grünen-Vorstoß. Dem Missbrauch sei mit dem bestehenden System Tür und Tor geöffnet, sagte er der Saarbrücker Zeitung (Samstag). Automaten machten außerdem Lust zu rauchen. Deswegen sei es richtig, die Vertriebswege von Zigaretten noch einmal kritisch in den Blick zu nehmen.

    Der parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Michael Grosse-Brömer (CDU), spottete hingegen im Kurznachrichtendienst Twitter: "Sie haben wieder etwas gefunden, was sie verbieten können: Zigarettenautomaten!"

    Die E-Zigarette: Zahlen und Fakten

    Die E-Zigarette ist nicht nur gesundheitlich, sondern auch rechtlich umstritten und beschäftigt inzwischen auch die Gerichte.

    Deutschland gilt als lukrativer Markt für E-Zigaretten. Es gibt schätzungsweise drei Millionen Konsumenten in Deutschland (2015).

    Die elektronische Zigarette, kurz E-Zigarette, verbrennt keinen Tabak, sondern verdampft eine Aroma-Flüssigkeit mit oder ohne Nikotin.

    Nach Angaben des Verbandes des E-Zigarettenhandels im niedersächsischen Seevetal enthält der Dampf weniger Schadstoffe als herkömmlicher Zigarettenrauch.

    Die E-Zigarette setzt sich aus einem Batterieteil mit Elektronik und Luftsensor, Tank sowie einer Verdampferkammer zusammen.

    Im Verdampfer wird die Aroma-Flüssigkeit, auch Liquid genannt, erhitzt und bei 65 bis 120 Grad verdampft. Dieser Mechanismus wird entweder per Tastendruck oder bei jedem Zug automatisch aktiviert.

    Trägersubstanz bei allen auf dem deutschen Markt erhältlichen E-Zigaretten-Liquids ist Propylenglykol. Aus dieser Flüssigkeit und oft außerdem aus Glycerin entsteht der Dampf. Darüber hinaus sind Aromen wie Menthol, Mandel oder Vanille und gegebenenfalls Nikotin zugesetzt.

    E-Zigaretten sind laut ihren Befürwortern weniger schädlich für die Umgebung: Mancher E-Zigarettenraucher inhaliere den Dampf so tief, dass beim Ausatmen keine messbaren Schadstoffe mehr austreten. Außerdem entsteht kein Dampf, wenn man nicht an der E-Zigarette zieht - anders als bei herkömmlichen Zigaretten, die auch dann qualmen.

    Belastbare Studien zu Langzeitfolgen des E-Zigaretten-Konsums gibt es noch nicht. Dennoch warnen Bundesregierung, die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, das Bundesinstitut für Risikobewertung und das Deutsche Krebsforschungszentrum vor den Gesundheitsrisiken.

    Gestritten wird vor allem darum, ob E-Zigaretten ein Genußmittel sind oder - wegen des Nikotins - ein Arzneimittel.

    Vor allem aber bedarf es einer wirksameren Beschränkung der Tabakwerbung in Deutschland. Dies betrifft etwa Tabakwerbung in Deutschland auf Plakaten und Postern sowie in Kinos nach 18 Uhr.

    Grüne: Ein Viertel aller Jugendlichen umgehen Altersschranken

    Dem Zeitungsbericht zufolge gibt es in Deutschland rund 350 000 Automaten. Im Jahr 2004 waren es noch doppelt so viele. Seit 2007 können Zigaretten nur noch mit Hilfe von EC- oder anderen Chipkarten am Automaten gezogen werden. Rauchen ist zudem erst ab 18 Jahren erlaubt. Etwa ein Viertel aller Jugendlichen würden nach einer Umfrage aber die Altersschranken umgehen, argumentieren die Grünen in ihrem Antrag.

    In dem Antrag fordert die Bundestagsfraktion der Grünen außerdem, dass bildgestützte Warnhinweise auf Tabakprodukten in einem gemeinsamen Richtlinienvorschlag des Europäischen Parlaments und des Europäischen Rates beibehalten werden müssten. (AZ, dpa)

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