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Bundespräsident: Großer Zapfenstreich für Christian Wulff

Bundespräsident

Großer Zapfenstreich für Christian Wulff

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    Christian Wulff wird mit dem Zapfenstreich feierlich verabschiedet.
    Christian Wulff wird mit dem Zapfenstreich feierlich verabschiedet. Foto: dpa

    Nach seinem Amtsverzicht besucht Christian Wulff noch einmal den Park von Schloss Bellevue. Wie das Bundespräsidialamt mitteilte, verabschiedet die Bundeswehr den zurückgetrenen Bundespräsidenten dort am Donnerstag, 8. März, mit einem Großen Zapfenstreich.

    Christian Wulff hat eine "intensive Beziehung zur Bundeswehr gepflegt"

    Am 18. März wird dann Wulffs Nachfolger gewählt, voraussichtlich sein Gegenkandidat von 2010, Joachim Gauck.

    Der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Stefan Paris, sagte, der Zapfenstreich für einen ausgeschiedenen Bundespräsidenten entspreche "geübter Staatspraxis". Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) habe Wulff angeboten, die Zeremonie zu organisieren, und freue sich, dass der Ex-Bundespräsident die Einladung angenommen habe.

    Wulff habe während seiner Amtszeit eine "sehr intensive Beziehung zur Bundeswehr gepflegt", sagte Paris. Dies sei auch bei seinem Truppenbesuch in Afghanistan im vergangenen Oktober zum Ausdruck gekommen. Nach Angaben des Präsidialamtes hat Wulff während seiner Amtszeit die Bundeswehr mehr als 20 Mal besucht.

    Gustav Heinemann verzichtete auf den Zapfenstreich

    Wulff war vor einer Woche nach weniger als zwei Jahren im Amt unter massivem Druck zurückgetreten. Gegen ihn ermittelt die Staatsanwaltschaft in Hannover wegen des Verdachts der Vorteilsannahme. Seit Ende vergangenen Jahres stand der frühere niedersächsische Ministerpräsident wegen eines günstigen Privatkredits und wegen seiner Beziehungen zu reichen Unternehmern unter Druck.

    Zunächst war nicht klar, ob es für Wulff wegen der Vorwürfe gegen ihn und der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft den Großen Zapfenstreich geben würde. Nicht alle scheidenden Präsidenten waren mit der militärischen Ehrerbietung einverstanden. Als einziger verzichtete bisher 1974 verzichtete Gustav Heinemann darauf. Er war Gegner der Wiederbewaffnung Deutschlands gewesen.

    Die Wunschliste darf bis zu drei Werke umfassen

    In der Vergangenheit gab es immer ausgefallene Musikwünsche. Karl-Theodor zu Guttenberg, der über eine Plagiats-Affäre gestürzte Verteidigungsminister, ließ 2011 den Pop-Klassiker "Smoke on the Water" von Deep Purple spielen. Für Kanzler Gerhard Schröder (SPD) erklang 2005 unter anderem die "Moritat von Mackie Messer" aus Bertolt Brechts "Dreigroschenoper". Was Wulffs bei der Zeremonie hören möchte, ist noch nicht bekannt. Bis zu drei Werke dürfen gewählt werden. dpa

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