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Petry verlässt Partei: Gauland und Weidel führen AfD-Fraktion

Petry verlässt Partei

Gauland und Weidel führen AfD-Fraktion

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    Nach dem spektakulären Abgang von Noch-Parteichefin Frauke Petry sind Alice Weidel (l) und Alexander Gauland die neu gewählten Fraktionsvorsitzenden der AfD im Deutschen Bundestag.
    Nach dem spektakulären Abgang von Noch-Parteichefin Frauke Petry sind Alice Weidel (l) und Alexander Gauland die neu gewählten Fraktionsvorsitzenden der AfD im Deutschen Bundestag. Foto: Bernd von Jutrczenka, dpa

    Zwei Tage nach dem Wahlerfolg der AfD sind die beiden Spitzenkandidaten Alexander Gauland und Alice Weidel als Fraktionsvorsitzende gewählt worden. Auf der konstituierenden Sitzung der Fraktion bekamen sie heute die Stimmen von 80 der 93 Abgeordneten. Weidel sprach von einem "sehr guten Ergebnis". Auch die künftige Satzung der Fraktion wurde verabschiedet. Die restliche Fraktionsspitze soll am Mittwoch gewählt werden.

    Überschattet wurde die Wahl von der Ankündigung der Parteivorsitzenden Frauke Petry, die AfD zu verlassen. Ihr Ehemann Marcus Pretzell, bislang AfD-Fraktionschef im nordrhein-westfälischen Landtag, will der Partei ebenfalls den Rücken kehren. Mit Spannung wird nun darauf geblickt, wie sich die Situation im NRW-Landesverband entwickelt.

    AfD möchte Zeichen der Geschlossenheit setzen

    Gauland und Weidel hatten die AfD als Spitzenteam in den Bundestagswahlkampf geführt. Die gemeinsame Wahl der beiden galt auch als Signal der Geschlossenheit. Alle Abgeordneten außer der Noch-Parteichefin Frauke Petry nahmen an der konstituierenden Sitzung im Bundestag teil. Die AfD hatte bei der Wahl am Sonntag 12,6 Prozent der Stimmen erhalten.

    Petry kündigte fast zeitgleich zum Auftakt der Berliner Fraktionssitzung in Dresden den Austritt aus der Partei an, ohne einen genauen Zeitpunkt zu nennen. Gauland sagte, er sei "dankbar" für diesen Schritt. Auf die Frage, ob er mit weiteren "Abtrünnigen" rechne, sagte er: "Ich hoffe nicht." Weidel sagte, bislang seien keine entsprechenden Tendenzen erkennbar.

    Alexander Gauland - Strippenzieher der AfD

    Alexander Gauland ist der wichtigste Strippenzieher der Partei seit 2015.

    Der ehemalige CDU-Mann genoss früher auch in ideologisch anders gelagerten Milieus einen gewissen Respekt als konservativer Intellektueller.

    Einige seiner einstigen Weggefährten und Bekannten aus der Zeit als Staatskanzleichef in Hessen und Zeitungsverleger in Potsdam haben sich heute von ihm abgewandt.

    Gauland gilt als wichtigster Unterstützer der Rechtsnationalen in der AfD.

    Auch über den Thüringer Rechtsausleger Björn Höcke, gegen den ein Parteiausschlussverfahren läuft, hält er seine schützende Hand.

    In Sachen Zuwanderung liegt Gauland mit ihm auf einer Linie. Kürzlich warnte er: "Der Bevölkerungsaustausch in Deutschland läuft auf Hochtouren."

    Parteifreunde sagen über Gauland, der Bildungsbürger im feinen Tweed habe erst im direkten Kontakt als Wahlkämpfer seine Liebe zum "kleinen Mann" entdeckt.

    Petrys Zukunft ist noch unklar

    Schon am Montag hatte Petry erklärt, sie wolle der Fraktion nicht angehören, sondern vorerst als Einzelperson im Bundestag sitzen. Ob sie jetzt versuchen wird, eine eigene Fraktion zu gründen, ist noch unklar. Dafür müsste sie mindestens 35 Abgeordnete auf ihre Seite ziehen. Auch die Gründung einer eigenen Partei durch Petry halten einige AfD-Mitglieder nicht für ausgeschlossen.

    Kurz nach Petrys Ankündigung am Montag hatte sich auch die Landtagsfraktion der AfD in Mecklenburg-Vorpommern gespalten. Vier der 18 Abgeordneten gründeten eine neue Fraktion mit dem Namen "Bürger für Mecklenburg-Vorpommern" (BMV), wie der Fraktionsgeschäftsführer Christian Hirsch erklärte. Zuvor sei das Quartett aus der AfD-Fraktion ausgetreten. Nach eigenen Angaben wollen die vier Abgeordneten aber in der Partei bleiben. 

    Im sächsischen Landtag legten die Fraktionsvorsitzende Petry, der Parlamentarische Geschäftsführer Uwe Wurlitzer und der stellvertretende Fraktionschef Kirsten Muster ihre Ämter nieder. Thomas Lanig und Anne-Béatrice Clasmann, dpa

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