In der Plagiatsaffäre erhält Karl-Theodor zu Guttenberg Rückendeckung - und das ausgerechnet aus der Richtung Uni Bayreuth. Der frühere Vizepräsident der Universität Bayreuth, Walter Schmitt-Glaeser, verteidigt zu Guttenberg. Gleichzeit übt er scharfe Kritik an der Universität.
Der Staatsrechtler bezeichnet in einem offenen Brief, der der Bild vorliegt, den Umgang mit dem CSU-Politiker wortwörtlich als "Treibjagd". gegenüber der Zeitung sagte Schmitt-Glaeser, dass die Universität Bayreuth mit jedem anderen Doktoranden anders umgegangen wäre. Der frühere Vizepräsident räumte zwar ein, dass es richtig gewesen war, zu Guttenberg den Doktortitel abzuerkennen. Doch der Umgang mit dem CSU-Politiker ist dem Staatsrechtler offenbar nun ein Dorn im Auge.
Seiner Meinung nach habe die Uni Bayreuth mit der angekündigten Veröffentlichung des Kommissionsberichts die Fürsorgepflicht für ihren ehemaligen Doktoranden massiv verletzt. Nach Ansicht Schmitt-Glaesers hätte die Universität nach Aberkennung des Doktortitels keine Berechtigung mehr gehabt, die Sache weiter zu verfolgen. Durch ihr Vorgehen habe sie "Herrn zu Guttenberg in seiner gesellschaftlichen Existenz schwer beschädigt". AZ/dapd