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Wahlen in Pakistan: Ex-Premier Sharif ist Wahlsieger

Wahlen in Pakistan

Ex-Premier Sharif ist Wahlsieger

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    Anhänger der Muslim-Liga von Ex-Premierminister Nawaz Sharif freuen sich in Pakistan über den Wahlsieg ihrer Partei.
    Anhänger der Muslim-Liga von Ex-Premierminister Nawaz Sharif freuen sich in Pakistan über den Wahlsieg ihrer Partei. Foto: Omer SaleemW (dpa)

    Die USA und die Vereinten Nationen haben Pakistan zu einer erfolgreichen Parlamentswahl gratuliert. US-Präsident Barack Obama begrüßte am Sonntagabend "diese historische, friedliche und transparente zivile Machtübergabe" als "bedeutenden Meilenstein" in Pakistans demokratischer Entwicklung. Seine Regierung freue sich auf die Zusammenarbeit mit der künftigen pakistanischen Regierung "als gleichwertige Partner", heißt es ferner in einer Mitteilung des Weißen Hauses.

    Obama: Gleichberechtigte Partnerschaft mit Pakistans Regierung

    UN-Generalsekretär Ban Ki Moon lobte in einer in New York verbreiteten Erklärung, es sei das erste Mal, dass eine Zivilregierung von einer anderen abgelöst worden sei. Es sei ein "bedeutsamer Schritt nach vorne für die Demokratie in dem Land". Ban zeigte sich erfreut darüber, dass der Anteil der Frauen an den Wählern gewachsen sei, bedauerte jedoch, dass in einigen Teilen des Landes Frauen vom Wahlgang abgehalten worden seien.

    Zehn Fakten zu Pakistan

    Pakistan heißt offiziell Islamische Republik Pakistan.

    Das Land liegt in Südasien und grenzt an den Iran, an China, Indien und Afghanistan. Außerdem an das Arabische Meer und den Indischen Ozean.

    Die Amtssprachen Pakistans sind Urdu und Englisch. Weitere Sprachen sind: Panjabi, Paschtunisch, Belutschi, Saraiki und Sindhi.

    Auf einer Fläche von 880.254 Quadratkilometern leben mehr als 172 Millionen Pakistani.

    Die Währung des Landes ist die Pakistanische Rupie.

    Pakistan wurde am 14. August 1947 unabhängig.

    Das Kfz-Kennzeichen lautet PK, die Internet-TLD ist .pk und die Telefonvorwahl die +92.

    Die Hauptstadt Pakistans ist Islamabad.

    Pakistan gilt als Rückzugsgebiet von Taliban und Al Kaida. Dort sollen sich diverse Ausbildungscamps befinden.

    Deshalb kommt es auch immer wieder zu Spannungen mit den USA.

    Auch US-Außenminister John Kerry gratulierte Pakistan. "Diese Wahlen sind ein historischer Schritt in Pakistans demokratischer Reise." Vor allem hätten sich die Pakistaner den Drohungen von Extremisten widersetzt, die wiederholt versucht hatten, den Wahlverlauf mit Gewalttaten zu verhindern.

    Nawaz Sharif: Rückkehr als Regierungschef  der Muslim-Liga

    Ex-Premierminister Nawaz Sharif steht knapp 14 Jahre nach seinem Sturz durch einen Militärputsch vor der Rückkehr in das Amt des Regierungschefs. Bei der historischen Parlamentswahl gelang seiner Muslim-Liga (PML-N) nach vorläufigen Ergebnissen aus fast allen Wahlkreisen ein Sieg. Eine absolute Mehrheit dürfte die konservative Partei aber verfehlt haben. Die Ergebnisse wurden von Fernsehsendern erhoben und sind nicht offiziell.

    Weit hinter der PML-N lag an zweiter Stelle die Tehreek-e-Insaf (Bewegung für Gerechtigkeit/PTI) von Kricket-Legende Imran Khan, der aber dennoch ein Achtungserfolg gelang. Die regierende Volkspartei PPP musste eine vernichtende Niederlage hinnehmen. Sharif erklärte sich noch während der Auszählung der Stimmen zum Sieger. Khan räumte am Sonntag die Niederlage seiner Partei bei der Wahl am Vortag ein. Eine offizielle Stellungnahme der PPP gab es nicht.

    Der Sender Geo News rechnete der PML-N am Sonntagabend 125 von 272 Wahlkreisen zu. Die PTI kam demnach auf 32 Sitze, die PPP auf 31. Für eine absolute Mehrheit von 137 Sitzen kann die PML-N darauf hoffen, dass sich unabhängige Kandidaten ihr anschließen, die nach Angaben von Geo News in 31 Wahlkreisen die Mehrheit holten. Sonst wäre die PML-N auf Koalitionspartner angewiesen. Die PTI hat vor der Wahl angekündigt, nicht für eine Koalition mit etablierten Parteien zur Verfügung zu stehen.

    Der staatliche Sender PTV veröffentlichte ähnliche Zahlen wie Geo News. Auch alle anderen Medien sahen die PML-N mit weitem Abstand vorne. Das amtliche Endergebnis und einen offiziellen Wahlsieger verkündet die Wahlkommission, die dafür maximal 14 Tage Zeit hat.

    Energieknappheit, Wirtschaftskrise und schlechte Sicherheitslage sorgten für den Machtwechsel

    Zahlreiche Wähler machten die PPP für die Energieknappheit, die Wirtschaftskrise und die schlechte Sicherheitslage verantwortlich. Es ist das erste Mal seit der Unabhängigkeit 1947, dass eine zivile Regierung die Macht an demokratisch gewählte Nachfolger übergibt. Etwa die Hälfte der Zeit war Pakistan vom Militär beherrscht. Sharif war im Oktober 1999 bei einem unblutigen Putsch vom damaligen Armeechef Pervez Musharraf gestürzt worden.

    Sharif, der in den 90er Jahren zweimal Premierminister war, sagte vor jubelnden Anhängern in seiner Heimatstadt Lahore: "Gott hat uns mit diesem Sieg gesegnet." Er bot den anderen Parteien Zusammenarbeit an, um die drängenden Probleme des Landes zu lösen. "Ich werde an jeden appellieren, sich nicht zu meinem Wohl, sondern zum Wohl von 180 Millionen Pakistanern mit mir an den Tisch zu setzen." PTI-Vizepräsident Asad Umar gratulierte Sharif.

    PTI-Chef Khan meldete sich mit einer Videobotschaft aus einem Krankenhaus in Lahore zu Wort, wo er seit einem Sturz von einer Hebebühne bei einer Wahlkampfveranstaltung liegt. "Es gibt Siege und Niederlagen", sagte er. "Aber der Schmerz dieser Niederlage war vollständig weg, als ich den Enthusiasmus der Jugend sah." Zahlreiche junge Pakistaner, bei denen Khan besonders beliebt ist, hatten bei der Wahl ihre Stimme abgegeben.

    Sharif und Khan gewannen Sitze. PPP-Premierminister Raja Pervez Ashraf wird dem Parlament dagegen künftig nicht mehr angehören. Die islamistischen Parteien gehören zu den Wahlverlierern. Sie blieben nach Angaben von Geo News mit nur 13 Sitzen bedeutungslos.

    Anschläge überschatten Wahl in Pakistan

    Am Wahltag wurden mindestens 29 Menschen bei Anschlägen und Angriffen getötet, mehr als 90 wurden verletzt. Über 620 000 Sicherheitskräfte waren zum Schutz der Abstimmung eingesetzt. Trotz Terrordrohungen der Taliban lag die Wahlbeteiligung am Samstag nach Angaben der Wahlkommission bei knapp 60 Prozent, was nach Medienberichten der beste Wert seit der ersten Parlamentswahl in Pakistan im Jahr 1970 war. Nach Angaben der Wahlkommission verlief die Abstimmung "frei und fair". dpa

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