Die für Juni 2017 geplante Abschaffung der Zusatzkosten für Handynutzer im EU-Ausland ist einen Schritt vorangekommen. Die Mitgliedsstaaten hätten die Vorschläge der EU-Kommission zum Wegfall der Roaming-Gebühren gebilligt, erklärten die zuständigen Kommissare Günther Oettinger und Andrus Ansip am Montag in Brüssel. Damit sind aber noch nicht alle Hürden ausgeräumt.
Nach den Plänen der Brüsseler Behörde soll man künftig ohne zeitliche Begrenzung im EU-Ausland ohne Zusatzkosten mit dem Handy telefonieren oder surfen können. Einzige Auflage: Es muss eine Bindung an das Land geben, aus dem die Sim-Karte stammt - man muss also zumindest manchmal dort sein. Die EU-Kommission will verhindern, dass man dauerhaft in der Heimat sehr preiswerte Tarife aus einem anderen EU-Land nutzt. Solchen Missbrauch sollen die Anbieter unterbinden dürfen, allerdings frühestens nach vier Monaten.
Oettinger: Günstige Inlandstarife können bestehen bleiben
Ansip und Oettinger betonten, aus ihrer Sicht sei dieser Vorschlag ausgewogen. Er erlaube die Abschaffung der Zusatzgebühren und stelle gleichzeitig sicher, dass die günstigsten Inlandstarife attraktiv blieben. Nötig seien nun aber noch Verhandlungen der Kommission mit dem Europaparlament und den Mitgliedstaaten über die Großhandelspreise, die sich die europäischen Telekom-Unternehmen gegenseitig für Auslandsnutzung ihrer Kunden in Rechnung stellten. Die Gespräche begännen diese Woche. dpa