Chaotische Zustände in den USA: Während sich die US-Republikaner Mitt Romney und Rick Santorum ein heißes Kopf-an-Kopf-Rennen um die Präsidentschaftskandidatur leisten, gilt es derzeit noch, einige Fehler in den Wählerlisten zu korrigieren. Neun Monate vor den Präsidenten- und Kongresswahlen bedürfen die Wählerlisten in den USA einer starken Überarbeitung.
51 Millionen Wahlberechtigte sind auf Wählerlisten vergessen worden
Wie das unabhängige Pew Center am Dienstag mitteilte, sind 51 Millionen Wahlberechtigte derzeit nicht auf den Listen verzeichnet. Im Gegenzug stehen dort noch mehr als 1,8 Millionen US-Bürger aufgeführt, die gestorben sind.
Jeder achte Eintrag ins Wählerregister sei fehlerhaft, bemängelten die Experten des Pew Center. Rund 2,7 Millionen Wähler seien in mehr als einem Bundesstaat registriert. Rund zwölf Millionen Einträge enthalten zudem eine falsche oder fehlerhafte Adresse. Zum Teil sind die Fehler den Angaben zufolge darauf zurückzuführen, dass die Wählerlisten nach Umzügen der Betroffenen in den vergangenen Jahren nicht aktualisiert wurden.
Kanada kann's besser als die USA
Das ist Mitt Romney
Willard Mitt Romney wurde am 12. März 1947 in Detroit, Michigan geboren.
Im Jahr 1969 hat er seine Frau Ann Lois Davies geheiratet, er war bei der Hochzeit 22 Jahre alt und ist noch immer mit seiner Frau zusammen.
Der 65-Jährige hat fünf erwachsene Söhne und sechzehn Enkelkinder.
Mitt Romney ist ehemaliger Gouverneur des Bundesstaates Massachusetts.
Bereits sein Vater war Politiker: George W. Romney war von 1963 bis 1969 Gouverneur von Michigan.
Er kämpft um die Kandidatur der Republikanischen Partei für die Präsidentschaftswahl 2012.
Romney hat an der Harvard Universität studiert. Er hat zwei Studienabschlüsse: Einen Master of Business Administration und einen Abschluss in Rechtswissenschaften
Sein Vermögen wird auf 250 bis 350 Millionen Dollar geschätzt.
Romney gehört dem konservativen Flügel der Republikanischen Partei an.
Er lehnt gleichgeschlechtliche Ehen ab, aber ist mit der Einführung von Eingetragenen Partnerschaften in den einzelnen US-amerikanischen Bundesstaaten einverstanden.
Romney hat eine harte Haltung gegenüber illegalen Einwanderern, lehnt die nachträgliche Legalisierung ab.
Außerdem ist Romney ein Gegner des Rechtes auf Abtreibung, das er bei seinen Wahlkämpfen in Massachusetts 1994 und 2002 noch befürwortete.
Das System von Wählerlisten auf Papier sei "antiquiert" und "von Fehlern durchsetzt", kritisierte der Leiter der Wahlen-Abteilung des Pew-Instituts, David Becker. "Diese Probleme verschwenden Steuergeld, untergraben das Vertrauen der Wähler und fördern Streitigkeiten der Parteianhänger über die Integrität unserer Wahlen", fügte er hinzu.
Das ist Rick Santorum
Richard John „Rick“ Santorum wurde am 10. Mai 1958 in Winchester, Virginia geboren.
Der Republikaner wurde 1990 erstmals in das US-Repräsentantenhaus gewählt, 1994 in den Senat.
Santorums Vater Aldo Santorum stammt aus Riva del Garda, und wanderte aus Italien in die USA ein. Seine Mutter Catherine hat italienische und irische Vorfahren.
Mit 30 Jahren wurde Rick Santorum als Rechtsanwalt zugelassen und eröffnete eine Kanzlei in Pittsburgh.
Er und seine Frau haben sechs Kinder: Elizabeth Anne, Richard John („Johnny“) Jr., Daniel James, Sarah Maria, Peter Kenneth, und Patrick Francis. Ihr Sohn Gabriel starb nur zwei Stunden nach seiner Geburt.
Santorum ist Mitglied einer römisch-katholischen Kirchengemeinde in der Nähe von Washington. Er steht bei einigen Wählern aufgrund seiner konservativen Einstellung in der Kritik.
Santorum spricht sich dafür aus, Ärzte, die Abtreibungen vornehmen – selbst in Fällen von Vergewaltigungen oder Inzest –, strafrechtlich zu verfolgen, nicht aber die Frauen.
Santorum lehnt gleichgeschlechtliche Ehen und Partnerschaften ab und ist der Auffassung, ein Vater im Gefängnis sei gegenüber eines homosexuellen Vaters zu bevorzugen.
Rick Santorum kündigte an, er würde im Falle eines Wahlsieges den Iran dazu auffordern, Waffeninspekteure zuzulassen oder andernfalls den Iran bombardieren lassen.
Rick Santorum hält die Warnung von Wissenschaftlern vor der Klimaerwärmung für Unsinn. Diese Annahme sei Teil einer Verschwörung und daher müssten keine Maßnahmen dagegen getroffen werden.
Die 51 Millionen Wahlberechtigten, die nicht auf den Wählerlisten stehen, machen laut Pew fast ein Viertel aller US-Bürger im wahlfähigen Alter aus. Nach derzeitigem Stand könnten also 25 Prozent der Wähler ihre Stimmen nicht abgeben. Im Nachbarland Kanada sieht die Sache ganz anders aus: Dort nutzen die Wahlbehörden den Angaben zufolge modernere Technik. deshalb seien in Kanada 93 Prozent aller Wahlberechtigten registriert.
Die Präsidentenwahlen finden in den USA am 6. November statt. Amtsinhaber Barack Obama tritt dann gegen einen Republikaner an. Wer das sein wird, wird im August nach den US-Vorwahlen entscheiden. Als Favoriten gelten Mitt Romney und Rick Santorum. afp