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Italien: Berlusconis Firmenimperium wächst schon lange nicht mehr

Italien

Berlusconis Firmenimperium wächst schon lange nicht mehr

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    Silvio Berlusconi.
    Silvio Berlusconi. Foto: dpa

    Berlusconis Firmenimperium mit mehreren tausenden an Mitarbeitern wächst schon lange nicht mehr. Die 1978 von ihm gegründete Mediaset-Gruppe, an der Börse dotiert, hat drei landweite große private Fernsehsender. Satelliten- und PayTV-Kanäle, mehrere Zeitungen,  50 v.H. Anteil am größten italienischen Buchverlag Mondadori, eine Bank sowie eine Auslandsbeteiligung in Spanien gehören auch dazu.

    Die Mediaset-Gruppe ist eingebettet in die Fininvest-Holding, an der die Familie Berlusconi knapp 51 Prozent hält. Mediaset ist heute gerade mal insgesamt 1,6 Milliarden Euro wert. 1998 hingegen hatte Medienzar Rupert Murdoch umgerechnet 6 Milliarden Euro für den Kauf der Gruppe geboten. Damals ließ sich Silvio Berlusconi aber von seinen Kindern aus erster Ehe, insgesamt hat er fünf, überzeugen, das Geschäft auszuschlagen. Mehrere seiner Kinder sind inzwischen führend im Unternehmen tätig.

    Berlusconis Vorteile für sein Unternehmen

    Wiederholt hat Berlusconi, auch bevor er selbst in die Politik einstieg, durch allerlei Vergünstigungen Vorteile für sein Unternehmen gehabt. In den 80erJahren half ihm der damalige Regierungschef Bettino Craxi mit einem Sonderdekret, landweit ausstrahlen zu dürfen. Damals durften in Italien laut Gesetz Privatsender nur lokal senden. So konnte sich die Mediaset-Gruppe schon früh einen großen Anteil an Werbeeinnahmen sichern und wurde immer reicher.

    Für Berlusconi günstiges TV-Gesetz verabschiedet

    In Regierungszeiten von Berlusconi wurde mit seiner Parlamentsmehrheit ein ihm günstiges TV-Gesetz verabschiedet. Es ist im Prinzip bis heute gültig. Immer wieder, dank weiterer Gesetze - ad personam- von Berlusconi,  gelang es dem Unternehmen auch, weitere Hürden zu überwinden oder durch Politiker-Einfluss selbst Frequenzen-Sonderrechte zu erhalten. Nachweislich steigerten sich auch jeweils in Berlusconi-Regierungszeiten die Werbeeinnahmen seiner Sender zu Lasten der öffentlichen Kanäle. Auch das ist vorbei.

    Allein am Mittwoch, als Berlusconi seinen Abschied aus der Politik bekannt gab, verloren die Mediaset-Aktien an der Börse zwölf Prozent und nach dem Urteil am Freitag nochmal 2,2 Prozent. Der Medienzar und seiner Familie werden dennoch Milliardäre bleiben. Ihr Vermögen auf Bankkonten wird auf 3 Milliarden Euro veranschlagt. Doch kommen in letzter Zeit immer weniger Zugewinne hinzu.

    Beträchtlich ist auch der Immobilienbesitz mit pompösen Villen rund um Mailänd und in andere Teilen Italiens. Berlusconis prächtiges Anwesen  - Villa Certosa - an der Smeraldaküste in Sardinien, international  durch Feste mit viel Showgirls bekannt geworden, wird derzeit zu 472 Millionen Euro zum Kauf angeboten. Er habe kein Interesse mehr an dieser Villa, soll der Ex-Ministerpräsident gesagt haben.

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