Ausschreitungen in Magdeburg: Am Rande eines Aufmarschs von rund 1200 Neonazis ist es zu Gewaltausbrüchen gekommen. Nach einer Demonstration gegen Neonazis am Samstag hat die Polizei kurzzeitig 22 Menschen festgenommen. Insgesamt nahm die Polizei 22 Anhänger der linken und eine Person der rechten Szene wegen Sachbeschädigung oder Landfriedensbruch in Gewahrsam, wie ein Polizeisprecher am Sonntag in Magdeburg sagte.
Betonplatte auf Polizisten geworfen
Dabei wurden die Einsatzkräfte von den zuvor begleiteten Personen aus einem Haus heraus mit schweren Gegenständen wie Sanitärkeramik und Blumentöpfen beworfen. Eine aus dem fünften Stock herabgeworfene Betonplatte verfehlte einen Beamten nur um etwa einen Meter. Die Polizei leitete ein Ermittlungsverfahren wegen versuchten Totschlags gegen Unbekannt ein.
Zusammenstöße von linken und rechten Demonstrationsteilnehmern hätten aber weitgehend verhindert werden können. Gegen den Aufmarsch von 1200 Neonazis richtete sich unter anderem die "Meile der Demokratie" mit 10.000 Teilnehmern.
Polizei begleitet linke Gegendemonstranten
Anlass der Veranstaltungen war der 67. Jahrestag der Zerstörung Magdeburgs im 2. Weltkrieg. Nach den Demonstrationen begleitete die Polizei den Angaben zufolge einen Teil der linken Gegendemonstranten in Richtung des Ortsteils Stadtfeld. (afp, AZ)