Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

Alternative für Deutschland: AfD: Vize Henkel warnt seine Partei vor zu rechtem Kurs

Alternative für Deutschland

AfD: Vize Henkel warnt seine Partei vor zu rechtem Kurs

    • |
    Hans-Olaf Henkel, Vize der Alternative für Deutschland, warnt vor einer rechten Kursabweichung.
    Hans-Olaf Henkel, Vize der Alternative für Deutschland, warnt vor einer rechten Kursabweichung. Foto: David Ebener (dpa)

    Hans-Olaf Henkel, der Vizevorsitzende der Alternative für Deutschland, hat seine Partei vor dem an diesem Freitag beginnenden Parteitag indirekt vor einem zu rechten Kurs gewarnt.

    Neue Satzung für Alternative für Deutschland

    Der passionierte Segler wählte dabei ein Bild aus der Seefahrt. "Im Überschwang erfolgreicher Wahlergebnisse orientierten sich einige auf der Kommandobrücke nicht mehr an dem Licht der Sterne, also unserem Wahlprogramm, sondern an den Lichtern anderer vorbeifahrender Schiffe, zum Beispiel an Pegida", schreibt der Europaabgeordnete in einem Gastbeitrag für das "Handelsblatt". "Mit einer Satzungsänderung ist die Gefahr eines Schiffbruchs aber noch nicht beseitigt. Wären Versuche erfolgreich, die ganze Mannschaft auf die Steuerbordseite abzukommandieren, würde unser Schiff Schlagseite bekommen und untergehen." Die Steuerbordseite ist die rechte Seite eines Schiffes.

    Das sind die Ziele der AfD

    Währung: Die Alternative für Deutschland fordert die Abschaffung des Euros. Stattdessen soll jedes Land wieder eine eigene Währung bekommen. Im Parteiprogramm heißt es: "Die Wiedereinführung der DM darf kein Tabu sein."

    Europa: Die AfD setzt sich für eine Reform der EU ein. Sie fordert vor allem, dass weniger in Brüssel entschieden wird und mehr in Berlin.

    Demokratie: Auch Volksabstimmungen gehören zu den Forderungen der AfD. Die Partei wünscht sich nach eigenen Angaben allgemein mehr direkte Demokratie.

    Finanzen: Die AfD unterstützt den Kurs der Bundesregierung, Schulden abzubauen. Bei den Steuern fordert die Partei vor allem ein verständlicheres System. Sie schreibt in ihren Leitlinien: "Der Bürger muss verstehen können, warum er in welcher Höhe besteuert wird."

    Rente: Die Höhe der Rente solle gesetzlich garantiert werden. Die AfD bezeichnet vor allem die Eurokrise als Gefahr für die Altersvorsorge.

    Bildung: Die AfD wirbt beim Schulsystem für einheitliche Standards in ganz Deutschland. An den Universitäten solle die Rückkehr zu Staatsexamen und zum Diplom möglich sein.

    Energie: Die Energiewende unterstützt die AfD zwar - aber nicht deren Finanzierung. Sie halte es für unfair, Sonnen- und Windenergie über die Strompreise zu fördern. Stattdessen solle das Geld dafür aus den allgemeinen Steuereinnahmen kommen.

    Integration: Die AfD sieht nach eigenen Angaben die Zuwanderung in das deutsche Sozialsystem als Gefahr. Sie wolle das mit neuen Regeln unterbinden. Ernsthaft politisch verfolgte Menschen hätten aber ein Recht auf Asyl und sollten auch arbeiten dürfen.

    Die Alternative für Deutschland will sich auf ihrem Parteitag in Bremen eine neue Satzung geben, in der auch eine neue Struktur der Spitze beschlossen werden soll. Die AfD soll demnach von Dezember an von nur einem Vorsitzenden geführt werden. Bislang stehen ihr drei Sprecher vor: neben dem Ökonomie-Professor Bernd Lucke noch Frauke Petry und Konrad Adam.

    Beim Parteitag der Alternative für Deutschland dürfte es auch eine Richtungsdebatte geben. Der nationalkonservative Flügel um die sächsische Landesvorsitzende Petry und den brandenburgischen AfD-Chef Alexander Gauland will am rechten Rand um Wählerstimmen werben. Andere setzen auf einen wirtschaftsliberalen und wertkonservativen Kurs.

    Die AfD und ihr Profil

    Henkel forderte, ""Blinde Passagiere", die sich zum Beispiel in Gestalt von Ausländer- und Demokratiefeinden an Bord geschlichen haben, im nächsten Hafen wieder abzusetzen". Er sprach sich für ein eigenständiges Profil aus, damit "die AfD weder nach Steuerbord noch nach Backbord Schlagseite bekommt" und bei den Wahlen in Hamburg (15. Februar) und Bremen (10. Mai) wieder erfolgreich ist. AZ/dpa

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden