Nach abwertenden Äußerungen über Menschen mit Down-Syndrom hat der stellvertretende Landeschef der Alternative für Deutschland (AfD) in Sachsen, Thomas Hartung, alle Ämter niedergelegt. Hartung verzichte auch auf eine Kandidatur bei der Landtagswahl in Sachsen, teilte die AfD am Mittwoch in Dresden mit.
Trotz Entschuldigung tritt Hartung zurück
Er hatte Menschen mit Trisomie 21 öffentlich die Fähigkeit abgesprochen, den Beruf eines Lehrers ausüben zu können, und damit Empörung ausgelöst. Hartung bat um Verzeihung. Am Dienstagabend hatte der sächsische AfD-Vorstand auf einer außerordentlichen Sitzung die Lage besprochen. Hartung war auch Pressesprecher der AfD in Sachsen.
Fehltritte der AfD häufen sich
Erst vor wenigen Wochen hatte sich die Partei einen anderen Fauxpas geleistet. Der Nutzer „AfD Rhein-Sieg-Kreis“ hatte das Bild eines Indianers auf dem Kurznachrichtendienst Twitter gepostet. Exakt mit dem gleichen Bild hatte die NPD zuvor gegen Einwanderung gehetzt.
Auch hier musste die AfD, die sich sonst immer überdeutlich von Vergleichen mit der NPD distanziert, zurückrudern. Es hätte sich um die „Privatmeinung eines Parteimitglieds“gehandelt. dpa/AZ