Die AfD wird sicher wieder von einem bedauerlichen Einzelfall sprechen. Aber wenn es um Stimmungsmache gegen Flüchtlinge geht, häufen sich die vermeintlichen Einzelfälle in der rechtspopulistischen Partei. Besonders widerlich hat es jetzt ein AfD-Kreisvorsitzender aus Niedersachsen versucht.
AfD-Mann lügt bei einem ARD-Interview
Vor Publikum und später auch vor laufender Kamera behauptet Uwe Wappler, an der Unterweser sei ein zwölfjähriges Mädchen von Flüchtlingen vergewaltigt worden und die Justiz habe nichts getan, um den Fall aufzuklären. „Wenn so etwas passiert und man greift aus Political Correctness nicht ein und macht die Täter nicht dingfest, dann ist das Anarchie“, sagt er mit betont sorgenvoller Miene. Als der Reporter des ARD-Magazins Panorama nach weiteren Informationen fragt, kommt der Politiker allerdings plötzlich ins Stocken. Denn das Blöde an seiner Geschichte ist: Sie stimmt nicht.
Als ihm die Aussichtslosigkeit der Lage, in die er sich hineingelogen hat, bewusst wird, stammelt Herr Wappler: „Ich gebe zu, dass Sie hier sehr gute journalistische Arbeit machen. Jetzt haben Sie mich auf dem falschen Fuß erwischt.“ In einer Mail habe er später die „inkorrekte Darstellung“ zugegeben, teilt die Redaktion der Sendung mit. Wappler spricht von einer Verwechslung. Seinem Wunsch, das Interview aus dem Programm zu nehmen, kommt die ARD nicht nach.