Nach dem Rücktritt von Christian Wulff wünscht sich die Mehrheit der Deutschen den ehemaligen DDR-Bürgerrechtler Joachim Gauck als Bundespräsident. Bei einer Emnid-Umfrage für die "Bild am Sonntag" sprachen sich 54 Prozent der Befragten für den Ex-Chef der Stasi-Unterlagenbehörde aus, der im Juni 2010 bereits gegen den damals siegreichen Wulff angetreten war. An zweiter Stelle folgten mit jeweils 34 Prozent Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) und SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier.
79 Prozent wünschen sich einen Kandidaten außerhalb des Politikbetriebes
Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) kam in der Umfrage auf 32 Prozent, Ex-Umweltminister Klaus Töpfer (CDU) auf 28 Prozent. Für Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sprachen sich 27 Prozent der Befragten aus. Darauf folgten der CSU-Politiker Theo Waigel (20 Prozent), die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt (zwölf Prozent) und der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle (sechs Prozent).
Unabhängig von der Person wünschten sich 79 Prozent der Befragten einen Kandidaten von außerhalb des Politikbetriebes. Nur 16 Prozent gaben an, der Kandidat solle ein ausgewiesener Parteipolitiker sein.
Mehrheit gegen den Ehrensold für Wulff
78 Prozent der Befragten sind der Emnid-Umfrage zufolge der Meinung, Wulff solle auf den Ehrensold in Höhe von 199.000 Euro pro Jahr verzichten. Lediglich 19 Prozent halten die Pension für angemessen. afp/AZ