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Todesstrafe: 2400 Tote: China bleibt das Land mit den meisten Hinrichtungen

Todesstrafe

2400 Tote: China bleibt das Land mit den meisten Hinrichtungen

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    Protest gegen die Todesstrafe in China: Allein 2013 wurden in dem Land rund2400 Menschen hingerichtet, berichten Menschenrechtsaktivisten.
    Protest gegen die Todesstrafe in China: Allein 2013 wurden in dem Land rund2400 Menschen hingerichtet, berichten Menschenrechtsaktivisten. Foto: DPA/Archivbild

    In China sind im vergangenen Jahr einer US-Menschenrechtsgruppe zufolge 2400 Menschen hingerichtet worden, das waren 20 Prozent weniger als 2012. Dennoch bleibe China das Land mit den meisten Exekutionen, erklärte die Stiftung Dui Hua am Dienstag.

    Peking hütet Informationen über Hinrichtungen wie ein Staatsgeheimnis. Daher machte die Regierung auch nicht bekannt, dass seit Beginn des Jahrtausends deutlich weniger verurteilte Straftreter exekutiert werden. 2002 lag die Zahl Menschenrechtsgruppen zufolge noch bei 12.000. Im vergangenen Jahr wurden einer Zählung von Amnesty International zufolge außerhalb Chinas zusammen 778 Menschen hingerichtet.

    Aktivisten: 2014 wohl wieder mehr Todesstrafen in China

    Die Todesstrafe in China

    China ist einer von weltweit 58 Staaten, die noch die Todesstrafe vollstrecken.

    Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International gehen von mehreren Tausend Hinrichtungen pro Jahr aus. Das Regime behandelt die Zahl als «Staatsgeheimnis».

    Doch schätzte die amerikanische Dui Hua Stiftung, die über gute Beziehungen in China verfügt, die Zahl im Jahr 2012 auf rund 3000. Damit richtet die Volksrepublik mehr Menschen hin als der Rest der Welt zusammen.

    Den Angaben zufolge können in China mehr als 50 Straftaten mit dem Tod geahndet werden - neben Mord, Geiselnahme, Raubüberfällen und Vergewaltigung auch Korruption, Zuhälterei, Drogendelikte oder Sachbeschädigung.

    Die Strafe wird durch Erschießen oder die Giftspritze vollstreckt. Laut Amnesty entsprechen die Gerichtsverfahren in der Regel nicht internationalen Standards.

    Peking will die Zahl der Verbrechen, die mit dem Tod bestraft werden, allerdings schrittweise reduzieren.

    Wer jünger als 18, älter als 75 oder schwanger ist, muss die Todesstrafe nicht fürchten.

    Auch behält sich das Oberste Gericht seit 2007 wieder das Recht vor, jedes Todesurteil zu prüfen. Seither sind viele Urteile verworfen worden. (dpa)

    Dui Hua erklärte, ihre Zahlen stammten von einem Vertreter der Justizbehörden, der nicht genannt wurde. Die Stiftung geht davon aus, dass in diesem Jahr wieder mehr Menschen hingerichtet werden. Einer der Gründe sei das harte Durchgreifen der Sicherheitsbehörden in der überwiegend von muslimischen Uiguren bewohnten Unruheprovinz Xinjiang. Hunderte Menschen wurden dort wegen Terror-Vorwürfen verurteilt.

    In der vergangenen Woche waren zwölf Menschen wegen eines Anschlags im Juli zum Tode verurteilt worden.

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