Ab Dienstag um 9 Uhr stehen in Schleswig-Holstein zwölf mutmaßliche Mitglieder einer internationalen Bande vor Gericht. Die Männer sollen in wechselnder Verantwortung und Zusammensetzung mehrere Überfälle auf Pfandleihen und Juweliere in Kiel und Düsseldorf begangen haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft waren die Juwelen-Räuber äußerst brutal. Auch in München soll die Räuberbande einen Überfall geplant haben, der von der Polizei vereitelt wurde.
Juwelen-Räuber gingen bei Überfällen brutal vor
Die Angeklagten im Alter von 22 bis 40 Jahren sind wegen schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung sowie der Beihilfe dazu angeklagt. Ein erstes Verfahren gegen die Juwelen-Räuber war Anfang Oktober wegen einer Besetzungrüge gegen da Gericht geplatzt. Das Landgericht Kiel ist für den Mammutprozess zuständig. Weil an dem Prozess gegen die Räuberbande aber rund 60 Menschen beteiligt sind und der Platz in Kiel dafür nicht ausreicht, wurde die Verhandlung gegen die Juwelen-Räuber in das Oberverwaltungsgericht in Schleswig verlegt.
Den Juwelen-Räubern wird vorgeworfen, vor rund einem Jahr am helllichten Tag ein Auktions- und Pfandhaus in Kiel überfallen zu haben. Dabei fesselte die Bande den einzigen Angestellten und erbeutete Schmuck im Wert von rund einer halben Million Euro. Nur wenige Wochen zuvor war ein ähnlich brutaler Überfall in Düsseldorf begangen worden, der Juwelier war dabei schwer verletzt worden. Den Juwelen-Räubern wird zudem vorgeworfen, sich zu einer weiteren Tat in München verabredet zu haben. Die Polizei griff zu, bevor der Plan in die Tat umgesetzt werden konnte. dpa/sh