Schwere Verletzungen hat ein Zwölfjähriger bei der Tierschau des Circus Luna in Burladingen (Baden-Württemberg) davongetragen. Mit dem Rüssel schlug ein Elefant dem Jungen ins Gesicht und brach im dabei den Kiefer. Wie die Polizei berichtet, hatte der Zwölfjährige die Sicherheitszone betreten, die um den Elefanten aufgebaut war. Das alles geschah Anfang Oktober.
Peta erhebt schwere Vorwürfe gegen die Behörden
Die Polizei bestätigte damit eine Meldung der Tierschutzorganisation Peta. Die Organisation erhebt nun schwere Vorwürfe gegen die Veterinärbehörden sowie das Regierungspräsidium Freiburg. "Das Drama war abzusehen", schreibt Peta in einer Pressemeldung. Der Elefant leide aufgrund jahrelanger qualvoller Haltungsbedingungen im Circus Luna unter schweren Verhaltensstörungen. Laut eigener Aussage hat Peta das zuständige Regierungspräsidium Freiburg zuletzt Mitte Juli in einem Schreiben ausdrücklich vor dem Risiko eines erneuten Unfalls gewarnt. Darum sieht die Tierschutzorganisation eine Mitschuld der Behörde und fordert die unverzügliche Beschlagnahmung des Tieres und die Überführung in eine artgerechte Auffangstation.
Schon 2000 und 2010 soll der Elefant Zuschauer schwer verletzt haben
Laut dem Kampagneleiter bei Peta, Peter Höffken, hätte man die Elefantendame schon nach einem Unfall im Jahr 2010 aus dem Zirkus nehmen sollen. "Zumal die Einzelhaltung von Elefanten ohnehin verboten ist." Bei dem Unfall 2010 war, so Peta, ein junger Vater in Leutkirch durch den Elefanten lebensgefährlich verletzt worden. Der 24-Jährige soll eine Niere verloren haben und im Koma gelegen haben. Sein neun Monate alter Sohn habe eine Oberschenkelfraktur erlitten. Ebenso soll der Elefant im Jahr 2000 eine Frau in Melsungen krankenhausreif geschlagen haben. dpa, AZ