Es gibt 637 Organspender - in ganz Deutschland: Die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) hat gezählt, wie viele es gibt. Von Januar bis September ist sie auf diese Zahl von Organspendern gekommen - eine recht niedrige Zahl. Auch in Bayern stagniert die Zahl der Organspenden. Mit etwa 92 Spenden hat sich laut DSO die Zahl im Vergleich zu 2015 kaum verändert, allerdings ist die Zahl deutlich niedriger als noch vor 2012.
2015 gab es im vergleichbaren Zeitraum 35 Spender mehr, Lebendspender werden in der Statistik nicht berücksichtigt. Der Jahreskongress der DSO beschäftigt sich nun mit der gesunkenen Bereitschaft zur Organspende in Deutschland, auch Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) wird erwartet.
Zahl der Organspenden in Bayern bleibt unverändert
2012 waren Manipulationen an Organspendelisten in mehreren deutschen Krankenhäusern bekannt geworden. 2015 führten bayerische Kliniken 108 Transplantationen durch, vor 2012 rund 140 Transplantationen im Jahr. Das in Deutschland am häufigsten transplantierte Organ ist die Niere.
Gröhe wirbt weiterhin für den Organspendeausweis. "Organspenden können Leben retten. Jeder kann durch einen Unfall oder eine schwere Krankheit schon morgen in die Lage kommen, auf ein Spenderorgan angewiesen zu sein", betont der Gesundheitsminster. Doch viele Menschen tun sich schwer mit der Vorstellung, dass Ärzte schon in der Phase des Übergangs vom Leben in den Tod ihre Organe für andere schwer kranke Menschen haben wollen.
Erst nach Hirntod kann Organspende stattfinden
Dabei schreibt das Transplantationsgesetz vor, dass erst der Hirntod eingetreten sein muss, bevor eine Organspende stattfinden kann. Organe werden somit erst aus dem Körper entnommen, wenn "die Gesamtfunktion des Groß- und Kleinhirns und des Hirnstamms irreversibel erloschen" sind - so erklärt die Bundesärztekammer den Hirntod. Ein festgeschriebenes Alter gibt es bei der Organspende nicht, der Zustand der Organe allerdings ist sehr wichtig.
Organspende in Deutschland
75 Prozent der 14- bis 75-jährigen Bundesbürger stimmen einer Organspende grundsätzlich zu, aber nur 25 Prozent haben bislang einen Spenderausweis.
Rund 12.000 Menschen warten auf ein Spenderorgan, etwa 8000 von ihnen brauchen eine Niere.
Patienten warten fünf bis sechs Jahre auf eine Spender-Niere.
Im Schnitt sterben täglich drei Menschen auf den Wartelisten.
4054 Menschen konnte 2011 mit einer Transplantation geholfen werden (2010: 4326).
14,7 Spender kommen in Deutschland auf eine Million Einwohner (in Spanien: 32,0, Österreich 23,3, Schweiz 12,6, Luxemburg 6,0).
1200 Menschen wurden 2011 nach ihrem Tod 3917 Organe entnommen darunter 2036 Mal Niere, 1040 Leber, 363 Herz, 313 Lunge, 160 Bauchspeicheldrüse und 6 Dünndarm.
Von den Spendern waren 36 jünger als 16 Jahre; 571 waren 16 bis 54 Jahre alt; 236 waren 55 bis 64 Jahre alt; 357 waren älter als 65 Jahre.
Weitere 795 Nieren wurden von lebenden Spendern übertragen. Zudem wurden 71 mal Teile der Leber von Lebendspendern übertragen.
Nachdem 2012 Transplantationsskandale aufgedeckt wurden, sind die Regeln zur Organspende verschärft worden. So muss der Hirntod eines Menschen nun von zwei erfahrenen Ärzten, die unabhängig voneinander Untersuchungen durchführen, nach einem genau vorgegebenen Verfahren festgestellt werden. Einer der Ärzte muss Facharzt für Neurologie oder Neurochirurgie sein. Keiner der Ärzte darf ein Interesse an der Transplantation haben. dpa/sh
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Zahl der Organtransplantationen in Bayern stagniert: Die Zahl der Organspenden in Bayern stagniert. Mit bislang 92 Spenden liegt der Wert in etwa so hoch wie im vergangenen Jahr, wie die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) mitteilte. 2015 hatten die bayerischen Kliniken 108 Transplantationen durchgeführt. Die aktuellen Zahlen liegen deutlich unter dem Niveau der Jahre vor 2012, als Manipulationen an den Organspendelisten in mehreren deutschen Krankenhäusern bekannt wurden. In den Jahren zuvor waren im Freistaat rund 140 Transplantationen durchgeführt worden.