Damit sind 25 Opfer der Havarie geborgen, sieben Passagiere und Crewmitglieder werden noch vermisst. Die Identität der acht zuletzt geborgenenToten war zunächst ungeklärt.
Unterdessen gerät der Kapitän der "Costa Concordia", Francesco Schettino, weiter unter Druck. Gegen ihn wird jetzt auch wegen unterlassener Kommunikation mit dem Hafenamt in Livorno während der Havarie ermittelt, wie Medien berichteten.
Ob einer der sechs vermissten Deutschen unter den geborgenen Leichen ist, war nach Angaben des Auswärtigem Amts in Berlin zunächst unklar. Die deutsche Botschaft sei im engen Kontakt mit dem italienischen Zivilschutz, um eine schnelle Klärung herbeizuführen, sagte eine Sprecherin. Auch die Präfektur in Grosseto machte zunächst keine Angaben. Unterdessen erklärte die Polizei in Offenbach auf Anfrage, dass die vier Vermissten aus Hessen nicht unter den am Mittwoch geborgenen Opfern seien.
Nach einer Überprüfung der Aussagen von Überlebenden der Havarie über den möglichen Verbleib von Vermissten waren die Taucher nach längerer Pause gezielt wieder in dem Wrack auf die Suche gegangen. Die Bergungsmannschaften halten es für möglich, dass sie im überfluteten vierten Deck noch weitere Vermisste finden.
Gegen den unter Hausarrest stehenden Schettino (52) wird bereits wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung, Havarie und Verlassen des Schiffes während der Evakuierung ermittelt. Er habe nach den Ermittlungen die "Costa Concordia" zunächst langsamer fahren lassen, um sein Abendessen in Ruhe zu beenden. Danach soll er angeordnet haben, das Schiff vor der Insel Giglio trotz naher Felsen und Untiefen auf etwa 16 Knoten zu beschleunigen. Das hält ihm die Staatsanwaltschaft in Grosseto laut einem Ansa-Bericht vor. So sei das Schiff auf den Felsen aufgelaufen.
Die Zahl der Verdächtigen, gegen die ermittelt wird, hat sich auf insgesamt neun erhöht. Neben Schettino sind dies Offiziere der Kommandobrücke sowie drei Verantwortliche der Genueser Reederei Costa Crociere. (dpa)