In einem Berggebiet im Süden Norwegens ist ein Wanderer zufällig auf ein etwa 1200 Jahre altes Wikingerschwert gestoßen. Wie der Archäologe Jostein Aksdal am Donnerstag in Bergen mitteilte, lässt sich das 80 Zentimeter lange Eisenschwert auf den Beginn der Wikingerzeit, um das Ende des achten Jahrhunderts, datieren. Schwerter hatten damals einen hohen Wert und waren hochrangigen Personen vorbehalten. Die meisten Wikinger mussten Aksdal zufolge mit einfachen Messern oder Äxten vorliebnehmen.
Wenn die Klimaerwärmung ausnahmsweise zum Segen wird: Schwert ist gut erhalten
Der Wanderer fand das Schwert vor drei Jahren, übergab es aber erst kürzlich an Archäologen. Das Fundstück soll jetzt im Museum der im Westen Norwegens gelegenen Stadt Bergen ausgestellt werden. Experten machen sich unterdessen Gedanken über den Fundort. "Möglicherweise gab es dort ein Grab", mutmaßt Aksdal. "Oder wurde das Schwert aus irgendeinem Grund versteckt? Starb dort jemand? Gab es einen Kampf, einen Diebstahl, einen Mord?" Nach der Schneeschmelze im kommenden Frühjahr soll es genauere Untersuchungen geben.
Vermutlich auf Grund der kalten Temperaturen in den südnorwegischen Bergen - sechs Monate im Jahr ist es dort kälter als null Grad - ist das Schwert gut erhalten. Die Klimaerwärmung hat Aksdal zufolge viele negative Auswirkungen auf den Planeten Erde. Aber für Archäologen sei sie auch ein Segen: Durch die Schneeschmelze kämen zunehmend antike Gegenstände zum Vorschein. AFP